Was heißt durch Wald und Aue Mich wieder träumen gehn? Auf's Moos gestreckt in's Blaue Durch stille Wipfel sehn? Woher dies sanfte Glimmen Das in's Geblüt mir dringt? Dies leise Harfenstimmen, Das mir im Sinn erklingt? Ich forsch' in meinem Innern, Allein ich rath es kaum; Ist's nur ein hold Erinnern? Ist's goldner Hoffnung Traum? Doch weiß ich: also blühte Mein Leben wundersam, Als einst mir in's Gemüte Die erste Liebe kam. Schaffe, Mutter Natur, mit Schweigen Dein stilles Werk in der Tage Kreis -- Wachse geborgen unter den Zweigen Wachse, blühe, mein Edelreis. Die erquicklichste Helle Wirf, o Sonn', herab aus dem Blau; Träufle, Himmel, auf diese Stelle Deinen süßesten Thau. Denn hier ist heil'ger Ort, es bricht Ein junges träumendes Leben Mit scheu sehnsüchtigem Beben Aus zarten Hüllen an's Licht. Schon rühren ahnungsreich In ihm sich himmlische Kräfte. Wirke, wirke dein still Geschäfte, Mutter Natur, und hüte zugleich. Ach, fernhin ziehn mich fremde Sorgen; Aber von fern auch segn' ich dich leis Jeglichen Abend, jeglichen Morgen; Im Grün geborgen Wachse, blühe mein Edelreis.
Sechs Lieder für Bariton mit Pianoforte , opus 16
by Heinrich von Sahr (1821 - 1874)
1. Was heisst durch Wald und Aue  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Ada : Tagebuchblätter
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2. Mein Herz ist schwer  [sung text not yet checked]
Mein Herz ist schwer, Gott sei's geklagt, Mein Herz ist schwer für Einen. O Gott, eine lange Winternacht Könnt' wachen ich für Einen! O Leid, für Einen! O Freud', für Einen! Die ganze Welt könnt' ich durchziehn für Einen! Ihr Mächte, reiner Liebe hold, O lächelt mild auf Einen! Schützt vor Gefahr ihn, bringt gesund Zurück mir meinen Einen! O Leid, für Einen! O Freud', für Einen! Ich tät' - o Gott, was tät' ich nicht für Einen?
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), no title, appears in Gedichte, in Robert Burns. Elf Lieder [later 13 Lieder], no. 7[9]
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "My heart is sair"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ferdinand Freiligrath, 7. Aufl., Stuttgart und Tübingen, 1844.
3. Abendständchen  [sung text not yet checked]
Schlafe, Liebchen, weil's auf Erden Nun so still und seltsam wird! [Oben]1 gehn die goldnen Herden, Für uns alle wacht der Hirt. In der Ferne ziehn Gewitter; Einsam auf dem Schifflein schwank, Greif' ich draußen in die Zither, Weil mir gar so schwül und bang. Schlingend sich an [Bäum']2 und Zweigen In Dein stilles Kämmerlein, Wie auf goldnen Leitern, steigen Diese Töne aus und ein. Und ein wunderschöner Knabe Schifft hoch über Tal und Kluft, Rührt mit seinem goldnen Stabe Säuselnd in der [lauen]3 Luft. Und in wunderbaren Weisen Singt er ein uraltes Lied, Das in linden Zauberkreisen Hinter seinem Schifflein zieht. [Ach, den süßen Klang verführet]4 Weit der buhlerische Wind, Und durch Schloß und Wand ihn spüret Träumend [jedes schöne]5 Kind.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Abendständchen", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Serenata vespral", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening serenade", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sérénade", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Ninna-nanna", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 233.
1 von Bülow: "Droben"2 von Bülow: "Baum"
3 von Bülow: "blauen"
4 Mendelssohn: "Und der Töne Klang entführet"
5 Mendelssohn: "wohl das süsse"
4. Frühling und Liebe
Liebe, wunderschönes Leben
. . . . . . . . . .
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Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [an adaptation]
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5. Im Herbst  [sung text not yet checked]
Der Wald wird falb, die Blätter fallen, Wie öd und still der Raum! Die Bächlein nur gehn durch die Buchenhallen Lind rauschend wie im Traum, Und Abendglocken schallen Fern von des Waldes Saum. Was wollt ihr mich so wild verlocken hier in der Einsamkeit? Wie in der Heimat klingen diese Glocken Aus stiller Kinderzeit- Ich wende mich erschrocken, Ach, was mich liebt, ist weit! So brecht hervor nur, alte Lieder, Und brecht das Herz mir ab! Noch einmal grüß ich aus der Ferne wieder, Was ich nur Liebes hab, Mich aber zieht es nieder Vor Wehmut wie ins Grab.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Im Herbst", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "In de herfst", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "In Autumn", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "En automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "In autunno", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
6. Der Kranke  [sung text not yet checked]
Soll ich dich denn nun verlassen, Erde, heit'res Vaterhaus? Herzlich Lieben, mutig Hassen, ist denn alles, alles aus? Vor dem Fenster durch die Linden spielt es wie ein linder Gruß. Lüfte, wollt ihr mir verkünden, daß ich bald hinunter muß? Liebe ferne blaue Hügel, stiller Fluß im Talesgrün, ach, wie oft wünscht ich mir Flügel, über euch hinweg zu zieh'n! Da sich jetzt die Flügel dehnen, schaur' ich in mich selbst zurück und ein unbeschreiblich Sehnen zieht mich zu der Welt zurück.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Kranke", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
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