Trara! Die Post ist da! Von weitem hör ich schon den Ton, sein Liedlein bläst der Postillon, er bläst mit starker Kehle, er bläst aus froher Seele. Die Post ist da: Trara, trara! Die Post ist da, trara! Trara! Die Post ist da! O Postillon, nun sag mir schnell, was bringst du heute mir zur Stell? Wer hat von unsern Lieben uns aus der Fern' geschrieben? Die Post ist da! Trara, trara! Die Post ist da! Trara! Trara! Die Post ist da! Geduld, Geduld, gleich pack ich aus, dann kriegt ein jeder in sein Haus die Briefe und die Päckchen, die Schachteln und die Säckchen. Die Post ist da! Trara, trara! Die Post ist da! Trara! Trara! Die Post ist da! Und wenn ihr's jetzt schon wissen müsst: Der Onkel hat euch schön gegrüßt, wohl tausendmal und drüber, bald kommt er selbst herüber. Die Post ist da! Trara, trara! Die Post ist da! Trara!
Zwölf Kinderlieder für den Umfang jeder Stimme
Song Cycle by Ferdinand Gumbert (1818 - 1896)
1. Der Postillon  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Trara, die Post ist da"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Frohsinn  [sung text not yet checked]
Froh, wie die Libell' [am]1 Teich, Froh sein macht leicht und reich: Braucht nicht zu borgen, Braucht nicht zu sorgen, Lebet von Licht und Luft, Lebet [von]2 Blumenduft -- Frohsinn, Frohsinn Frohsinn macht reich. Froh [wie im Bächlein]3 der Fisch, Froh sein macht rasch und frisch: Scherzend und munter Auf und hinunter Taucht er im Wasser schnell, Labt sich an jeder Well'. Frohsinn, Frohsinn! Frohsinn macht frisch. Froh [wie der Vogel im]4 Nest Froh sein ist's Allerbest! Sanft sich zu wiegen, Jubelnd zu fliegen, Singend bald hier, bald dort Glücklich an jedem Ort! Frohsinn, Frohsinn! Ist's Allerbest'. Froh [wie die liebe Engelein]5, Froh will ich immer sein! Was mir beschieden, Nehm' ich zufrieden: Schmerzen und Sorg' und Müh' Kommen ja [stets zu]6 früh Frohsinn, Frohsinn! Froh will ich sein.
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Frohsinn"
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View original text (without footnotes)1 Graben-Hoffmann: "im"
2 Graben-Hoffmann: "vom"
3 Graben-Hoffmann: "im Bach ist"; Hiller: "im Bächlein ist"
4 Hiller: "ist Vogel in dem"
5 Graben-Hoffmann: "wie die Engelein"; Hiller: "wie liebe Engelein"
6 Hiller: "spät und"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Reiterlied  [sung text not yet checked]
Ich bin ein Reiter und sattelfest, wer wirft mich wohl aus dem Bügel? ich tummle mein Ross, an die Schenkel gepresst, und führ' es an sicher'm Zügel. Bald geht's im Galopp, hopp, hopp, und fröhlich im Trab, tapp, tapp. Hopp, hopp, tapp, tapp, mein Rösslein! Nimm, Rösslein, dich vor dem Sporn in Acht: Du weißt es, er ist von Eisen! Du weißt, auch die Peitsche, sie trifft dich nicht sacht, wir müssen ja weiter noch reisen. D'rum frisch im Galopp, hopp, hopp, und fröhlich im Trab, tapp, tapp. Hopp, hopp, tapp, tapp, mein Rösslein!
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891)
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Du bist nun müd', es ist schon spät, Du mußt zur Ruh' dich legen; Doch, Kindlein, eh' zu Bett es geht, Sprich noch den Abendsegen: An Ihn, der treulich für dich wacht, Sei früh und spät zuerst gedacht -- Dann: gute Nacht! Jed' Vöglein singet, eh' es ruht, Noch einmal seine Weise, Und glaube nur: das Vöglein thut Es auch zu Gottes Preise. Jed' Blümlein zeigt in seiner Pracht Sich noch einmal, entschlüpft dann sacht -- Dann: gute Nacht! Und wenn du Sein gedacht, mein Kind, Dann leg' dich ruhig nieder: Es fliegt zu dir herab geschwind Mit glänzendem Gefieder Ein Englein, das dir freundlich lacht, Und dir manch' schönen Traum gebracht -- Dann: gute Nacht!
