[Einst wollt' ich]1 hinaus in den grünen Wald, Da zogen die Sorgen mit; Vergebens gebot ich wohl zehnmal Halt, Sie folgten mir Schritt für Schritt. Doch als wir kamen wohl in den Busch, Begann ein Geflüster sogleich; Die Vöglein riefen: Ihr Sorgen, husch, Hinaus aus dem grünen Bereich! Das Graus erhob sich und hielt sie auf, Ein Windstoß hauchte sie fort, Die Bäume rauschten und schlugen drauf, Sie flohen von Ort zu Ort Und rannten und stießen die Köpfe sich ein Am Felsen riesig und rauh, Verschmolzen im lachenden Sonnenschein, Ertranken im duftigen Tau. Da habt ihr's! rief ich, von ihrer Noth Befreit, in die Lüfte hinaus; Da seht ihr, was euch im Walde droht: Ein andermal bleibt ihr zu Haus!
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 59
by Wilhelm Reinhard Berger (1861 - 1911)
1. Wie es den Sorgen erging  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Wie es den Sorgen erging"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gustav Pfarrius, Die Waldlieder, Köln: Verlag der M. DuMont-Schonberg'schen Buchhandlung, 1850, page 3
1 Berger: "Ich wollte"; further changes may exist not noted above.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Frühlingsnahen  [sung text not yet checked]
Es kommen die Sonnenstrahlen, die feinen, Die möchten dir gern in die Augen scheinen, [Lug' -- lug']1, Elslein, mach' auf! [Dann]2 kommt die Lerche mit [hellen]3 Schwingen, Möcht' dir ihr Lied [zu]4 Herzen singen, Horch' -- horch', Elslein, mach' auf! Es kommen zum Fenster herein die Rosen, [Möchten]5 mit deinen Händen kosen, [Lug' -- lug']1, Elslein, mach' auf! Bald kommt dein Liebster auch gegangen, Der [möcht' dir]6 küssen Mund und Wangen, Horch' -- horch', Elslein, mach' auf!
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Frühlingsnahen", appears in Hochland-Lieder, in 12. Frau Minne, no. 9
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hochland-Lieder von Karl Stieler, Stuttgart, Meyer & Zeller's Verlag (Friedrich Vogel), 1879, page 151.
1 Fellinger: "Lug, lueg"2 Backer-Grøndahl, Fellinger: "Es"
3 Backer-Grøndahl: "hellem"
4 Fellinger: "zum"
5 Fellinger: "Die möchten"
6 Backer-Grøndahl: "möcht' "
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Nelken  [sung text not yet checked]
Ich wand ein [Sträußlein Morgens]1 früh, Das ich der Liebsten [schickte]2; Nicht ließ ich sagen ihr, von wem, Und wer die Blumen [pflückte]3. [Doch]4 als ich Abends kam zum Tanz Und that verstohlen und [sachte]5, Da trug sie die Nelken am Busenlatz Und schaute mich an und [lachte]6.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Nelken"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Carnations", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Œillets", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Theodor Storm, Achte Auflage, Berlin: Verlag von Gebrüder Paetel, 1889, page 232.
1 Leberl, Reger, Vretblad: "Sträußchen morgens"; Othegraven: "Sträusslein des Morgens"; further changes may exist not shown above.2 Leberl: "schickt"
3 Leberl: "pflückt"; Vretblad: "schickte"
4 Vretblad: "Und"
5 Leberl: "sacht"
6 Leberl: "lacht"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Das Küssen  [sung text not yet checked]
Ach nein, Montan! Ich sage dir, lass doch das Küssen sein. Sieh nur, die Wangen glühen mir, ich werde wahrlich schrein. Schon wieder! Würde mein Gesicht jetzt meine Mutter sehn nein, wahrlich, nein, ich könnt' ihr nicht verhellen, was geschehn! "Dann, gute Nacht! Du küssest mich nicht wieder?" Ach Montan! Am besten ist's, ich küsse dich! So sieht man mir's nicht an!
Authorship:
- by Gottlieb Konrad Pfeffel (1736 - 1809)
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Researcher for this page: Andrew Schneider [Guest Editor]5. Wiedersehen  [sung text not yet checked]
Mütterchen, soeben ist mir was passiert, als ich auf der Wiese bin herumspaziert. Viele Störche stelzen auf der Wies' umher und ich schlich mit Vorsich mich ein wenig näh'r. Denke dir, da hab' ich meinen Storch gesehn, der mich dir gebracht hat aus des Himmels Höhn. Er erkannte gleich mich, als er mich erblickt, und hat mir von weitem freundlich zugenickt. Und er nickte weiter, als ich ihn dann frug: "Storch, kommst du bald wieder zu uns auf Besuch?"
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( H. B. )
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Researcher for this page: Andrew Schneider [Guest Editor]