Sie geht in Schönheit, gleich der Nacht In wolkenlosem Sternenlicht ; Des Schattens und des Lichtes Pracht Eint sich in ihrem Angesicht: Aus dem ein milder Schimmer lacht, Den stets dem grellen Tag gebricht. Ein Stral hinweg, ein Schatten mehr. Und fort würd' auch die Anmuth sein, Die aus dem Rabenlockenmeer Die Stirn umglänzt mit sanftem Schein, Wo die Gedanken süß und hehr Verkünden, daß ihr Wohnsitz rein. Und auf der Stirn, dem Wangenpaar, Spricht von dem reinsten Jugendmuth So sanft beredt, so ruhig klar Des Lächelns Reiz, der Farben Glut, Von einem Herzen wunderbar. Wo Liebe voller Unschuld ruht.
8 Hebrew Melodies (Hebräische Melodien) by Lord Byron. Deutsch v. A. Böttger
Song Cycle by Max Seifriz (1827 - 1885)
1. Sie geht in Schönheit  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Sie geht in Schönheit", appears in Hebräische Melodien, no. 1, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "She walks in beauty", appears in Hebrew Melodies, no. 1
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Die Harfe der Gottgeliebten  [sung text not yet checked]
Die Harfe hat des Gottgeliebten Hand, Der königliche Sänger einst geschlagen! Musik hat sie geheiligt und empfand Bei ihrem Klang ein seelenvolles Klagen; Ihr Schweigen wird nun doppelt schwer [sie tragen!]1 Sie weckte selbst im eh'rnen Mann Gefühl, Lieh manche Tugend ihm, die er nicht kannte; Es war kein Ohr so stumpf, kein Herz so kühl, Das nicht bei ihrer Töne Klang entbrannte, Bis man sie mächt'ger als den Thron benannte. Sie sang einst unsres Königs Sieg und Glanz, Sie pries den Ewigen mit tausend Heilen, Sie ließ sich drehn der Hügel bunten Kranz, Die Cedern wanken und die Thäler eilen, Gen Himmel schwebt ihr Ton, um dort zu weilen. Auf Erden zwar verklang sie jedem Ohr, Andacht mit ihrer Tochter Liebe schüren Nur noch die Herzen an mit einem Chor Von [Tönen,]2 Träumen, die vom Himmel rühren Und die kein Licht des Tages kann entführen.3
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Die Harfe hat des Gottgeliebten", appears in Hebräische Melodien, no. 2, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "The harp the monarch minstrel swept", appears in Hebrew Melodies, no. 2, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
1 Végh: "ertragen..."
2 Végh: "Tönen und"
3 Végh adds: "die kein Licht des Tages entführt!"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Wenn in der Welt  [sung text not yet checked]
Wenn in der Welt, die droben liegt, Sich noch die Liebe wird bewähren, Uns dort ein Herz entgegenfliegt Mit treuem Blick, doch ohnen Zähren - Dann seid willkommen, fremde Sphären, Dann sei willkommen Sterbenszeit, Wo wir uns frei von Furcht verklären In deinem Licht, o Ewigkeit! So muss es sein; das Selbst nicht macht Am Grabesrand uns so erheben, Dass wir noch selbst im Todesschacht An unserm fliehenden Dasein kleben. O! denket nur an jenes Leben, Wo sich das Herz dem Herzen weiht, Wo Seelen sich um Seelen weben Beim Tranke der Unsterblichkeit.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Wenn in der Welt, die droben liegt", appears in Hebräische Melodien, no. 3, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "If that high world", appears in Hebrew Melodies, no. 3, first published 1815
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Researcher for this page: Bertram Kottmann4. Die wilde Gazelle  [sung text not yet checked]
Wild springt auf Juda die Gazelle Noch froh die Höh'n entlang, Und trinkt noch aus lebend'ger Quelle, Die heil'gem Grund entsprang. Ihr luft'ger Tritt, ihr Blick voll Glut Schweift noch mit ungezähmtem Muth. So flücht'ge Schritt' und hell're Blicke Hat Juda schon gewahrt, Eh' dort gedrückt ward vom Geschicke Ein Volk von schön'rer Art. Zwar Cedern wehn auf Libanon -- Doch Juda's Mädchenschaar entronn. O sel'ger ist die Palm' im Hage, Als Israels Geschlecht, Sie bleibt und senkt in schöner Lage Der Wurzeln fest Geflecht: Nicht scheiden kann sie, wo sie stand -- Nicht blühn will sie in fremdem Land. Wir suchen, nur dem Leid zum Raube, Ein Grab in fremder Welt, Und nicht zu unsrer Väter Staube Wird unser Staub gesellt: Der Tempel fiel und auf dem Thron Von Salem sitzt der bittre Hohn! --
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Wild springt auf Juda die Gazelle", appears in Hebräische Melodien, no. 4, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "The wild Gazelle", appears in Hebrew Melodies, no. 4
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. O weint um sie  [sung text not yet checked]
O weint um sie, die einst an Babels Strand Geweint, -- ihr Tempel wüst, ein Traum ihr Land! Weint um die Harfe Juda's, die zersprang, -- Abgötter sind, wo einst ihr Gott sich schwang. Wo badet Israel den wunden Fuß? Wann hallt von Zion süßer Liedergruß? Wann wieder wird von Juda's Sang berauscht Das Herz, das sonst dem Himmelston gelauscht? Du Stamm mit irrem Fuß und müder Brust, Wann wirst du eingehn in der Ruhe Lust? Die Taube hat ihr Nest, der Fuchs die [Schluft]1, Der Mensch die Heimat -- Juda nur die Gruft!
