English translations of Fünf volkstümliche Lieder, opus 33
by Frank Valentin Van der Stucken (1858 - 1929)
Wie war er schön der Maientag, da wir zu Zweien schritten durch Enzian und Haidekraut, durch Flur und Waldesmitten; der Morgensonne junger Glanz lag über Tal und Höhn. Wie war er schön der Maientag, wie war er wunderschön. Wie war er süss der erste Kuss, der uns in Lieb' vereinte, wie glänzte hell dein braunes Aug' das Freudentränen weinte, die Lerche sang im Ätherblau, mein war das Paradies. Wie war er süss der erste Kuss, wie war er wundersüss. Wie war er kurz der Liebestraum, wie kurz der Maientag; nun braust der Herbst durch das Land, es schweigt der Lerche Schlag, es zittert leis' durch Flur und Feld ein sterbendes Vergeh'n. Wie war er schön der Maientag, wie war er wundeschön.
Es war ein Tag im Maien, da zog mein Alles fort, ich hört' ihr Lied und glaubte dem wundersüssen Wort. Sie ist hinweg gezogen, mir war das Herz so schwer; und Frühling kam und Schwalbe: Mein Lieb kan nimmermehr. Ich will durch die Lande fahren und suchen, die einst mir treu. Und will sie bebend fragen, ob sie mein Lieb noch sei. Und sagt nichts und weinet und senkt das Köpfchen trüb, dann ist der Schwur zerrissen, leb' wohl, verlornes Lieb!
Ein Vöglein singt im [Wald]1, Singt Lieb' und Leiden, Ich weine [für]2 mich hin - Du willst ja scheiden. Viel Rosen blühen roth, Ich pflücke keine - Brauch weder Schmuck noch Zier, So ganz alleine. Hab' dich so lieb gehabt Und willst doch wandern, Suchst nun dein' Fröhlichkeit, Dein Glück bei Andern.
Text Authorship:
- by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921), "Volkslied", appears in Gedichte, in 2. Vermischte Gedichte, no. 28
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View original text (without footnotes)Confirmed with Anna Ritter, Gedichte, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1898, page 117.
1 von Kehler: "Walde"2 Kahn: "vor"
A birdlet sings in the forest, Sings of love and sorrow, I weep to myself - For you wish to part. Many roses bloom red, I pick none of them - I require neither jewelry nor adornment, Thus all alone. I loved you so much And yet you want to go a-wandering, You are now seeking your merriment, Your happiness with others.
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © 2021 by Sharon Krebs, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
Contact: licenses@email.lieder.example.net
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921), "Volkslied", appears in Gedichte, in 2. Vermischte Gedichte, no. 28
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Translations of title(s):
"Ein Vöglein singt im Wald" = "A birdlet sings in the forest"
"Volkslied" = "Folk song"
This text was added to the website: 2021-06-28
Line count: 12
Word count: 60
Ich möchte still nach Hause gehn Und nimmer wieder fort, Mein Knabenstübchen wiedersehn Und manchen andern lieben Ort, In meines Vaters Garten Wie einst den Lenz erwarten -- O wär', o wär' ich dort! Vor meinem Fenster steht ein Baum, Der ist nun lange leer. Den blauen Himmel sieht er kaum Vor grauen Wänden ringsumher. Bald ist der Baum erstorben, Bald bin ich hier verdorben, Seh' nie die Heimat mehr!
I would like to return home quietly And never go away again, [Would like] to see my boyhood room And many another dear place; In my father’s garden [I would like] To await spring as I once did -- Oh were, oh were I there! In front of my window stands a tree, It has long been devoid of leaves. It can hardly see the blue sky Because of all the grey walls round about. Soon the tree shall have died, Soon I shall have perished here, [And] never see my homeland again!
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © 2021 by Sharon Krebs, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
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Based on:
- a text in German (Deutsch) by Adolf Bartels (1862 - 1945), "In der Fremde"
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This text was added to the website: 2021-09-17
Line count: 14
Word count: 92
"Schläfst du noch mein Trauter? Man weckt so bald und leider? Ein schönes Vöglein tat wohl das, das auf der Zweig der Linde niedersass." Ich lag so sanft im Schlafe, nun rufst du, Kind: Erwache! Lieb kan ja ohne Leid nich sein. Was du befiehlst, das tu ich, Liebste mein. Da fing sie an zu weinen: "Du gehst, lässt mich alleine. Wann kommst du wieder her zu mir? Ach, meine Freude nummst du ja mit dir!"
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Dietmar von Aiste (flourished c1139 - before 1171)
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