German (Deutsch) translations of Neun Lieder für 1 tiefere Stimme mit Pianoforte, opus 21
by Théodore Kahle
O du, vor dem die Stürme schweigen, Vor dem das Meer versinkt in Ruh', Dies wilde Herz nimm hin zu eigen Und führ' es deinem Frieden zu: Dies Herz, das, ewig umgetrieben, Entlodert allzu rasch entfacht Und, ach, mit seinem irren Lieben Sich selbst und andre elend macht. Entreiß es, Herr, dem Sturm der Sinne, Der Wünsche treulos schwankem Spiel; Dem dunkeln Drange seiner Minne, Gib ihm ein unvergänglich Ziel; Auf daß es, los vom Augenblicke, Von Zweifel, Angst und Reue frei Sich einmal ganz und voll erquicke Und endlich, endlich stille sei.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "O du, vor dem die Stürme schweigen", appears in Neue Gedichte, in 1. Vermischte Gedichte. Erstes Buch. Lübeck und Carolath
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Nun kommt die Nacht am Himmelszelt, Der Pfad wird schwarz, und still die Welt, Die müden Füße schwanken; Das Mühlrad wogt in Schaum und Flut, Mein Herz das wogt in Liebesglut Und sehnlichen Gedanken. Wo bist du nur zu dieser Stund' Da wir so oft von Herzensgrund Gespräch und Kuß getauschet? Wo bist du nur, und denkst du mein, Nun wieder dir ums Kämmerlein Die Lind' im Nachtwind rauschet? Ein Kranich, der vom Schwarm verflog, Schwirrt über mir im Dunkel hoch Und ruft betrübt den andern -- Wir beide tragen gleiches Leid; Ach Gott, in Nacht und Einsamkeit Wie traurig ist das Wandern! Und komm' ich heim an meinen Ort, Wohl grüßen mich die Kinder dort Am Tor und auf den Gassen; Doch bei den lieben Freunden mein Mir wird's wie in der Fremde sein, Dieweil ich dich muß lassen. Ich seufze tags: Wär' ich bei dir! Ich träume nachts: Du [sprichst]1 mit mir, -- Und fahr' empor und weine. Denn all mein Freud' und Glück und Ruh', Denn meine Heimat bist ja du, Du eine, die ich meine.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Neue Gedichte, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 4
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View original text (without footnotes)1 Hornstein: "sprächst"
[Es sang vor langen]1 Jahren Wohl auch die Nachtigall! [Das war wohl süßer Schall,]2 [Da wir zusammen waren.]3 Ich sing' und kann nicht weinen, Und spinne so allein, Den Faden klar und rein So lang' der Mond [wird]4 scheinen. [Da]5 wir [zusammen]6 waren, Da sang die Nachtigall; Nun [mahnet]7 mich ihr Schall, [Daß]8 du von mir gefahren. So oft der Mond mag scheinen, [Gedenk' ich]9 dein allein. Mein Herz ist klar und rein -- Gott wolle uns vereinen! Seit du von mir gefahren, Singt stets die Nachtigall, Ich [denke]10 bei ihrem Schall, Wie wir zusammen waren. Gott wolle uns vereinen! Hier spinn' ich so allein. Der Mond scheint klar und rein, Ich sing' und möchte weinen!
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1802, appears in Aus der Chronika eines fahrenden Schülers, first published 1818
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View original text (without footnotes)Confirmed with Clemens Brentano, Aus der Chronika eines fahrenden Schülers, Berlin: Paul Gerh. Heinersdorff, Hofbuchhandlung, [1871], pages 31-32.
1 Kauffmann: "Es sang vor vielen"; Matthes: "Einst sang vor langen"; further changes may exist not noted.2 Lang (op. 36[38]): "Da wir beisammen waren"; Lang (unpublished): " Als wir beisammen waren,"; Thuille: "Das war so süßer Schall"
