Ist des Herbstes Abend nah? Still und freundlich stehst du da, Und indem vom Haupte dir Sinkt des welken Kranzes Zier, Lächelst du mit Weinen Mütterlich den Kleinen. Lächle mich noch einmal an, Mutter, und entschlummre dann, Bette dich in süßer Ruh, Schleuß die müden Augen zu, Unter weißen Schnee'es Hüllen Schlummre sanft im Stillen. Wenn du dann mit neuer Kraft Dir vom Schlummer aufgerafft, Aus der Winternacht Bist zum jungen Tag erwacht, Grüßen meine Lieder Dich erstandne wieder. Oder wenn das neue Licht Dringt zu meinem Auge nicht -- Sanfte Mutter, wie du willst! Du mir auch im Tode mild, Dir, du wandellose, Ruh' ich still im Schooße.
Sechs Gesänge für gemischten Chor a capella , opus 57
by (Leopold) Heinrich (Picot de Peccaduc), Freiherr von Herzogenberg (1843 - 1900)
1. An Mutter Natur
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "An Mutter Natur", appears in Pantheon, in 4. Viertes Bruchstück. Mikrokosmus
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2. Die Bekehrte  [sung text not yet checked]
Bei dem Glanz der Abendröthe Ging ich still den Wald entlang, Damon saß und blies die Flöte, Daß es von den Felsen klang, So la la! . . . Und er zog mich [zu]1 sich nieder, Küßte mich so [hold, so]2 süß. Und ich sagte: blase wieder! Und der gute Junge blies, So la la! . . . Meine [Ruh]3 ist nun verloren, Meine Freude floh davon, Und ich [hör']4 vor meinen Ohren Immer nur den alten Ton, So la la, le ralla! . . .
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Die Bekehrte", written 1796, first published 1797
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La convertida", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The woman converted", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Paul England) , no title
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Convertie", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) [an adaptation]
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "La convertita", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Wolfgang von Goethe, Sämmtliche Werke, Volume 1, Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1854, p. 5.
1 Medtner: "an"2 Medtner, Stange: "hold und"
3 Medtner: "Ruhe"
4 Medtner: "höre"
3. Ungeduld  [sung text not yet checked]
Immer wieder in die Weite Über Länder an das Meer, Phantasieen in der Breite Schwebt am Ufer hin und her! Neu ist immer die Erfahrung: Immer ist dem Herzen bang, Schmerzen sind der Jugend Nahrung, Thränen seliger Lobgesang.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Ungeduld", appears in Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe, letzter Hand, Band III, in 1. Lyrisches
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Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe, letzter Hand, Dritter Band, Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1828, page 33.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
4. In der Nacht  [sung text not yet checked]
Wie rauscht so sacht Durch alle Wipfel Die stille Nacht, Hat Thal und Gipfel Zur Ruh gebracht. Nur der Mensch in Träumen Sinnt fort, was er bei Tag gedacht, Weiß nichts von dem Lied in den Bäumen Und von des Himmels Pracht, Der in den stillen Räumen Über Allen wacht.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachts"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
5. Brautlied  [sung text not yet checked]
Komm heraus, komm heraus du schöne, schöne Braut, Deine gute Tage sind alle alle aus. O Weyele Weh! O Weyele Weh! Was weinet die schöne Braut so sehr, Mußt die Jungfern lassen stehn, Zu den Weibern must du gehn. Lege an, lege an auf kurze kurze Zeit Darfst du ja wohl tragen das schöne Hochzeitskleid. O Weyele weh! o Weyele weh! Ach was weinet die schöne Braut so sehr! Must dein Härlein schließen ein In dem weissen Häubelein. Lache nicht, lache nicht, deine rothe rothe Schuh Werden dich wohl drücken, sind eng genug dazu. O Weyele weh, o Weyele weh! Ach was weinet die schöne Braut so sehr. Wenn die andern tanzen gehn Wirst du bei der Wiege stehn. Wincke nur wincke nicht, sind gar leichte leichte Winck Bis du an dem Finger einen goldnen Hochzeit-Ring. O Weyele weh, o Weyele weh! Ach was weinet die schöne Braut so sehr! Goldne Ketten legst du an, Mußt in ein Gefängniß gahn. Springe heut, springe heut deinen letzten Tanz, Morgen kannst du weinen auf den schönen Hochzeitskranz, O Weyele weh, o Weyele weh! Ach was weinet die schöne Braut so sehr! Must die Blumen lassen stehn. Auf den Acker must du gehn.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Die traurig prächtige Braut", appears in Des Knaben Wunderhorn
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See also Brentano's parody6. Weihnachtslied
Kommst du, Licht der Heiden? Ja, du kommst, und säumest nicht, weil du weisst, was uns gebricht, du starker Trost im Leiden. Jesu, meines Herzens Thür steht dir offen, komm zu mir.