Sechs Lieder für Sopran oder Tenor mit Piano , opus 32

by Alexander Fesca (1820 - 1849)

1. Ich bin eine Glockenblume [sung text checked 1 time]

Ich bin eine Glockenblum',
aus der ein' Elfe singt;
ich blühe schlank und träumend,
die Stimme zaub'risch klingt.

Es trinken umher im Garten
viel' Blumen von der Luft,
der Mohn in brennender Farbe,
die Ros' in heißem Duft.

Und noch von hundert andern
sind Mohn und Ros' umringt;
ich bin eine Glockenblum',
aus der ein' Elfe singt.

Authorship:

Researcher for this text: Johann Winkler

2. O, stille dies Verlangen [sung text not yet checked]

O stille [dies]1 Verlangen,
Stille die süße Pein!
Zu seligem Umfangen
Laß den Geliebten ein!
Schon liegt die Welt im Traume,
Blühet die duft'ge Nacht;
Der Mond im blauen Raume
Hält für die Liebe Wacht.
Wo zwei sich treu umfangen,
Da giebt er den holdesten Schein.
O stille dies Verlangen,
Laß den Geliebten ein!

Du bist das süße Feuer,
Das mir am Herzen zehrt;
Lüfte, lüfte den Schleier,
Der nun so lang' mir wehrt!
Laß mich vom rosigen Munde
Küssen die Seele dir,
Aus meines Busens Grunde
Nimm meine Seele dafür -
O stille dies Verlangen,
Stille die süße Pein,
Zu seligem Umfangen
Laß den Geliebten ein!

Die goldnen Sterne grüßen
So klar vom Himmelszelt,
Es geht ein Wehn und Küssen
Heimlich durch alle Welt,
Die Blumen selber neigen
Sehnsüchtig einander sich zu,
Die Nachtigall singt in den Zweigen -
Träume, liebe auch du!
O stille dies Verlangen,
Laß den Geliebten ein!
Von Lieb' und Traum umfangen
Wollen wir selig sein.

Authorship:

See other settings of this text.

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Staehle: "das" (second setting)

Researcher for this text: Harry Joelson

3. Die einsame Träne [sung text not yet checked]

Was will die einsame Träne?
Sie trübt mir ja den Blick.
Sie blieb aus alten Zeiten
In meinem Auge zurück.

Sie hatte viel leuchtende Schwestern,
Die alle zerflossen sind,
Mit meinen Qualen und Freuden
Zerflossen in Nacht und Wind.

Wie Nebel sind auch zerflossen
Die blauen Sternelein,
Die mir [jene]1 Freuden und Qualen
Gelächelt ins Herz hinein.

Ach, meine Liebe selber
Zerfloß wie eitel Hauch!
Du alte, einsame Träne,
Zerfließe jetzunder auch!

Authorship:

See other settings of this text.

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Marta Garcia Cadena) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Jos. Van de Vijver) , "Eenzame traan"
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wat wil het eenzame traantje?", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Emily Ezust) , "What does this solitary tear mean?", copyright ©
  • ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Que veut cette larme solitaire", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Cosa vuole questa lacrima solitaria?", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Cornelius: "die"

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]

4. Das Mädchen am Fenster [sung text checked 1 time]

Was leitet immer deinen Gang,
wenn mittagshell die Glocke schallt,
wenn sie am Abend wieder hallt,
ein und denselben Pfad entlang?
Siehst du am Fenster dort das Engelsbild,
das ziehet an mit einem Blick so mild!

Was bringet dich in volle Glut,
treibt dir das Blut den Wangen zu,
raubt dir die so gewohnte Ruh',
macht schwankend dich wie Meeresflut?
Siehst du am Fenster dort das holde Kind,
das trägt die Schuld im Auge so gelind!

Was füllet oft so wonniglich,
so sehnsuchtsvoll die stille Brust,
wenn du in süße Himmelslust
gedankenvoll verlierest dich?
Es ist am Fenster dort das liebe Bild,
was dir entgegenschaut so engelmild!

Das Bild ist wirklich wunderlieb,
und ist der wahre Widerschein
von einem Herzen engelrein,
dem nur ein Schwermutswölkchen blieb.
Ich sah am Fenster auch das schöne Kind,
wie zog mich an das Auge so gelind!

Es stützt die schwanenweiße Hand
den Kopf mit lock'gem Seidenhaar,
das neckend schwarze Augenpaar,
es ist der reinen Seele Pfand!
So sah am Fenster ich mit einem Blick
das liebe Bild und wurde still entzückt!

Wo Unschuld gleich der Sterne Glanz
so selig strahlt, so sanft und rein,
wo Milde füllt das ganze Sein,
da flicht sich leicht Fortunas Kranz.
O schönes Los, dich, holde Maid, zu seh'n,
wie du am Fenster bist so wunderschön!

Authorship:

Researcher for this text: Johann Winkler

5. Ich wollt', meine Schmerzen [sung text not yet checked]

Ich wollt, meine [Schmerzen ergössen]1
Sich all in ein [einziges]2 Wort,
Das gäb ich den [lustigen]3 Winden,
Die trügen es lustig fort.

Sie tragen zu dir, Geliebte,
Das [schmerzerfüllte]4 Wort;
Du hörst es zu jeder Stunde,
Du hörst es an jedem Ort.

Und hast du zum nächtlichen Schlummer
Geschlossen die Augen kaum,
So wird [dich mein Wort]5 verfolgen
Bis in den tiefsten Traum.

Authorship:

See other settings of this text.

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ik wou dat mijn smart zich tezamen", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Siân Goldthorpe) (Christian Stein) , "I wish my pain would flow into a single word", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je voudrais que mes peines s'écoulent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
  • GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
  • GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Mendelssohn: "Lieb' ergösse" (love would flow)
2 Mendelssohn: "einzig"
3 Mendelssohn: "lust'gen" and, in some editions "luft'gen" (airy)
4 Mendelssohn: "lieb-erfüllte" (love-filled)
5 Mendelssohn: "mein Bild dich"

Researcher for this text: Siân Goldthorpe

6. Die Verlass'ne [sung text checked 1 time]

O kehr' zurück, lass dich erweichen,
was tat ich dir, warum mich flieh'n?
Könnt meine Stimme dich erreichen,
du hättest mir schon längst verzieh'n.
Mein Herz kann nur dein Bild umschließen,
noch gestern warst du ja mein Glück.
Sahst du nicht meine Tränen fließen?
O kehr' zurück, o kehr' zurück!

Ich will den Ton der Stimme hören,
die einst mir ew'ge Liebe schwur,
die mich einst konnte hold betören,
ich will sie hören einmal nur!
Ich will das Lächeln noch befragen,
das einstmals war mein ganzes Glück.
Mein Herz kann nur an deinem schlagen;
o kehr' zurück, o kehr' zurück!

O kehr' zurück, der Liebe Stunden,
sie kehren wieder neu und schön.
Bist du nicht ewig mir verbunden,
kann Schwur und Treu' der Wind verweh'n?
Wenn Sorg' und Kummer dich umschweben,
teil' ich nicht jedes Missgeschick?
Ich bin ein Teil von deinem Leben;
o kehr' zurück, o kehr' zurück!

Authorship:

See other settings of this text.

Researcher for this text: Johann Winkler