Dein gedenkend irr' ich einsam Diesen Strom entlang; Könnten lauschen wir gemeinsam Seinem Wellenklang! Könnten wir zusammenschauen In den Mond empor, Der da drüben aus den Auen Leise taucht hervor. Freundlich streut er meinem Blicke Aus dem Silberschein Stromhinüber eine Brücke Bis zum stillen Hain. Wo des Stromes frohe Wellen Durch den Schimmer ziehn, Seh' ich, wie hinab die schnellen Unaufhaltsam fliehn. Aber wo im schimmerlosen Dunkel geht die Flut, Ist sie nur ein dumpfes Tosen, Das dem Auge ruht. -- Daß doch mein Geschick mir brächte Einen Blick von dir! Süßes Mondlicht meiner Nächte, Mädchen, bist du mir! Wenn nach dir ich oft vergebens In die Nacht gesehn, Scheint der dunkle Strom des Lebens Trauernd still zu stehn; Wenn du über seinen Wogen Strahlest zauberhell, Seh' ich sie dahingezogen, Ach! nur allzuschnell!
Fünf Lieder für 1 tiefe Stimme mit Pianoforte , opus 44
by Bernhard Ernst Scholz (1835 - 1916)
1. Das Mondlicht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Das Mondlicht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le clair de lune", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed by Nicolaus Lenau's sämmtliche Werke, erster Band, Stuttgart und Augsburg: J. G. Cotta'scher Verlag, 1855. from Sehnsucht, pages 17 - 18.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
2. Zweifelnder Wunsch  [sung text not yet checked]
Wenn Worte dir vom Rosenmunde wehen, Bist du so schön! - gesenkten Angesichts Und still, bist du so schön! - was soll ich flehen: O rede mir!? o sage nichts!? Drum laß mich zwischen beiden Himmeln schwanken, Halb schweigend, sprechend halb, beglücke mich Und flüstre mir, wie heimlich in Gedanken, Das süße Wort: Ich liebe dich!
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Zweifelnder Wunsch", appears in Gedichte, in 5. Fünftes Buch, in Vermischte Gedichte
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. An Lina  [sung text not yet checked]
Liebchen, kommen diese Lieder Jemals wieder dir zur Hand, Sitze beim Klaviere nieder, Wo der Freund sonst bei dir stand. Laß die Saiten rasch erklingen Und dann sieh ins Buch hinein; Nur nicht lesen! immer singen! Und ein jedes Blatt ist dein. Ach, wie traurig sieht in Lettern, Schwarz auf weiß, das Lied mich an, Das aus deinem Mund vergöttern, Das ein Herz zerreißen kann!
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "An Lina"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Note: see also Rahbek's Lina, which was inspired by this poem.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. An Lili  [sung text not yet checked]
Im holden Tal, auf schneebedeckten Höhen War stets dein Bild mir nah; Ich sah's um mich in lichten Wolken wehen, Im Herzen war mir's da. Empfinde hier, wie mit allmächt'gem Triebe Ein Herz das andre zieht, Und daß vergebens Liebe Vor Liebe flieht.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "An Lili"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , "致莉莉", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À Lili", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
5. Der Bach  [sung text not yet checked]
Da geht ein Bach die Wies' entlang, Der hat es gar so eilig, So geht mein Herz den ganzen Tag, Und steht nicht einmal still. Das steht nicht still, als bei der Mühl, Das Rad das geht und mahlt, Da steht es mir auf einmal still, Als sollt es mit hinab. Es steht nicht still den ganzen Weg, Als just auf diesem Fleck, Und komm ich übers Steg hinauf, So pocht es wie das Rad. Das Rad das dreht, die Mühle geht, Und drinnen singt es laut, Und komm ich hinauf, so schaut der Kopf Gewis zum Fenster 'raus. Der Bach der läuft so rasch zur Mühl, Und schleicht so langsam weg. Ich glaub es geht im just wie mir: Das ist ihm gar nicht recht. Er zieht vorbei an unserm Zaun, Da geh ich noch entlang, Und hör ihn wie er sacht erzählt Von Klappern und Gesang.
Authorship:
- by Klaus Groth (1819 - 1899), "Das zweite", subtitle: "Da geht ein Bach die Wies' entlang", appears in Quickborn: Volksleben in Plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart, in Fiv nie Leeder ton Singn (Fünf neue Lieder zum Singen), no. 2
Based on:
- a text in Plattdeutsch by Klaus Groth (1819 - 1899), "Dat twete", subtitle: "Dar geit en Bęk", appears in Quickborn: Volksleben in Plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart, in Fiv nie Leeder ton Singn (Fünf neue Lieder zum Singen), no. 2
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