Ein Vöglein singt so süße Vor mir von Ort zu Ort; Weh, meine wunden Füße! Das Vöglein singt so süße, Ich wandre immerfort. Wo ist nun hin das Singen? Schon sank das Abendrot; Die Nacht hat es verstecket, Hat alles zugedecket - Wem klag ich meine Not? Kein Sternlein blinkt im Walde, Weiß weder Weg noch Ort; Die Blumen an der Halde, Die Blumen in dem Walde, Die blühn im Dunkeln fort.
Sechs Lieder von Theodor Storm für eine Singstimme mit Clavierbegleitung , opus 94
by Heinrich, Freiherr von Bach (1835 - 1915), as Heinrich Molbe
1. Verirrt  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Verirrt" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Lost", copyright © 2008
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Perdu", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Morgens  [sung text not yet checked]
Nun [gieb]1 ein Morgenküßchen! Du hast genug der Ruh; Und setz dein zierlich Füßchen Behende in den Schuh! Nun schüttle von der Stirne Der Träume blasse Spur! Das goldene Gestirne Erleuchtet längst die Flur. Die Rosen in deinem Garten [Sprangen]2 im Sonnenlicht; Sie können [kaum]3 erwarten, Daß deine Hand sie bricht.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Morgens", first published 1851 [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) , "Morning song"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le matin", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 modernized versions have "gib"
2 Rubinstein: "Prangen"
3 Rubinstein: "nicht"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Bettlerliebe  [sung text not yet checked]
O laß mich nur von ferne stehn Und [hangen]1 stumm an deinem Blick; Du bist so jung, du bist so schön, Aus deinen Augen lacht das Glück. [Und]2 ich so arm, so müde schon, Ich habe nichts, [was]3 dich gewinnt. O, wär' ich doch ein Königssohn Und du ein arm', [verlor'nes]4 Kind!
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Bettlerliebe" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'amour mendiant", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Note: Reger SW lists this as "Dichter[in] unbekannt" (unknown poet)
1 Reger: "hängen"
2 Franckenstein: "Doch"
3 Reger: "das"
4 Franckenstein: "verlassen"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Weisse Rosen  [sung text checked 1 time]
Du gehst an meiner Seite hin Und achtest meiner nicht; Nun schmerzt mich deine weiße Hand, Dein süßes Angesicht. O sprich wie sonst ein liebes Wort, Ein einzig Wort mir zu! Die Wunden bluten heimlich fort, Auch du hast keine Ruh. Der Mund, der jetzt zu meiner Qual Sich stumm vor mir verschließt, Ich hab ihn ja so tausendmal, Vieltausendmal geküßt. Was einst so überselig war, Bricht nun das Herz entzwei; Das Aug, das meine Seele trank, Sieht fremd an mir vorbei.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), no title, appears in Weiße Rosen, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (David Paley) , "You walk at my side", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
5. Vom Staatskalender  [sung text not yet checked]
1 Die Tochter spricht: »Ach, die kleine Kaufmannstochter, Wie das Ding sich immer putzt! Fehlt nur, daß mit unsereinem Sie sich noch vertraulich duzt. Setzt sich, wo wir auch erscheinen, Wie von selber nebenbei; Präsidentens könnten meinen, Daß es heiße Freundschaft sei. Und es will sich doch nicht schicken, Daß man so mit jeder geht, Seit Papa im Staatskalender In der dritten Klasse steht. Hat Mama doch auch den Diensten Anbefohlen klar und hell, Fräulein hießen wir jetzunder, Fräulein, und nicht mehr Mamsell. Ach, ein kleines bißchen adlig, So ein bißchen - glaub, wir sind's! Morgen in der goldnen Kutsche Holt uns ein verwünschter Prinz!« 2 Ein Golem Ihr sagt, es sei ein Kämmerer, Ein schöner Staatskalenderer; Doch sieht denn nicht ein jeder, Daß er genäht aus Leder? Kommt nur der rechte Regentropf Und wäscht die Nummer ihm vom Kopf, So ruft gewiß ein jeder: Herrgott, ein Kerl von Leder!
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Vom Staatskalender" [author's text checked 1 time against a primary source]
6. Nun sei mir heimlich zart und lieb  [sung text not yet checked]
Nun sei mir heimlich zart und lieb; Setz deinen Fuß auf meinen nun! Mir sagt es: ich verließ die Welt, Um ganz allein auf dir zu ruhn; Und dir: o ließe mich die Welt, Und könnt ich friedlich und allein, Wie deines leichten Fußes jetzt, So deines Lebens Träger sein!
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Nun sei mir heimlich zart und lieb" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]