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Gute Nacht", appears in Der Kindergarten
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Confirmed with Blüten aus den zarten Kindesalter: Gedichtsammlung für kleine Kinder, Oldenburg: Gerhard Stalling, 1859. Page 14.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
5. Der Fuchs und die Hühner  [sung text not yet checked]
Der Fuchs, der ist ein Bösewicht, Er wagt sich nicht ans Tageslicht, Und wenn sie schlafen in der Nacht, Dann schleicht er zu den Hühnern sacht Und spricht: "Ach, hab' Erbarmen, Und nehmet auf mich Armen! Es ist schon spät, der Nacht ist kalt, Ich kleines Tier erfriere bald!" Der Fuchs, der ist ein Bösewicht, Hat leisen Gang und schlau Gesicht; Er ruft: "Ihr Hühner, laßt mich ein: Ich bring euch auch manch Krümlein fein Und Körner aller Arten -- Laßt mich nicht lange warten, Ich bin kein Mörder, bin kein Dieb Und hab euch alle herzlich lieb!" Der Fuchs, der ist ein Bösewicht, Er meint ganz anders, als er spricht. Und nehmen sie sich nicht in Acht, Und haben sie erst aufgemacht, Dann faßt er sie am Kragen; Die armen Hühner klagen; Doch hilft kein Schrein, kein bittend Wort -- Er holt die kleinen Hühner fort!
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Der Fuchs und die Hühner", appears in Der Kindergarten
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Confirmed with Rudolf Löwenstein, Mustergedichte, zweiter Teil, zweite umgearbeitete Auflage, Bonn: Eduard Weber's Verlag, 1897, pages 78 - 79. The author cites Der Kindergarten as his source for this text.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Der dumme Hans  [sung text not yet checked]
Hänschen will ein Tischler werden, Ist zu schwer der Hobel, Schornsteinfeger will er werden, Doch das ist nicht nobel, Hänschen will ein Bergmann werden, Mag sich doch nicht bücken, Hänschen will ein Müller werden, Doch die Säcke drücken, Hänschen will ein Weber werden, Doch das Garn zerreißt er: Immer wenn er kaum begonnen, Jagt ihn fort der Meister. Hänschen, Hänschen, denke d'ran, Was aus dir noch werden kann. Hänschen will ein Schloßer werden, Sind zu heiß die Kohlen, Hänschen will ein Schuster werden, Sind zu hart die Sohlen, Hänschen will ein Schneider werden, Doch die Nadeln stechen, Hänschen will ein Glaser werden, Doch die Scheiben brechen. Hänschen will Buchbinder werden, Riecht zu sehr die Kleister: Immer wenn er kaum begonnen, Jagt ihn fort der Meister. Hänschen, Hänschen, denke d'ran, Was aus dir noch werden kann. Hänschen hat noch viel begonnen, Brachte nichts zu Ende; Drüber ist die Zeit verronnen, Schwach sind seine Hände. Hänschen ist [nun]1 Hans geworden, Und er sitzt voll Sorgen, Hungert, bettelt, weint und klaget Abends und am Morgen: "[Ach, warum nicht war]2 ich Dummer In der Jugend fleißig? Was ich immer auch [beginne]3 -- Dummer Hans [nur]4 heiß' ich. Ach, nun glaub' ich selbst daran, Daß aus mir nichts werden kann!"
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Die traurige Geschichte von dummen Hänschen", appears in Der Kindergarten, Berlin: T. Trautwein'sche Buch- und Musikhandlung, first published 1846
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View original text (without footnotes)Confirmed with Der Kindergarten. Gedichte von Rudolf Löwenstein, Berlin: T. Trautwein'sche Buch- und Musikhandlung, 1846.
1 Graben-Hoffmann: "ein"2 Graben-Hoffmann: "Warum war ich nicht,"
3 Graben-Hoffmann: "begonnen"
4 Graben-Hoffmann: "doch"
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull , Johann Winkler
7. Der Kuckuk  [sung text not yet checked]
Kuckuck, Kuckuck [ruft]1 aus dem Wald: Lasset uns singen, [Tanzen und]2 springen!3 [Frühling,]4 Frühling wird es nun bald. Kuckuck, Kuckuck läßt nicht sein Schrei'n: [Kommt]5 in die Felder, Wiesen und Wälder!6 [Frühling]4, Frühling, stelle dich ein! Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held! Was du gesungen, Ist dir gelungen: [Winter,]4 Winter räumet das Feld.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frühlingsbotschaft", appears in Lyrische Gedichte, in Kinderleben, in Die vier Jahreszeiten, in 1. Der Frühling
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lenteboodschap", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke; Zweiter Band : Lyrische Gedichte : Liebesleben Fortsetzung, Kinderleben, Berlin, F. Fontane, 1891, p. 320.
Note: the word "Kuckuck" is sometimes spelled "Kuckuk" (or "Kuk-kuk" in scores, since "ck" becomes "kk" when the syllables are separated).
