Siehst du am Abend die Wolken ziehn? Siehst du die Spitzen der Berge glühn? Mit ewigem Schnee die Gipfel umglänzt, Mit grünenden Wäldern die Täler umkränzt. [Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!]1 Ach, in den Wäldern, so ewig grün, Kann still und heimlich die Liebe glühn! [Nur der]2 Morgen sieht sie, der Abendschein, Und die Lieb' ist mit Liebe so selig allein. Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz! Am starren Felsen bricht sich der Nord, Sanft wehen Lüftchen im Tale fort; Durch die Wälder schimmert der Mond [umher]3, Und ferne da rauschet und brauset das Meer. [Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!]1 O könnt' ich ziehen im Morgenroth! O hauchte Abend mir Liebestod! Es schwindet das Leben, du weißt es kaum -- O ewige Liebe, O ewiger Traum! Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!
6 Gesänge , opus 94
by Heinrich August Marschner (1795 - 1861)
1. In die Ferne  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "In die Ferne"
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- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Album deutscher Dichter, herausgegeben von H. Kletke, Zweite Auflage, Berlin, Verlag von F. H. Schroeder, 1846, pages 54-55.
1 omitted by Silcher.2 Lang: "Der"
3 Lang, Loewe, Silcher: "einher"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell , Johann Winkler
2. Aufforderung  [sung text checked 1 time]
Liebchen! Lass uns kosen weil das Leben lacht, Wangenroth und Rosen bleichet eine Nacht. Liebchen lass uns scherzen, Flüchtig, wie die Zeit, Denn von Menschenherzen ist der Tod, Der Tod nie weit. Liebchen! Lass uns küssen da es Abend ist, Mutter soll's nicht wissen, Dass wir uns geküsst. Liebchen! Lass uns lieben weil es uns noch frommt, Liebe wird vertrieben wenn das Alter kommt.
Authorship:
- by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Jeffrey Williams) , "Invitation", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
3. Ständchen  [sung text checked 1 time]
Wär' ich jener Abendstern! Wär' ich jener Abendstern, schlich' ich in dein Fenster ein, um mit meinen schönsten Strahlen einen gold'nen Heil'genschein um dein liebes Haupt zu malen. Wär' ich jener Schmetterling! Wär' ich jener Schmetterling, schwärmt' ich gaukelnd um dein Licht, bis es mir die Flügel brennte, dass mich die Geliebte nicht wieder von sich treiben könnte. Wär' ich jene Nachtigall! Wär' ich jene Nachtigall, ließ' ich mich im Blütenbaum dicht an deinem Fenster nieder, sänge dich in süßen Traum mit dem besten meiner Lieder. Wär' ich dieser Traum doch selbst! Wär ich dieser Traum doch selbst, senkt' ich mich in deine Ruh', mit den freundlichsten Gestalten, rief' dir meinen Namen zu, bis du endlich ihn behalten.
Authorship:
- by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881)
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Nachtlied  [sung text checked 1 time]
Lass klingen des Sängers Schlummerlied! Spielend, wie des Windes Kosen durch verwelkte Grabesrosen einsam trauernd zieht. Lass fließen die Tränen warm und mild! Junge Liebe, späte Klage, Weh' und Wohl vergess'ner Tage glänzt in ihrem Bild. Lass brechen das alte, satte Herz! Dort in dem ersehnten Hafen lass mich schlafen, endlich schlafen, matt von Lust und Schmerz!
Authorship:
- by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881)
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Überfahrt  [sung text checked 1 time]
Ich stieg in den leichten, schwankenden Kahn und fuhr durch die brausenden Wellen; die Wolken blickten mich staunend an und des Himmels Sterne, die hellen. Halt an, halt an, mein Schiffersmann, und lass mich am Heimatsgestade! Und aus den Wogen tief und klar erhoben sich liebe Gestalten und sahen mich an so wunderbar und wollten zurück mich halten. Halt an, halt an, mein Schiffersmann, und lass mich am Heimatsgestade! Doch immer weiter fliegt der Kahn durch des Mondlichts hüpfende Funken; nun ist sie vollendet, die feuchte Bahn, und das Heimatsland ist gefunden. Halt an, halt an, mein Schiffersmann, und lass mich am Heimatsgestade!
Authorship:
- by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881)
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Bauernregel  [sung text not yet checked]
Im Sommer such ein Liebchen dir in Garten und Gefild! Da sind die Tage lang genug, da sind die Nächte mild. Im Winter muß der süße Bund schon fest geschlossen sein, so darfst nicht lange stehn im Schnee bei kaltem Mondenschein.
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Bauernregel", appears in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Emily Ezust) , copyright © 2010
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission