O laß kein Herz dir fremde bleiben, Das dir des Lebens wirres Treiben Im bunten Wechsel zugeführt; In jedem tritt der Herr dir nahe, Damit er deinen Gruß empfahe, Wenn seine Nähe dich berührt. So wird in wechselnden Gestalten Er herrlicher sich stets entfalten Vor deinem Blick und nie verwaist Wird sich dein Herz auf Erden dünken ; Denn wo dir Bruderaugen winken, Da grüßt dich deines Herren Geist.
Sechs Duette für Sopran und Alto mit Pianofortebegleitung , opus 55
by Eduard Lassen (1830 - 1904)
1. Der Geist des Herrn  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "O laß kein Herz dir fremde bleiben"
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2. Morgenwanderung im Mondschein  [sung text not yet checked]
Wenn das Mondenlicht sanft Überm Berge noch steht, Und kühl schon durch die Wipfel Der Morgenhauch geht, O wie wandert sich's traut Durch das dunkle, stille Thal, O wie fliehen in die Weite Alle Sorgen zumal! Sieh nur hie und da taucht Aus dem Dunkel ein Schein, Als blickten Gottes Augen Holdfreundlich darein. Und nun wieder dort liegt's, -- O du süßes, süßes Bild! -- Überm Grunde licht gebreitet Fast wie Sonnenschein mild! Liebe Seele, wie leicht, O wie leicht wird's dir da, Vergessen nun ist Alles, Was Leids dir geschah! Und was künftighin kommt, Laß dich's nimmer fechten an, Gott im Himmel wird's versehen, -- Ziehe froh deine Bahn!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Morgenwanderung im Mondschein", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 65
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning ramble in the moonlight", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 57-58.
3. Liebesstationen  [sung text not yet checked]
Am kühlen Brunnen, -- Wie springt und blinkt der Wasserstrahl! Da sah ich ihn zum ersten Mal, Er trank erschöpft vom Wanderzuge Aus meinem Kruge. Unter der Linde, -- Just singt ein Vöglein drauf, so recht, So lustig, daß ich weinen mocht' -- Da haben wir wie oft gesessen Und viel vergessen! Auf stillem Wege, -- Er führt hinaus ins grüne Feld, Und ach! hinaus in alle Welt -- Da gingen wir so manche Stunden Wie längst verbunden! Und bis zur Brücke, -- Da gab ich das Geleit ihm noch, Geschieden sein ja mußt' es doch: Die Brücke trieb im Strome nieder -- Wann kommt er wieder?!
Text Authorship:
- by Titus Ullrich (1813 - 1891), "Liebesstationen"
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4. Entfernung
Fern von dir
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5. Über ein Stündlein  [sung text not yet checked]
Dulde, gedulde dich fein! Über ein [Stündlein]1 Ist dein Kammer voll Sonne. Über den First, wo die Glocken hangen, Ist schon lange der Schein gegangen, Ging in Thürmers Fenster ein. Wer am nächsten dem Sturm der Glocken, Einsam wohnt er, oft erschrocken, Doch am frühsten tröstet ihn Sonnenschein. Wer in tiefen Gassen gebaut, Hütt' an Hütt'lein [lehnt]2 sich traut, Glocken haben ihn nie erschüttert, [Wetterstrahl ihn nie umzittert]3, Aber spät sein Morgen graut. Höh' und Tiefe hat Lust und Leid. Sag' ihm ab, dem thörigen Neid: Andrer Gram birgt andre Wonne. Dulde, gedulde dich fein! Über ein [Stündlein]1 Ist deine Kammer voll Sonne.
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Über ein Stündlein", appears in Gedichte, in Jugendlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 1.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Note: modern German spelling would change "Thürmers" to "Türmers", "thörigen" to "törigen", etc.
1 Furtwängler, Pfitzner: "Stündelein"2 Furtwängler, Pfitzner: "lehnet"
3 Pfitzner: "Über ihm ist es, wenn es gewittert"
6. Lerchensang  [sung text not yet checked]
Die Halme tropfen noch, Vom Sturm gewiegt; Hinan die Lerche doch Durch's Wetter fliegt; Sucht an der Himmelsau Ein Fleckchen blau. Und wie im Sonnenglanz Klingt hell ihr Lied, Als ob schon lange ganz Der Nebel schied; Ihr gnügt im Wolkengrau Ein Fleckchen blau. Sing mit, sing mit, o Herz, Wie's auch dir geh, Und schwing dich himmelwärts Durch alles Weh! Blieb nicht auch dir, o schau, Ein Fleckchen blau?
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Lerchensang", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 63
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Lark song", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, page 56.