German (Deutsch) translations of Acht Gesänge und Lieder, opus 16
by Robert Kahn (1865 - 1951)
Auf ihrem Leibrößlein So weiß wie der Schnee, Die schönste Prinzessin [Reit't]1 durch die Allee. Der Weg, den das Rößlein Hintanzet so hold, Der Sand, den ich streute, Er [blinket]2 wie Gold! Du rosenfarbs Hütlein Wohl auf und wohl ab, O wirf eine Feder, Verstohlen herab! Und willst du dagegen Eine Blüte von mir, Nimm tausend für eine, Nimm alle dafür!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Der Gärtner"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, page 59.
1 Killmayer: "reit' "2 Dresel: "glänzet"
Zwischen Bergen, liebe Mutter,
Weit den Wald entlang,
Reiten da drei junge Jäger
Auf drei Rösslein blank,
lieb' Mutter,
Auf drei Rößlein blank.
Ihr könnt fröhlich sein, lieb' Mutter,
Wird es draußen still:
Kommt der Vater heim vom Walde,
Küßt Euch, wie er will,
[lieb']1 Mutter,
Küßt Euch, wie er will.
Und ich werfe mich im Bettchen
Nachts ohn' Unterlaß,
Kehr' mich links und kehr' mich rechts hin,
Nirgends hab' ich was,
lieb' Mutter,
Nirgends hab' ich was.
Bin ich eine Frau [erst einmal]2,
In der Nacht dann still
Wend' ich mich nach allen Seiten,
Küß, soviel ich will,
lieb' Mutter,
Küß, soviel ich will.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Die Kleine", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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View original text (without footnotes)Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorffs sämtliche poetische Werke. Dritte Auflage. Erster Band. Gedichte, Leipzig, C. F. Amelang's Verlag, 1883, pages 200-201.
1 Schmid: "o"2 Bungert: "einmal erst"
Durch säuselnde Bäume
Im Mondenschein
Flattern die Träume
Zum Fenster herein,
Regen der Schwingen
Rauschend Gefieder
Klingen und singen
Die lieblichsten Lieder.
Ihr frohen Gesellen,
Nur immer herein!
Schließet den schnellen,
Den luftigen Reihn:
Bis euch der Sonne
Strahlen zerstreuen,
Soll [selige]1 Wonne
Mein [Herz]2 erfreuen.
Aber den Einen
Von eurer Schaar,
Den Schönsten der Kleinen
Mit lockigem Haar,
Lasset geschwinde
[Zurücke]3 sich schwingen,
Um meinem Kinde
Viel Grüße zu bringen.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Träume", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 15, first published 1848
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View original text (without footnotes)Note: in von Bülow's setting, when stanza 2, line 8 is repeated, "Herze" becomes "Herz" (like the original); and when stanza 3, line 6 is repeated, "sich" becomes "euch".
1 von Bülow: "sel'ge"2 von Bülow: "Herze"
3 von Bülow: "Heimwärts"
Was wecken aus dem Schlummer mich Für süße Klänge doch? O Mutter, sieh! wer mag es sein, [In]1 später Stunde noch? "Ich [höre nichts, ich sehe]2 nichts, O schlummre fort so lind! Man bringt dir keine Ständchen [jetzt]3, Du armes, krankes Kind!" [Es ist nicht irdische Musik, Was]4 mich so freudig macht; Mich rufen Engel mit Gesang, O Mutter, gute Nacht!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Das Ständchen", appears in Balladen und Romanzen, in Sterbeklänge, no. 1, first published 1815
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View original text (without footnotes)Confirmed with Uhlands Werke, Erster Teil, Gedichte, herausgegeben von Adalbert Silbermann, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [no year], page 141.
1 Randhartinger (song with string quartet): "In so"2 Hensel: "sehe nichts, ich höre"; Randhartinger (song with string quartet): "höre nichts, ich höre"
3 Lang: "mehr"
4 Mendel: "Nicht irdische Musik ist es/ Das"
O Blitz, der aus dem Tiefsten springt Und mir durch jede Faser zuckt, Der mich mit neuer Glut durchdringt, Die sonst mein Inn'res still verschluckt; Ich grüße dich viel tausendmal Und frag' nicht: bringst du mir Genuß? Denn du befrei'st mich von der Qual, Daß ich mich selber lieben muß.
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Neue Lieben", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
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Confirmed with Gedichte von Friedrich Hebbel. Gesammt-Ausgabe stark vermehrt und verbessert, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1857, page 132.
Ich sende einen Gruß wie Duft der Rosen, Ich send' ihn an ein Rosenangesicht. Ich sende einen Gruß wie Frühlingskosen, Ich send' ihn an ein [Auge]1 Frühlingslicht. Aus Schmerzensstürmen, die mein Herz durchtosen, Send' ich den Hauch, dich unsanft rühr' er nicht! Wenn du gedenkest an den Freudelosen, So wird der Himmel meiner Nächte licht.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Ein Gruß an die Entfernte", appears in Wanderung, in 4. Vierter Bezirk. Östliche Rosen
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View original text (without footnotes)1 Baumgartner: "Aug voll"
Im Weinberg auf der Höhe ein Häuslein steht so windebang; hat weder Tür noch Fenster, die Weile wird ihm lang. Und ist der Tag so schwüle, sind all' verstummt die Vögelein, summt an der Sonnenblume ein Immlein ganz allein. Mein Lieb hat einen Garten, da steht ein hübsches Immenhaus: kommst du daher geflogen? schickt sie [dich nach mir]1 aus? O nein, du feiner Knabe, es hieß mich Niemand Boten gehn; [dies]2 Kind weiß nichts von Lieben, hat dich noch kaum gesehn. Was wüßten auch die Mädchen, wenn sie kaum aus der Schule sind! Dein herzallerliebstes Schätzchen ist noch ein Mutterkind. Ich bring' ihm Wachs und Honig; ade! ich hab' ein ganzes Pfund; wie wird das Schätzchen lachen, ihm wässert schon der Mund - Ach, wolltest du [ihr]3 sagen, ich wüßte, was viel süßer ist: nichts Lieblichers auf Erden als wenn man herzt und küßt!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Der Knabe und das Immlein"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Eduard Mörike, 4. Aufl., Stuttgart, 1867.
1 Hetsch: "nach mir dich"2 Wolf: "dieses"
3 Hetsch: "ihm"
Müder Glanz der Sonne! Blasses Himmelblau! Von verklungner Wonne Träumet still die Au. An der letzten Rose Löset lebenssatt Sich das letzte lose, Bleiche Blumenblatt. Goldenes Entfärben Schleicht sich durch den Hain; Auch Vergehn'n und Sterben Däucht mir süß zu sein.
Text Authorship:
- by Karl Friedrich von Gerok (1815 - 1890), "Herbstgefühl", subtitle: "1. Kor. 7, 31 Das Wesen dieser Welt vergehet.", written 1860, appears in Palmblätter, in Heilige Zeiten, first published 1873
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Confirmed with Palmblätter von Karl Gerok, Stuttgart: E. Greiner's Verlags, Leipzig: Amelang's Verlag, F. Volckmar, 1873, pages 214.