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "O, weint um sie die einst", appears in Hebräische Melodien, no. 5, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Oh! Weep for those", appears in Hebrew Melodies, no. 5, first published 1815
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Adolf Böttger, Byron's sämmtliche Werke, Erster Band Hebräische Melodien. Stunden der Muße, Leipzig: Verlag von Otto Wigand, 1841, page 9.
1 Hiller: "Kluft"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Sauls Schlachtlied  [sung text not yet checked]
Feldherrn und Krieger, wenn Speer oder Schwert Die heiligen Schaaren zu führen mir wehrt, Sperrt auch die Leiche des Königs den Pfad, Grabt euern Stahl in die Herzen von Gad! Du, der den Bogen mir trägt und den Schild, Dächten Saul's Krieger auf Flucht im Gefild, Strecke mich nieder vom Herzblute feucht, Mein sei das Loos, welches Jene verscheucht. Fahrt wohl nun, ihr Andern! nie scheid' ich von dir, Sohn meines Herzens, du König nach mir. Hell funkelt die Krone, -- frei sei die Macht, Oder uns fürstlicher Tod in der Schlacht.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Saul's Lied vor seiner letzten Schlacht", appears in Hebräische Melodien, no. 13, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Song of Saul before his last battle", appears in Hebrew Melodies, no. 13, first published 1815
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Ich sah die Thräne  [sung text not yet checked]
Ich sah die Thräne voll und rein In deines Auges Blau, Ein Veilchen schien es mir zu sein, Benetzt von Perlenthau. Ich sah dich lächeln -- da erblich Im Nu des Sapphirs Schein, Des Aug's lebend'gem Glanze wich Der stralenvolle Stein. Wie Wolken oft der Sonne Pracht In sanfte Farben taucht, Die selbst des Abends Schattennacht Vom Himmel nicht verhaucht: So leiht dein Lächeln reines Glück Des Herzens trübem Sinn, Und läßt ihm einen Glanz zurück, Der leuchtet drüber hin.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Ich sah die Thräne", appears in Hebräische Melodien, no. 10
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "I saw thee weep", appears in Hebrew Melodies, no. 10
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Dein Leben schied  [sung text not yet checked]
Dein Leben schied, dein Ruhm begann; Es kündet Volksgesang, Wie dir, o Held, kein Sieg entrann, Wie gut dein Schwert sich schwang! Wie uns dein Muth Triumph gewann, Und Freiheit uns errang! Du fielst; doch weil wir frei sind, soll Dem Ruhm den Tod bestehn, Das edle Blut, das dir entquoll, Das darf nicht untergehn, Die Adern mach's uns feuervoll! Mag uns dein Geist durchwehn! Dein Name sei das Heer entlang Der Schlachtruf unsrer Reih'n. Jungfrauen werden Chorgesang Nun deinem Falle weihn! Nicht Thränen braucht, wer Ruhm errang, Du darfst beweint nicht sein.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Dein Leben schied, dein Ruhm begann", appears in Hebräische Melodien, no. 11, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Thy days are done", appears in Hebrew Melodies, no. 11, first published 1815
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]