Gar Vielen macht dein frisch Gesicht, Dein Wuchs, das Mieder enge, Doch, lieber Hans, das ist es nicht, Warum ich an dir hänge. Wohl zieht ein jeder Fleck an dir Mich unwillkührlich an, Doch über Alles liebe ich, Dein Herz, dein Herz, Johann. Mir könnte auf der Welt, Johann, Nichts Lieberes geschehen, Als, wenn ich dir's nicht bieten kann, Dich hoch im Glück zu sehen. Daß dir der Himmel geben möcht', Was Menschen je er bot, Und wie ich mit dir leben möcht, Für dich litt' ich den Tod.
Sechs Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 56
by Ludwig Liebe (1819 - 1900)
1. Lied im Volkston
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Albert Grün (1822 - 1904), appears in Aus der Verbannung: Gedichte, in Vom Kreidenfer
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796)
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2. Leb' wohl  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wer fühlt's nicht tief im Herzen: Es ist der bitterste von allen Schmerzen, Nach unterdrückten strengverborgnen Klagen Kalt zu dem theuren Stillgeliebten sagen: "Leb' wohl!" "Ich seh' ihn nimmer wieder!" So wogt es in dem Busen auf und nieder, Wie ein durchstürmtes Meer um Felsenklippen; Doch lächelnd tönt es von den bleichen Lippen: "Leb' wohl!" Und ist er fort auf immer. Auf ewig, und das Auge sieht ihn nimmer, O! könnt' es dann verlöschen, sinken, brechen - Doch einmal noch zu ihm die Worte sprechen: "Leb' wohl!"
Text Authorship:
- by Adelheid (Zwierlein) von Stolterfoth (1800 - 1875), "Leb' wohl!"
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3. Komm bald  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Immer leiser wird mein Schlummer, [Nur]1 wie Schleier liegt [mein]2 Kummer Zitternd über mir. Oft im Traume hör' ich dich Rufen [draus vor meiner]3 Thür: Niemand wacht und öffnet dir, Ich erwach' und weine bitterlich. Ja ich werde sterben müssen, Eine andre wirst du küssen, Wenn ich bleich und kalt. Eh die Maienlüfte [wehen]4, Eh die Drossel singt im Wald: Willst du [mich noch einmal sehen]5, [Komm, o komme bald!]6
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Lied", first published 1857
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "My slumber grows ever more peaceful", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Il mio sonno diventa sempre più leggero", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (unknown or anonymous translator) , "Mi reposo se hace más y más quedo", written 2009
Confirmed with Gedichte von Hermann Lingg, Fünfte vermehrte Auflage, Stuttgart, J. G. Cottaschen Buchhandlung, 1864, page 72. Note: modern German would change the following spelling: "Thür" -> "Tür".
1 Röhmeyer: "Und"2 Röhmeyer: "der"
3 Orff: "draus vor der"; Röhmeyer: "draußen vor der Tür"
4 Brahms: "wehn"
5 Brahms, Steuer: "mich noch einmal sehn"; Thuille: "einmal noch mich sehen"
6 Thuille: "Komme bald, o komme, komme bald!"
4. Und wie ich einst voll Kindeslust  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Und wie ich [sonst]1 voll Kindeslust Mein einsam Waldeshaus geliebt! Was hat mein Kindesherz gewußt, Daß es auch solche Schmerzen giebt! -- Nun kam und zog er allzugleich, Und machte mich so ganz allein; Und macht' mein Herz an Lieb' so reich, Wem geb' ich sie? -- Sie ist nur sein.
Text Authorship:
- by Oscar von Redwitz-Schmölz (1823 - 1891), no title, appears in Amaranth, in Amaranth's Herbsteslieder
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View original text (without footnotes)1 Liebe: "einst"; further changes may exist not shown above.
5. Gruß  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Rose treibt ein rothes Blatt, Die Nachtigallen schlagen, Und welcher Knab' ein Liebchen hat, Soll's treu im Herzen tragen. Flieg' auf, flieg' auf, mein stolzer Sinn, Im Frühling zu der Süßen, Durch Strauß und Lieder fliege hin, Die Schöne schön zu grüßen. Wie süß auch Nachtigallenlaut Und Rose sie erfreuen, Viel süßer ist der süßen Braut Des Liebsten Gruß in Treuen.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Die Rose treibt ein rothes Blatt", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 105
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6. Verschließ dich nur du seltsam Kind  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Verschließ dich nur du seltsam Kind, Sei spröd und stumm zu jeder Frist! Deine Augen, die so glänzend sind, Verrathen doch, wie reich du bist. Seh ich dich an, kommt mir zu Sinn Das Märlein von der alten Stadt: Ein tiefer Brunnen lag darin, Draus Keiner noch getrunken hatt'. Er war so tief, so wundertief, Ließ man ein Becherlein hinab, Der Faden viele Stunden lief Und reichte doch den Grund nicht ab. Da kam des Wegs ein Musikant, Der sah den Brunn und trat herzu, Und nahm sein Geigenspiel zur Hand, Und spielt ein Stück und sang dazu. Und horch! da rauscht' es wundervoll Und wogt' herauf und sprudelt' frisch, Und lieblich kühl Gewäßer schwoll Klar über den Rand verschwenderisch. Der Spielmann trank in hoher Lust Und lud auch al die Andern ein. O wer die Flut zu lösen wußt, Wie überselig mußt' er sein!
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Verschließ dich nur du seltsam Kind"
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Confirmed with Deutscher Dichterwald. Lyrische Anthologie von Georg Scherer, Stuttgart, Druck und Verlag von Eduard Hallberger, 1853, page 52.