1 Grell: "ruft's"; further changes may exist not shown above.2 Schumann, Dresel: "Lasset uns"
3 Schumann adds "Lasset uns singen und springen!"
4 Omitted by Schumann.
5 Schumann, Dresel: "Komm"
6 Schumann adds "Komm in die Felder und Wälder!"
Researcher for this page: Margo Briessinck
8. Soldatenlied  [sung text not yet checked]
Ein scheckiges Pferd, Ein blankes Gewehr Und ein hölzernes Schwert, Was braucht man denn mehr ? Ich bin ein Soldat, Man sieht's mir wohl an, Ich marschiere schon grad', Halt' Schritt wie ein Mann. Mit trotzigem Mut Zieh' Morgens ich aus, Kehr' freundlich und gut Um Mittag nach Haus. So wird exerziert Zum Abend noch spat, Bis der Schlaf kommandiert: Zu Bett, Kamerad!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Soldatenlied", appears in Lyrische Gedichte, in Kinderleben, in Die vier Jahreszeiten, in 2. Der Sommer
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Soldatenlied", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) [an adaptation]
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il soldatino", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke; Zweiter Band : Lyrische Gedichte : Liebesleben Fortsetzung, Kinderleben, Berlin, F. Fontane, 1891, p. 339.
Researcher for this page: Margo Briessinck
9. Himmelsschäfchen  [sung text not yet checked]
Was treibt ihr dort in ferner Höh', Am blauen Himmelsbogen? Ihr lieben Schäfchen weiß wie Schnee, Woher kommt ihr gezogen? Ihr habt vielleicht im fernen Gau Nicht Weide satt gefunden? Drum kommt herab auf unsre Au, Da wird's euch weidlich munden. Umsonst ihr eilet immerfort Hoch über uns hinüber! Habt ihr wohl einen andern Ort Und andre Weide lieber? Gewiß ihr kämet gern herab Auf unserm Grün zu weiden, Der Hirte mit dem Hund und Stab Der wird es nur nicht leiden!
Text Authorship:
- by Jakob Johann Schnerr , "Himmelsschäfchen", subtitle: "Hirtenlied", first published 1827
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Weihnachtslied  [sung text not yet checked]
Morgen kommt der Weihnachtsmann, Kommt mit seinen Gaben. Trommel, [Pfeife]1 und Gewehr, [Fahn und]2 Säbel und noch mehr, Ja ein ganzes Kriegesheer, Möcht' ich gerne haben. Bring' uns, lieber Weihnachtsmann, Bring' [auch]3 morgen, bringe Musketier und Grenadier, Zottelbär und Panthertier, Roß und Esel, Schaf und Stier, Lauter schöne [Dinge]4. Doch du weißt ja unsern Wunsch, [Kennest unsere]5 Herzen. Kinder, Vater und Mama, [Auch]6 sogar der Großpapa, Alle, alle sind wir da, Warten dein mit Schmerzen.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Morgen kommt der Weihnachtsmann"
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View original text (without footnotes)1 Graben-Hoffmann: "Pfeifen"
2 Graben-Hoffmann: "Fahnen"
3 Graben-Hoffmann: "uns"
4 Graben-Hoffmann: "Sachen" (typo?)
5 Graben-Hoffmann: "Kennst ja"
6 Graben-Hoffmann: "Ja"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
11. Spatz und Katze  [sung text not yet checked]
"Wo wirst du denn [den]1 Winter bleiben?" Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. "Hier und dorten, allerorten", Sprach gleich wieder das Spätzchen. "Wo wirst du denn zu Mittag essen?" Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. "Auf den Tennen mit den Hennen", Sprach gleich wieder das Spätzchen. "Wo wirst du denn die Nachtruh' halten?" Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. "Laß dein Fragen, will's nicht sagen", Sprach gleich wieder das Spätzchen. "Ei, sag mir's doch, du liebes Spätzchen!" Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. "Willst mich holen - Gott befohlen!" Fort flog eilig das Spätzchen.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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View original text (without footnotes)1 Gumbert: "im" (Challier); further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
12. Der Lenz ist angekommen  [sung text not yet checked]
Der Lenz ist angekommen! Habt ihr es nicht vernommen? Es sagen's euch die Vögelein, Es sagen's euch die Blümelein: Der Lenz ist angekommen! Ihr seht es an den Feldern, Ihr [seht es an]1 den Wäldern; Der Kukuk ruft, der Finke schlagt, Es jubelt was sich froh bewegt: Der Lenz ist angekommen! Hier, Blümlein auf der Haide, Dort, Schäflein auf der Weide. Ach! seht doch, wie sich Alles freut. Es hat die Welt sich schön [verneut]1. Der Lenz ist angekommen.
Text Authorship:
- possibly by Christian August Vulpius (1762 - 1827), "Mailied", appears in Frau Holda Waldina, die wilde Jägerin
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View original text (without footnotes)Confirmed with Christian August Vulpius, Frau Holda Waldina, die wilde Jägerin, Arnstadt und Rudolstadt: Langbein und Klüger, 1805, pages 237 - 238. Appears in viertes Buch. Because it appears in a novel, it may or may not be by Christian Vulpius (that is, it may have been an unattributed quotation of a poem popular at the time). The poem was also published in 1811 without a title as "ein altes Volkslied" in the article "Frau Venus und ihr Hof im Venusberge" in the journal Curiositäten by Vulpius, and reprinted in 1833 in Die Volkslieder der Deutschen with the variant "erneut" in verse 14.
1 Franz: "hört es in"2 Franz (and the 1833 version): "erneut"
Research team for this page: Harry Joelson , Melanie Trumbull