Und wieder [jagt]1 mich der Reisetrieb, Und wandern [möcht']2 ich von Pol zu Pol; Drum, liebliches Kind, [vielsüßes]3 Lieb, [Vielsüßes]3 Lieb, leb' wohl! [Noch einmal,]4 gestützt auf den Wanderstab, Schau' ich zurück, schau' ich zurück; [Duftige]5 Blüthen fallen herab, Und hemmen meinen Blick. Nun folg' ich ohne Reiseziel Der Vögel Flug, der Wolken Zug; Des Schönen hat die Welt so viel, Hat auch für mich genug. Und trag' ich gleich im leichten Kleid Kein schimmerndes Gold, kein schimmerndes Gold, Ist doch manch' [Herz, manch' rosige]6 Maid Dem Wanderburschen hold. Und der Vögel Schlag in [Busch]7 und Hag, Das Waldesdunkel, der Sonnenschein, Und der klingende, singende Frühlingstag Ist [Alles, Alles]8 mein!
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 43
by Moritz Scharf (1838 - 1908)
1. Wanderlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Wanderlied", appears in Gedichte, in 1. Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Wandering song", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Leuthold, Gedichte, Zweite, vermehrte Auflage, Frauenfeld: Verlag von I. Huber, 1880, page 26.
1 Lafite: "fasst"; further changes may exist not shown above.2 Leberl: "möchte"
3 Leberl: "mein süßes"
4 Leberl: "Nochmals"
5 Leberl: "Gar duftige"
6 Leberl: "Herze, manch herzige"
7 Leberl: "Luft"
8 Leberl: "Alles"
2. Im Herbste  [sung text not yet checked]
Seid gegrüßt mit Frühlingswonne, Blauer Himmel, goldne Sonne! Drüben auch aus Gartenhallen Hör' ich frohe Saiten schallen. Ahnest du, o Seele wieder Sanfte, süße Frühlingslieder? Sieh umher die falben Bäume! Ach, es waren holde Träume.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Im Herbste", appears in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "In Autumn", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Henri Dupraz) , "En automne", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Uhlands Werke, Erster Teil, Gedichte, herausgegeben von Adalbert Silbermann, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [no year], page 27.
3. Für Kaiser und Reich  [sung text not yet checked]
In den Jahren der Schmach, in den Jahren der Noth Erscholl erst leiser und leiser, Dann lauter, als wolle er wecken von Tod Die Kraft, die so zeitig, so ruhmlos verloht, Der Ruf nach dem Reich und dem Kaiser! Die Jahre verrauschten, die Jugend ward alt, Und das Alter ward müder und greiser. Da brauste ein Sturm durch den Wasgenwald, Das harrende Sehnen gewann nun Gestalt: Wir haben das Reich und den Kaiser! Zu Beiden zu stehen im Glück wie in Noth, Das schwören wir heute, Allweiser! Wohin uns auch stelle der Pflichten Gebot, Wir besiegeln die Treue bis in den Tod: Gott schirme das Reich und den Kaiser!
Text Authorship:
- by Otto Franz Gensichen (1847 - 1933), "Für Kaiser und Reich!", appears in Unter dem Zollernaar: Dichtungen, in Hohenzollern-Lieder
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Confirmed with Otto Franz Gensichen, Unter dem Zollernaar: Dichtungen von Otto Franz Gensichen, Berlin: Alexander Duncker, 1899. Appears in Hohenzollern-Lieder, page 79.
4. In die weite Welt  [sung text not yet checked]
Frisch auf! hinaus in die weite Welt! Vor Sorgen und Grillen vorbei! Ein freier Sinn sucht sich ein freies Feld, Und bricht seine Ketten entzwei! Juchheisa trallei! Und bricht seine Ketten entzwei! Über Land und Meer die Vöglein ziehn Und suchen den blumigen Mai; Drum mache, wenn Scherz und Freuden fliehn, Das alte Leben dir neu! Juchheisa trallei! Das alte Leben dir neu!
Text Authorship:
- by Siegfried August Mahlmann (1771 - 1826), no title, appears in Der Prinz Bambu und die Prinzessin Zoraide - Ein Mährchen
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5. Versäumt  [sung text not yet checked]
Ich ziehe finster des Weges, Der ferne von deinem liegt, Von deinem Pfade, dem stillen, Der nie zu meinem sich biegt. Und ob wir wandern und fragen Und suchen, ich und du, Nie neigen getrennte Bahnen Aufs neu' einander sich zu. Wir haben allein die Sonne Am weiten Himmel gemein, Und wenn's mich einsam umnachtet, Schließt gleiches Dunkel dich ein. Wohl trafen wir einst zusammen, Doch schritten wir stumm beiseit, Und jedes dachte im Herzen: Es ist ja noch immer Zeit, Noch immer schaut dich mein Auge, Noch dringt dir mein Ruf ans Ohr - So zogen wir säumend weiter, Bis Eins das Andre verlor.
Text Authorship:
- by Johannes (Hans) Grasberger (1836 - 1898), "Versäumt"
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