Die Abendglocken [klangen]1 Schon durch das stille Thal, Da saßen wir zusammen Da droben wohl hundertmal. Und unten war's so stille Im Lande weit und breit, Nur über uns die Linde Rauscht' durch die Einsamkeit. Was gehn die Glocken heute, Als ob ich weinen müßt'? Die Glocken, die bedeuten Daß mein Lieb' gestorben ist! Ich wollt', ich läg' begraben, Und über mir rauschte weit Die Linde jeden Abend Von [der alten, schönen]2 Zeit!
Sechs Lieder , opus 14
by Friedrich Niggli (1875 - 1959)
1. Vesper  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Vesper", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Vesper", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Joseph Freiherr von Eichendorff, Leipzig: C.F. Amelangs Verlag, 1892, page 262.
1 Spohr: "tönen"; further changes may exist not shown above.2 Moór: "der schönen, alten"; Thelen: "alter und schöner"
2. Um Mitternacht  [sung text not yet checked]
Um Mitternacht, wenn die Menschen [erst]1 schlafen, [Dann]2 scheinet uns der Mond, [Dann]2 leuchtet uns der Stern, Wir wandeln und singen, Und tanzen erst gern. Um Mitternacht, wenn die Menschen [erst]1 schlafen, Auf Wiesen an den Erlen Wir suchen unsern Raum, [Und]3 wandeln und singen Und tanzen einen Traum.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, from Briefe an Charlotte Stein
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- ENG English [singable] (A. Rosenthal) , "The fairies sang"
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Song of the elves"
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant des elfes", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Poem headed by:
...Der Mond ist unendlich schön, Ich bin durch die neuen Wege gelaufen da sieht die Nacht himmlisch drein. Die Elfen sangen.1 omitted by Wolff
2 Wolff: "Da"
3 Stöhr: "Wir"
3. Amselruf
Früh, früh muß ich erwachen: die Amsel ruft, eh's tagt: sie lacht, wie Verliebte lachen, sie klagt, wie Heimweh klagt. Der Tag mag mich beschenken, für mich ist's arme Zeit. Ach, immer muß ich denken: wie bist du weit, wie weit!
Text Authorship:
- by Adolf Frey (1855 - 1920), "Amselruf", appears in Stundenschläge: Letzte Gedichte
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Confirmed with Adolf Frey, Stundenschläge: letzte Gedichte, Leipzig: H. Haessel Verlag, 1920, page 7.
4. Der Wald  [sung text not yet checked]
Waldfrieden, Mittagsruh im kühlen Hain. Die Sonne silbert in den grünen Zweigen. Auf weichem Moose lieg' ich ganz allein und staune in das große hehre Schweigen. Die Wipfel weiten sich zum heil'gen Dom. Gleich Strebepfeilern stehen alte Arven; und durch die Räume zieht im Wanderstrom Gesang von Orgeln und von Aeolsharfen. Die Sehnsucht stirbt. Es regt sich leis das Leben. Die Erde keimt und sprießt: Gott Pan erwacht; und meine Seele fühl' ich aufwärts schweben, empor in Himmels blaue Wunderpracht.
Text Authorship:
- by Hans Reinhart (1880 - 1963), "Der Wald"
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5. Flüchtige Begegnung  [sung text not yet checked]
Man trifft sich flüchtig, spricht ein Wort, tauscht einen Blick und trennt sich dann, und trägt doch etwas mit sich fort, das man nicht mehr vergessen kann. Lag's in des andern Aug' verhüllt, den das Geschick da weiter trieb? Dir ist, daß etwas unerfüllt, daß etwas unenträtselt blieb. Du trägst es lang mit dir umher und ahnst ein leises fernes Glück, das dein vielleicht geworden wär', wär' nicht so kurz ein Augenblick. Man trifft sich flüchtig, trennt sich dann.
6. Ständchen  [sung text not yet checked]
Ich blase meine Flöte Im Glanz der Morgenröte, Der Garten liegt voll Tau. Die Morgenwolken blühen Am Himmel auf und glühen Dir ihren Gruß ins weiße Bett, Vielliebe, liebe Frau! Hör aus der Morgenkühle, Was ich im Herzen fühle, Was meine Sehnsucht singt. Du sollst noch nicht erwachen, Dir soll im Traume lachen, Was in der Morgenröte Glanz Aus meiner Seele klingt. Ich blase meine Flöte Im Glanz der Morgenröte Und bin voll Morgenrot. Die Bäume und Blumen im Garten, Ich und die Vögel warten, Bescheer dich uns, o Herrin, gieb Uns unser täglich Brot!
Text Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Morgenständchen", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Aubade", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Julius Bierbaum, Der neubestellte Irrgarten der Liebe um etliche Gänge und Lauben vermehrt, Leipzig: Insel-Verlag, MCMXXIII (1923), page 251.