Ihr schlaft und träumt -- erwacht! erwacht! O hört den [Klag'ruf]1 durch die Nacht: "Weh' dir, mein Deutschland, wehe!" [Nein, das ist Menschenstimme nicht! Hört, wie's mit Riesenlauten spricht: ]2 "Weh' dir, mein Deutschland, wehe!" Woher der Schall? wer ist's, der ruft? Es tönt aus Aachen's Kaisergruft: "Weh' dir, mein Deutschland, wehe!" Es schallt aus Straßburgs Dom am Rhein, Schallt aus dem Bundesschloß am Main: "Weh' dir, mein Deutschland, wehe!" Es schallt [dumpf von dem]3 Nordseestrand, Es schallt durch's ganze deutsche Land: "Weh' dir, mein Deutschland, wehe!" Es schallt vor Hütte und Palast, Es schallt allüberall ohn' Rast: "Weh' dir, mein Deutschland, wehe!" Ihr schlaft und träumt -- erwacht, erwacht'! O hört den Mahnruf durch die Nacht: "Weh' dir, mein Deutschland, wehe!" Erwacht! erwacht! noch ist es Zeit -- O Fürst und Volk, macht euch bereit, Daß Deutschland einig stehe!
Chöre und Quartette für Männerstimmen aus dem Nachlass, erstes Heft , opus 72
by (Philipp) Friedrich Silcher (1789 - 1860)
1. Mahnruf  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Aufruf", written 1859
Go to the single-text view
View original text (without footnotes)Confirmed with Tragische Erlebnisse von Theobald Kerner, Hamburg: Hoffmann & Campe, 1864. Appears in the short story Hilf Himmel, ein Dichter!, pages 149 - 150.
1 Silcher: "Mahnruf"2 Silcher: "Hört, wie's mit Geisterlauten spricht,/ Nein! das ist Menschenstimme nicht."
3 Silcher: "auch dumpf vom"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Der Strom der Zeit  [sung text checked 1 time]
Dunkel rauscht des Stromes [Welle]1 Wo kein Stern am Himmel steht, Niemand [sah]2 noch seine Quelle, Niemand weiß, wohin er geht. Was am Ufer fröhlich grünet, Reißt er mit in seinem Gang, Und des Stromes Gottheit sühnet Weder Opfer noch Gesang. Und es wird die Nacht so schaurig, Und der Schiffer sieht kein Land, Und die Erde steht so traurig, Wie aus Gottes Blick verbannt. Aber an des Äthers Bogen Plötzlich tritt ein Stern hervor, Und es schweigt der Groll der Wogen, Und es reißt der Wolkenflor. Stern der Liebe, den wir sehen, Tröstend ist dein Angesicht! Wirst nur du am Himmel stehen, Dann vergeht die Erde nicht.
Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), "Der Strom der Zeit"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Aloys Wilhelm Schreiber, Gedichte, erster Theil, neueste Auflage, Wien: B. Ph. Bauer, 1817, pages 192-193.
1 Lang: "Quelle"2 Lang: "weis [sic]"
Research team for this page: Bertram Kottmann , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
3. Oft in der stillen Nacht  [sung text checked 2 times]
Subtitle: Schottische Volksmelodie
Oft in der stillen Nacht, Eh' Schlummer band die Glieder, Bringt vor'ger Tage Pracht Ein süß' Erinnern wieder. Bringt Freud' und Leid Der Jugendzeit, [Da Lieb' zu Lieb' gesprochen; Der Augen Tag, Der Herzen Schlag, Die längst im Tod gebrochen]1. So bringt in stiller Nacht, Eh' Schlummer band die Glieder, Mir vor'ger Tage Pracht Ein herb' Erinnern wieder. Der Freunde denk' ich da, So innig einst gesellet, Die ich [vom Tode sah Wie Laub im Herbst]2 gefället. Mir [däucht's zu sein So ganz allein]3 In öder Festeshalle; [Die Gäste fort, Der Schmuck verdorrt, Gelöscht die Lichter]4 alle. So bringt in stiller Nacht, Eh' Schlummer band die Glieder, Mir vor'ger Tage Pracht Ein herb' Erinnern wieder.
