Fünf Lieder für Sopran mit Pianoforte , opus 18

by Benno Stolzenberg (1827 - 1908)

1. Kleopatra's Lied [sung text not yet checked]

Über die Welt kommt Stille,
Das Dunkel wiegt sie ein.
Geschähe mir mein Wille,
Stille, ach, stille,
Wie gerne wollt' ich sein!

Je stiller die Vögel schweigen,
Je lauter schreit mein Herz.
Sanft geht der Sterne Reigen,
Ach, und sie neigen
Sich fremd herab zu meinem Schmerz.

Schlagt auf, ihr Sternenflammen!
Im Dunkeln seh' ich so klar
Seine Augen, die mich verdammen,
Ach, und zusammen
Bricht Alles, was mein Leben war!

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2. Soll ich ihn lieben [sung text not yet checked]

Soll ich ihn lieben, 
Soll ich ihn [hassen]1,
Dem sich mein Herz schon heimlich ergab?
Soll ich mich üben,
Recht ihn zu hassen?
Rate mir gut, doch rate nicht ab!

Wild ist er freilich, 
Heftig von Sitten,
Keiner begreift es, wie lieb ich ihn hab'.
Aber so heilig 
Kann er auch bitten --
Rate mir gut, doch rate nicht ab!

Reichere könnt' ich, 
Weisere haben;
Gut ist im Leben ein sicher Stab.
Keiner doch gönnt' ich 
Den wilden Knaben --
Rate mir gut, doch rate nicht ab!

Laß ich von schlimmer 
Wahl mich betören,
Besser, ich legte mich gleich ins Grab.
Klug ist es immer, 
Auf Rat zu hören --
Rate mir gut, doch rate nicht ab!

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  • ENG English (Emily Ezust) , "Should I love him or should I leave him", copyright ©
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission

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1 Fielitz: "lassen"

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3. Der Himmel hat keine Sterne so klar  [sung text not yet checked]

Der Himmel hat keine Sterne so klar,
Das Meer so keine Korallen,
Wie mir ein Menschenaugenpaar
Und Menschenlippen gefallen.

Er wandert unter den Sternen dahin,
Er wandert über die Meere,
Er geht mir immer [durch]1 den Sinn,
Dem ich zu eigen gehöre!

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  • ENG English (Emily Ezust) , "The sky has no stars so clear", copyright ©
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 11.

1 Zemlinsky: "nur durch"

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Jakob Kellner

4. Mir träumte von einem Myrtenbaum  [sung text not yet checked]

Mir träumte von einem Myrtenbaum,
So blühenden hab' ich nie geseh'n.
Die Nacht die ist vergangen,
Der Traum will nicht vergehn.

Was soll mir nun mein Sträußlein bunt,
Was soll mir nun der Veilchenkranz?
Ich wollt', es wären Myrten,
Da führt' er mich zum Tanz.

Zur Kirchen und hernach zum Tanz,
Der Himmel wär' mir aufgethan!
[O]1 Liebster, holder Liebster,
Wie lange steht's noch an?

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  • ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 11.

1 Fielitz: "Ach"

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5. Brautlied [sung text not yet checked]

Welch ein Scheiden ist seliger,
Als zu scheiden von Mädchentagen?
Welch ein Klagen ist fröhlicher,
Als in Myrten um Veilchen klagen?

Als dein Schifflein im Hafen lag,
Meerwärts oft sich die Wimpel regten,
Ob auch heimischer Wellenschlag,
Land und Himmel es treulich hegten.

Nun die Anker gelichtet sind,
O wie köstlich die Fahrt ins Weite!
Düfte schwimmen im Frühlingswind,
Und du lächelst an seiner Seite.

Manch ein segnender Seufzer schwingt
Sich ins Segel, es lind zu schwellen.
Laß dies Lied, das die Liebe singt,
Sich als günstigen Hauch gesellen!

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