[Zurückgekehrt zum]1 Heimathsort, Seh' endlich ich im Thale dort Die alten dunkeln Linden! Dort hat sie mich zuletzt geküßt, Hat mir noch lange nachgegrüßt! Bald werd' ich sie nun finden. Und doch ist mir das Herz so schwer. Welch' tiefe Stille rings umher! Es rauschen nur die Linden; [Und aus dem süßen Blüthenduft Ein kleiner Vogel lockt und ruft, Als müßt' ich dort sie finden.]2 [Das war des Liebchens liebster Schall, Der Sang der lieben Nachtigall In einer dunkeln Linden;]3 [Das]3 war von je ihr liebster Baum, Da träumten wir [so schönen]4 Traum, Da war sie stets zu finden! -- Und als ich kam dem Orte nah, Manch schwarzes [Kreuz erblickt']5 ich da, Umrauscht von dunkeln Linden; Dazu ein Grab, noch frisch umblüht, Da sang die Nachtigall ihr Lied, -- Da war mein Lieb zu finden!
Vier leichte Gesänge für Männerchor , opus 43
by Ottomar Neubner (1843 - 1912)
Heft 1 -- 1. Die dunklen Linden  [sung text not yet checked]
Authorship:
- sometimes misattributed to Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Unter den dunkeln Linden", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1838
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder von R. Reinick, Maler, Berlin: Verlag von Carl Reimarus, Gropius'sche Buch- und Kunsthandlung, 1844, pages 135-136.
1 Hartung: "Sei mir gegrüsst, mein"2 omitted by Gumbert in Gumbert-Album: ausgewählte Lieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung von Ferdinand Gumbert. Original-Ausgabe. Leipzig & Berlin : Peters, [1870]. The poem is also misattributed to Geibel in this edition.
3 Gumbert: "Da"
4 Gumbert: "solch' schönen"; Hartung: "den schönsten"
5 Gumbert: "Kreuzlein sah"
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Heft 1 -- 2. Waldesrauschen  [sung text not yet checked]
[Oft]1 geht an schönen Frühlingstagen Ein seltsam Rauschen durch den Wald, Gleichwie ein sehnsuchtsinnig Fragen, Das durch die weichen Lüfte hallt; Ein Flüstern dann, ein holdes Scherzen, Recht wie ein Zug von Herz zu Herzen -- Doch wer dies Rauschen will verstehn, Der muß im Wald zu Zweien gehn! Vom Bächlein rauscht es tief in Gründen; Ein Plätschern hier, ein Plaudern dort: In frischer Luft ein Lenzverkünden, Im Liebestraum ein flüsternd' Wort; Da ist, als müßten im Vereine Mittönend rauschen selbst die Steine -- Doch wer dies Rauschen will verstehn, Der muß im Wald zu Zweien gehn. Und geht auf stillem Waldeswege Im Lenzgefühl ein junges Paar, Dann glänzt wie Gold durch's Laubgehege Der Himmel reich und wunderbar; Kein Lüftchen will das Glück verschweigen, Und lauter rauscht es in den Zweigen -- Doch wer dies Rauschen will verstehn, Der muß im Wald zu Zweien gehn.
Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "Waldesrauschen", appears in Liebes-Leid und Lust
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Confirmed with Gedichte von Hermann Kletke, Vermehrte Gesammt-Ausgabe, Berlin: Verlag von E.H. Schroeder (Hermann Kaiser), 1873, page 46.
1 Schultz: "Es"; further changes may exist not shown above.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Heft 2 -- 3. Abschied  [sung text not yet checked]
Und wenn es Gott nicht anders will Und muß es den geschehen, Wohlan, so laß mich stumm und still Aus deinen Armen gehen. Und sage mir kein Abschiedswort Und wein' auf keine Zähre; O denke, wenn ich von dir fort, Daß ich gestorben wäre! Schwebt dann mein Geist in nächt'ger Zeit Durch deines Herzens Gründe, Um einen Toten trägst du Leid Und das ist keine Sünde. Ich aber will nun wiederum Unstät die Welt durchschweifen Und suchen, das Mysterium Des Daseins zu ergreifen. Ist mir dereinst das Räthsel klar, Wird mir's ja auch wohl kommen, Warum, was mir das Liebste war, Zuerst mir ward genommen.
Authorship:
- by Michel Berend (1834 - 1866), "Abschied", appears in Gedichte, in Lieder, in Frühes und Vermischtes, no. 8
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Confirmed with Gedichte von Michel Berend, zweite unveränderte Auflage, Brüssels und Leipzig: August Schnee, 1854. Appears in Lieder, in Frühes und Vermischtes, no. VIII, pages 60 - 61.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
Heft 2 -- 4. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Mutter Nacht im Mantel grau Kommt zu Berg gestiegen, Gras und Blumen trinken Thau, Nächt'ge Vögel fliegen, Silbersternlein wandeln sacht. Gute Nacht! Was da flieht den Sonnenschein, Wandelt jetzt im Walde. Ruhig schläft der Senne ein An des Berges Halde. Salige Fräulein haben Acht. Gute Nacht! Was euch kümmert, was euch plagt, Lasst es thalwärts fahren. So ihr Glück im Herzen tragt, Sollt ihr's weislich sparen, Bis die Sonne wieder lacht. Gute Nacht!
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Gute Nacht", appears in Spielmannslieder
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Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 42.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]