Komm herbey, komm herbey, Tod! Und [versenk' in]1 Cypressen den Leib. Laß mich frey, laß mich frey, Noth! Mich erschlägt ein holdseliges Weib. [Mit Rosmarin mein Leichenhemd, O bestellt es! Ob Lieb' ans Herz mir tödtlich kömmt, Treu' hält es.]2 Keine Blum', keine Blum' süß, Sey gestreut auf den schwärzlichen Sarg. Keine Seel', keine Seel', grüß' Mein Gebein, wo die Erd' es verbarg. Um Ach und Weh zu wenden ab, [Bergt alleine Mich, wo kein Treuer wall' ans Grab,]3 Und weine.
Fünf Lieder für 1 tiefe Singstimme und Pianoforte , opus 12
by Hermann Bischoff (1868 - 1936)
1. Komm herbei Tod!  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by August Wilhelm Schlegel (1767 - 1845), no title
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Twelfth Night: or, What You Will, Act II, scene 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Kom maar op, kom maar op, dood", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Jacques Jobard) , "Chant de Shakespeare", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , "Canzone", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with August Wilhelm Schlegel, Shakspeare's [sic] dramatische Werke , Zweyter Theil, Berlin: bei Johann Friedrich Unger, 1797, page 214.
1 D'Alquen: "begrab' "; Killmayer: "bedeck mit"; further changes for Killmayer's setting may exist not noted above.2 Loewe: "Mein Totenkleid mit Eibenblatt, o beeilt es! / Mein Todeslos, kein Treu'rer hat geteilt es."
3 Cornelius: "Bergt mich alleine / Da, wo kein Treuer wall' ans Grab"; D'Alquen: "bergt alleine/ mich, wo kein Treuer komm' ans Grab"; Loewe: "Laßt alleine / Mich ruh'n im Grab, kein Treuer komm' "
2. Lethe  [sung text not yet checked]
Von Höhn und Tiefen drängen sich die matten Verwaisten Seelen. Und die Wasser blinken, Voran Vergessen Schuld und Sehnsucht trinken, Aus der Cypressen ewig ernstem Schatten. Von Auf- und Niedergang sind wir geschritten, Für die verhaltenen Tränen Trost zu trinken. Wir sehn uns wieder. All die Jahre sinken, Die wir für eine Stunde Glücks erlitten. Sie schaut mich an. Die blassen Hände pressen Die dunkle Stirne, Und wir stehn und lauschen Den heiligen Wassern, die Vergessen rauschen, Und trinken nicht. Und können nicht vergessen.
Text Authorship:
- by Victor Hardung (1861 - 1919), "Lethe"
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Confirmed by Victor Hardung, Gedichte, Zürich: H. Bachmann-Gruner, 1904, page 106
3. Geheimnis  [sung text not yet checked]
In die dunkle Bergsschlucht kehrt der Mond zurück. Eine Stimme singt am Wassersturz: O Geliebtes, deine höchste Wonne und dein tiefster Schmerz Sind mein Glück.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Geheimnis", appears in Weib und Welt
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Secret", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Letzte Bitte  [sung text not yet checked]
[Lege]1 deine Hand auf meine Augen, [bis]2 mein Blut wie Meeresnächte dunkelt: fern im Nachen lauscht der Tod. [Lege]1 deine Hand auf meine Augen, bis mein Blut wie Himmelsnächte funkelt: silbern rauscht das schwarze Boot.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Letzte Bitte", appears in Erlösungen. Gedichte und Sprüche
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Dernière prière", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Erlösungen. Gedichte und Sprüche von Richard Dehmel. Zweite Ausgabe, durchweg verändert. Schuster & Loeffler. Berlin 1898, page 310.
1 Zemlinsky: "Leg'"2 Zemlinsky: "daß"
5. Bewegte See  [sung text not yet checked]
Noch Einmal so! Im Nebel durch den Sturm, das Segel knatterte, die Schiffer schrieen, das Bugspriet stand im Wasser wie ein Turm, ich fühlte deine Angst in meinen Knieen und sah dein stolz und fremd Gesicht. Noch Einmal wollte mir dein Auge drohn, wie eine Flamme stand dein Haar im Winde, und in den Wellen rang ein Ton wie das Gewein von einem Kinde, da wehrtest du mir nicht: Um meine Lippen lag dein naß wild Haar, um deine Schulter lag mein Arm gezogen, und unsern Kuß versüßte wunderbar der Schaum der salzigen Sturzwogen, da schrie ich laut vor Freude auf. Noch Einmal so! Was thust du jetzt so kalt, hast du denn Furcht vorm offnen Meere? Es peitscht dich warm! Komm bald, komm bald, im Hafennebel tanzt die Fähre – hinaus! hinauf!
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Bewegte See", appears in Weib und Welt
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Confirmed with Richard Dehmel, Weib und Welt, Berlin, 1896, pages 51-53.