Authorship:
- by Hermann Kurz (1813 - 1873), "Oft in der stillen Nacht", subtitle: "Schottische Melodie"
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Oft in the stilly night", appears in National Airs, first published 1818
Go to the single-text view
View original text (without footnotes)Confirmed with Hermann Kurz, Gesammelte Werke, erster Band, ed. by Paul Heyse, Stuttgart: A. Kröner, 1874, pages 22 - 23. Appears in Gedichte, in Lieder.
1Silcher:Der Liebesworte Feuer, Der Augen Glüh'n, Jetzt längst dahin, Manch' Herz, das brach einst theuer!2 Silcher: "gleich Herbstlaub sah'/ Vom Tod um mich"
3 Silcher: "ist's zu Sinn, / Als ständ' ich drinn"
4 Silcher:
Die Fackeln verglüh'n, Die Kränze verblüh'n, Gefloh'n die Andern
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Weinlied  [sung text not yet checked]
Ein König ist der Wein! Mit Segen reich beladen Ist er von Gottes Gnaden Und mancher Purpur sein, Ein König ist der Wein! Ein König ist der Wein, Mit seinem Rebenbande Umschlingt er alle Lande, Beherrscht sie groß und klein, Ein König ist der Wein! Ein König ist der Wein, Wohnt im krystall'nen Hause Und hüllt beim Fürstenschmause In Gold sich prangend ein, Ein König ist der Wein! Ein König ist der Wein! Giebt königliche Feste Für viele tausend Gäste In seinem Schloß' am Rhein, Ein König ist der Wein! Auf immer für den Wein! Der Schmuck an seinem Throne, Das Kleinod seiner Krone Heißt Freude - Sonnenschein, Auf immer für den Wein!
Authorship:
- by Franz von Kobell (1803 - 1882), "Weinlied", appears in Gedichte in hochdeutscher, oberbayerischer und pfälzischer Mundart, first published 1841
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Abendglocke  [sung text checked 1 time]
Wand'rer [zieht]1 auf fernen Wegen In der Brust der Sehnsucht Qual, Horch, da tönt die Abendglocke Lieblich durch das stille Thal. Und der Wand'rer steht und lauschet, Auf den Stab gestützt, ihr zu: "Abendglöckchen, Abendglöckchen, Wiegst nun [Alt und Jung]2 zur Ruh!" "Wiegst zur Ruhe alle, alle, Und mit ihnen Lust und Schmerz, Wann, o Glöckchen, rufst du endlich Auch zur Ruh', [zur Ruh' mein]3 Herz?"
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Abendglocke", appears in Cyanen. Ein Liederkranz , no. 1
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Cyanen: Taschenbuch für 1840, Wien & Leipzig: Friedrich Wilhelm Pfautsch, pages 75-76
1 Isenmann: "geht"; further changes may exist not noted above.2 Silcher: "Jung und Alt" (voice and piano version only)
3 Silcher: "mein müdes"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
7. Geh' zu Ruhm und Kranze
Geh' zu Ruhm und Kranze . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —
Authorship:
- by Hermann Kurz (1813 - 1873)
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Go where glory waits thee", appears in Irish Melodies, first published 1808
Go to the single-text view
8. Entschuldigung  [sung text checked 1 time]
Und sitz ich in der Schenke beim vollen Glase Wein: so denk' ich dein in Ehren, lieb Weib, so hold und rein! Und gibt sein [tiefstes]1 Fühlen der ein' und andre kund, so leer' ich dir zu Ehren das Glas bis auf den Grund. Und schreit' ich auch als Zecher oft über Maß und Ziel, so denk' ich, dir zu Ehren geschieht doch nie zu viel.
Authorship:
- by Ludwig Bowitsch (1818 - 1881), "Entschuldigung", appears in Liederbuch, Wien: A. Pichler's Witwe & Sohn, first published 1866
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Apology", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ludwig Bowitsch, Liederbuch, Wien: A. Pichler's Witwe & Sohn, 1866, page 143.
1 Silcher: "tiefes"Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull