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Sechs Gesänge für gemischten Chor a capella oder mit Pianoforte ad lib. , opus 25

by Wilhelm Reinhard Berger (1861 - 1911)

1. Wie nun Alles stirbt und endet
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Wie nun Alles stirbt und endet,
Und das letzte Lindenblatt
Müd sich an die Erde wendet
In die warme Ruhestatt.
So auch unser Tun und Lassen,
Was uns zügellos erregt,
Unser Lieben, unser Hassen
Sei zum welken Laub gelegt.

Reiner weißer Schnee, o schneie,
Decke beide Gräber zu,
Daß die Seele uns gedeihe
Still und kühl in Winterruh'!
Bald kommt jene Frühlingswende,
Die allein die Liebe weckt,
Wo der Haß umsonst die Hände
Dräuend aus dem Grabe streckt.

Text Authorship:

  • by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Erster Schnee", first published 1845

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2. Leise rauscht des Lebens Welle
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Leise rauscht des Lebens Welle 
An der Kindheit Blumenstrand, 
Blühend liegt in Sonnenhelle 
Das geliebte, das geliebte Wunderland.

Keiner Sehnsucht dunkle Flammen 
Stören da des Friedens Glück, 
Alle Wünsche flicht zusammen 
Da zum Kranz der Augenblick. 

Land der Kindheit, mir so ferne, 
Tauch' empor am Himmelssaum, 
Nahe mir im Licht der Sterne, 
Steig' herauf in stillem Traum.

Text Authorship:

  • by Peter Johann Willatzen (1824 - 1898), "Leise rauscht des Lebens Welle"

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3. Im Fliederbusch ein Vöglein sass
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
  Im Fliederbusch ein Vöglein saß
In der stillen, schönen Maiennacht,
Darunter ein Mägdlein im hohen Gras
In der stillen, schönen Maiennacht.
Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh',
Sang Vöglein, hört' das Mägdlein zu,
  Und weithin klang 
  Der Zwiegesang
Das mondbeglänzte Thal entlang.

  Was sang das Vöglein im Gezweig
Durch die stille, schöne Maiennacht?
Was sang doch wohl das Mägdlein gleich
Durch die stille, schöne Maiennacht?
Von Frühlingssonne das Vögelein,
Von Liebeswonne das Mägdelein.
  Wie der Gesang 
  Zum Herzen klang,
Vergess' ich nimmer mein Leben lang!

Text Authorship:

  • by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zwiegesang", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1837

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Duet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Duetto", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
  • POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canto a dois", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

4. Es schleicht am Busch und Halde
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Es schleicht um Busch und Halde
Der Sonnenstrahl so matt;
Im herbstlich stillen Walde
Fällt langsam Blatt um Blatt.
Die Welt versinkt in Todesruh,
Was ist's denn mehr? Auch du, auch du
Mein Herz, du findest balde
Die rechte Lagerstatt.

Du brachst am Lebenssteige
Die Früchte, die er bot,
Der Jugend Rosenzweige,
Der Minne Himmelsbrot.
Doch endlich wird des Windes Raub
Die letzte Lieb, das letzte Laub;
So neige dich, o neige
Dich lächelnd in den Tod.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Herbstlieder, no. 3

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5. Ständchen
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Mach auf, mach auf, doch leise mein Kind,
Um keinen vom Schlummer zu wecken.
Kaum murmelt der Bach, kaum zittert im Wind
Ein Blatt an den Büschen und Hecken.
Drum leise, mein Mädchen, daß nichts sich regt,
Nur leise die Hand auf die Klinke gelegt.

Mit Tritten, wie Tritte der Elfen so sacht,
Die über Blumen hüpfen,
Flieg leicht hinaus in die Mondscheinnacht,
Zu mir in den Garten zu schlüpfen.
Rings schlummern die Blüten am rieselnden Bach 
Und duften im Schlaf, nur die Liebe ist wach.

Sitz nieder, hier dämmert's geheimnisvoll
Unter den Lindenbäumen,
Die Nachtigall uns zu Häupten soll
Von unsern Küssen träumen,
Und die Rose, wenn sie am Morgen erwacht,
Hoch glühn von den Wonnenschauern der Nacht.

Text Authorship:

  • by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Ständchen", appears in Gedichte, in 1. Liebesgedichte und Lieder, first published 1866

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Serenade", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Lawrence Snyder) (Rebecca Plack) , "Serenade", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English [singable] (Paul England) , first published 1903
  • FRE French (Français) [singable] (Henri Masset) , "Sérénade"
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sérénade", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • HEB Hebrew (עברית) [singable] (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Serenata", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
  • JPN Japanese (日本語) (Naoyuki Okada) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
  • SPA Spanish (Español) (Abel Alamillo Fernández) , "Serenata", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission

6. Trost der Nacht
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Zur Erde kommst du, stille Nacht,
 auf dunklen Schwingen wieder, 
um meine Stirne weht so sacht, 
so tröstend dein Gefieder. 

In manches kranke Menschenherz 
senkst du den Tau, den feuchten, 
stumm ist die Klage, stumm der Schmerz, 
wenn deine Augen leuchten. 

Du Trösterin vom Sternenreich, 
laß mich ans Herz dir sinken, 
ich bin der müden Blume gleich, 
die Tau begehrt zu trinken. 

O gib auch mir, auch mir die Ruh 
und laß die Klage schweigen, 
o laß den Stern des Trostes du 
in meiner Seele steigen.

Text Authorship:

  • by Alfred Rittershaus (1863 - 1929)

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