Das ist der Tag des Herrn! Ich bin allein auf weiter Flur; Noch eine Morgenglocke nur, Nun Stille nah und fern. Anbetend knie ich hier. O süßes Graun, geheimes Wehn, Als knieten viele ungesehn Und beteten mit mir. Der Himmel nah und fern Er ist so klar und feierlich, So ganz, als wollt er öffnen sich. Das ist der Tag des Herrn!
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 23
by Conradin Kreutzer (1780 - 1849)
1. Schäfers Sonntagslied
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Schäfers Sonntagslied", appears in Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , "A shepherd's Sunday song", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Shepherd's Sunday Song", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant dominical du berger", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Note: Hensel's score has "Nur" in stanza 1, line 3, word 1, but this is probably a typo.
2. Des Hirten Winterlied
O Winter, schlimmer Winter, Wie ist die Welt so klein! Du drängst uns all' in die Täler, In die engen Hütten hinein. Und geh' ich auch vorüber An meiner Liebsten Haus, Kaum sieht sie mit dem Köpfchen Zum Fenster heraus. Und nehm ich's Herz in die Hände Und geh hinauf ins Haus: Sie sitzt zwischen Vater und Mutter, Schaut kaum zu den Äuglein heraus. O Sommer, schöner Sommer, Wie wird die Welt so weit! Je höher man steigt auf die Berge, Je weiter sie sich verbreit't. Und stehst du auf dem Felsen, Traut' Liebchen! ich rufe dir zu. Die Halle sagen es weiter, Doch Niemand hört es als du. Und halt' ich dich in den Armen Auf freien Bergeshöh'n: Wir seh'n in die weiten Lande, Und werden doch nicht geseh'n.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Des Hirten Winterlied", written 1810, appears in Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Andrew Hudson) , "The shepherd's winter song", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chant d'hiver du pâtre", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Mikhail Larionovich Mikhailov) , "Пастушья песня"
3. Jägerlied
Kein' bess're Lust in dieser Zeit, Als durch den Wald zu dringen, Wo Drossel singt und Habicht schreit, Wo Hirsch' und Rehe springen. O säss' mein Lieb' im Wipfel grün, Tät' wie 'ne Drossel schlagen! O spräng' es, wie ein Reh' dahin, Daß ich es könnte jagen!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Jägerlied", written 1812, appears in Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , "Hunter's song", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant du chasseur", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Kreutzer's score, there is a typo that is repeated: stanza 2, line 1 word 4 is "Leib" instead of "Lieb".
4. Der Schmied
Ich hör' meinen Schatz, Den Hammer er schwinget, Das rauschet, das klinget, Das dringt in die Weite, Wie Glockengeläute, Durch Gassen und Platz. Am schwarzen Kamin, Da sitzet mein Lieber, Doch geh' ich vorüber, Die Bälge dann sausen, Die Flammen aufbrausen Und lodern um ihn.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Der Schmied", written 1809, appears in Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De smid", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "I hear my sweetheart", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le forgeron", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Ascolto il mio tesoro", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Uhlands Werke in drei Teilen, Erster Teil. Gedichte, herausgegeben von Adalbert Silbermann, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [no year given], page 37.
5. Lied eines Armen
Ich bin so gar ein armer Mann Und gehe ganz allein. Ich möchte wohl nur einmal noch Recht frohen Mutes sein. In meiner lieben Eltern Haus War ich ein frohes Kind, Der bitt're Kummer ist mein Teil, Seit sie begraben sind. Der Reichen Gärten seh' ich blühn, Ich seh' die goldne Saat. Mein ist der unfruchtbare Weg, Den Sorg' und Mühe trat. Doch weil' ich gern mit stillem Weh' In froher Menschen Schwarm, Und wünsche jedem guten Tag, So herzlich und so warm. O reicher Gott! Du ließest doch Nicht ganz mich freudenleer, Ein süßer Trost für alle Welt Ergießt sich himmelher. Noch steigt in jedem Dörflein ja Dein heilig Haus empor. Die Orgel und der Chorgesang Ertönet jedem Ohr. Noch leuchtet Sonne, Mond und Stern So liebevoll auch mir, Und wann die Abendglocke hallt, Da red' ich, Herr, mit Dir. Einst öffnet jedem Guten sich Dein hoher Freudensaal, Dann komm' auch ich im Feierkleid Und setze mich an's Mahl.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Lied eines Armen", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant d'un pauvre", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
6. Harfner Lied am Hochzeitmahle
Festlich ist der Freude Schall Durch dies hohe Haus geschwebet, Und ein dumpfer Wiederhall Aus der Gruft emporgebebet. In der schönen Jubelnacht Habt der Väter ihr gedacht, Manche hohe That besungen Aus der Vorzeit Dämmerungen. Oft war dieses Saales Raum Schimmervoll bei frohen Festen, Wie mit jedem Lenz der Baum Prangt in frischen Blüthenästen. Ach! die hier in Fröhlichkeit Treuer Liebe Bund geweiht, Drunten in der Schlummerhalle Ruhen sie beisammen alle. Auf des Lebens Bahn dahin Fleugt der Mensch mit Sturmeseile, Dann in treuer Freunde Sinn Dauert er noch kurze Weile. Durch den Saal, in Erz und Stein, Stehn der Vorwelt lange Reihn, Können nicht das Auge heben, Nicht das Wort der Liebe geben. Keine ewig helle That Hebt dich aus der Nacht der Grüfte; Niemand sah des Donners Pfad, Noch den Fittig sanfter Lüfte. Wie du auf zu Gott geblickt, Wie des Freundes Hand gedrückt, Wie der Liebe Kuß gegeben, Das entschwindet mit dem Leben. Auch das Kind, das lächelnd sich In der Mutter Arm geschmieget, Und der Greis, der wonniglich Enkel auf dem Schooß gewieget, Und die Braut, mit Jugendlust Hängend an des Treuen Brust: Alle lebten schönes Leben, Alle soll das Lied erheben!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Harfnerlied am Hochzeitmahle "
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Confirmed with Gedichte von Ludwig Uhland, Wohlfeile Ausgabe. Dritte Auflage. Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1854, pages 5-7.
Note: Kreutzer's score has a typo: stanza 5 line 6 word 1 is "Hangend" instead of "Hängend"