3 Lang (op. 36[38]): "Das war wohl süßer Schall!"; Lang (unpublished): "Ach! es war wohl süßer Schall!"
4 Lang (op. 36[38] when the text is repeated): "mag"; Thuille: "will"
5 Reichardt: "Als"
6 Thuille: "beisammen"
7 Reichardt: "martert"
8 Reichardt: "Da"
9 Reichardt: "Denk ich wohl"
10 Lang (op. 36[38]), Reichardt, Thuille: "denk' "
Horch, wie still es wird im [dunkeln]1 Hain, Mädchen, wir sind sicher und allein. Still versäuselt hier am Wiesenhang Schon der Abendglocke müder Klang. Auf den Blumen, die sich dir verneigt, Schlief das letzte Lüftchen ein und schweigt. Sagen darf ich dir, wir sind allein, Daß mein Herz ist ewig, ewig dein.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Stille Sicherheit", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Vermischte Gedichte
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View original text (without footnotes)1 Schoeck, Wolf: "dunklen"
Auf dich, o Herr! will ich vertrauen
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Die Vöglein haben gesungen
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Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Verglommen ist das Abendrot, Da tönt ein fernes Klingen; Ich glaube fast, [das]1 ist der Tod, Der will in Schlaf mich singen. [O singe]2 nur zu, Du Spielmann du! Du sollst mir Frieden bringen. Ein weiches Bette der Rasen giebt, [Es säuseln so kühl]3 die Cypressen, [Und was ich gelebt, und was]4 ich geliebt, Ich will es [alles]5 vergessen. Keinen Ruhm, kein Glück, Laß ich zurück, [Hab']6 nichts als Schmerzen besessen. So fahr denn wohl, du arge Welt, Mit deinen bunten Schäumen! Was dich ergötzt, [was]7 dir gefällt, Wie gern will ich's versäumen! Schon [wehet]8 die Nacht Mich an so sacht; [Nun laßt mich]9 ruhn und träumen.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Des Müden Abendlied"
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View original text (without footnotes)1 Franz: "es"
2 Franz: "Singe"; Thuille: "O sing'"
3 Esser: "So kühl säuseln"
4 Esser: "Was ich gelebt, was"
5 Esser: "all"
6 Lachner: "Habe"
7 Franz: "und was"
8 Franz: "weht"
9 Esser: "Nun lass mich"; Franz: "Laß mich nun"
Wenn ich in deine Augen [seh']1, So schwindet [all' mein Leid]2 und Weh; Doch wenn ich küße deinen Mund, So werd' ich ganz und gar gesund. Wenn ich mich lehn' an deine Brust, Kommt's über mich wie Himmelslust; Doch wenn du sprichst: ich liebe dich! [So]3 muß ich weinen bitterlich.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 4
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 114.
1 Hensel: "sehe"2 Franz, Dresel: "alles Leid"
3 Wolf: "Dann"
Was stell'n sich die Soldaten auf? Was eilt das Volk so wild zu Hauf? Rosen blühen auf dem Heidegrab. Gar finster blickt der Kommandeur Hinab zum jungen Deserteur. Rosen blühen auf [dem Heidegrab]1. "Von einsam ferner Wacht entflohn' Wird nimmer dem Soldat Pardon. Hier wo Du kniest, hier wo Du stehst, Vom Leben Du zum Tode gehst." ""Zum Tode geht's, ich hab's gewußt; Lebt wohl ihr Brüder! Hier die Brust!"" ""Kommt zu der fernen Heimat ihr, Dann grüßt die Herzgeliebte mir."" ""Ich hatte auf der fernen Wacht, Herzinnig just an sie gedacht."" ""Da ging ein Wanderbursch vorbei, Der sang ein Lied von Lieb' und Treu."" ""Das Lied, es klang so wohlbekannt, Es war ein Lied vom Vaterland."" ""'s war jenes Lied, das sie mir sang, Als noch mein Arm sie oft umschlang."" ""Es klang so süß, ich hielt's nicht aus - Eh' ich's gedacht - war ich zu Haus'."" ""Das Lied, es hat's mir angetan, Schuld hat allein der Wandersmann."" ""Zum Tode geht's, ich hab's gewußt: Lebt wohl ihr Brüder! - Hier die Brust."" Still schweigend winkt der Kommandeur - Ein Jünglingsherz, es schlägt nicht mehr. Rings wird es still - Die Nacht beginnt; Mit Gras und Blumen spielt der Wind. - Rosen blühen auf dem Heidegrab.
Text Authorship:
- by August Ferdinand Meyer (1811 - 1894), as Friedrich Brunold, "Das Grab auf der Heide"
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View original text (without footnotes)1 Heiser: "der Heide Grab"