Das Veilchen blickt aus dunklem Grund hervor, Blatt, Baum und Halm und Blume streben Nach neuem Sein, nach neuem, vollem Leben, Rings alles blüht und sprießt zum Licht empor. Und tausend Stimmen tönen durch den Wald, Wie Sphärenruf, wie Orgelklang und Segen Dem holden Frühling sehnsuchtschwer entgegen: "Die deine, mein Geliebter, bin ich bald."
Zwölf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 40
by Gustav Erlanger (1842 - 1908)
1. Frühling  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Ferdinand Gross (1849 - 1900), "Frühling"
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Confirmed with Deutsche Monatsblätter, dritter Band, ed. by Heinrich Hart and Julius Hart, Bremen: Max Stempel and F. Kühtmann, 1879, page 99.
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2. Triftiger Grund  [sung text not yet checked]
Dirnlein kommt vom Maientanz, Hat sich müde gesprungen. Fragt die Mutter, "Wo ist dein Kranz, Den ich in's Haar dir geschlungen?" "Als ich schritt durch die Felder hin, Kam der Wind gefahren, Riss mir Myrthe und Rosmarin Ungestüm aus den Haaren." Macht die Mutter ein ernst Gesicht, Legt die Stirne in Falten, "Mädel, hast du zwei Hände nicht Fest dein Kränzel zu halten?" "Musste mit beiden Händen just Meinen Friedel umfassen, Als wir uns küssten nach Herzenslust. -- Konnt' ich ihn fahren lassen?"
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Triftiger Grund", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen, first published 1885
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Frederick W. Bancroft)
- ENG English (Sharon Krebs) , "A compelling reason", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, vierte Auflage, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 124-125.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Nachtlied
Flötentöne ziehen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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4. Der Kranz  [sung text not yet checked]
Es pflückte Blümlein mannigfalt Ein Mägdlein auf der lichten Au; Da kam wohl aus dem grünen Wald Eine wunderschöne Frau. Sie trat zum Mägdlein freundlich hin, Sie schlang ein Kränzlein ihm ins Haar: «Noch blüht es nicht, doch wird es blühn; O trag es immerdar!» Und als das Mägdlein größer ward Und sich erging im Mondenglanz Und Tränen weinte, süß und zart, Da knospete der Kranz. Und als ihr holder Bräutigam Sie innig in die Arme schloß, Da wanden Blümlein wonnesam Sich aus den Knospen los. Sie wiegte bald ein süßes Kind Auf ihrem Schoße mütterlich, Da zeigten an dem Laubgewind Viel goldne Früchte sich. Und als ihr Lieb gesunken war Ach! in des Grabes Nacht und Staub, Da weht' um ihr zerstreutes Haar Ein herbstlich falbes Laub. Bald lag auch sie erbleichet da, Doch trug sie ihren werten Kranz, Da war's ein Wunder, denn man sah So Frucht als Blütenglanz.
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Der Kranz"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La couronne", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
5. Reue  [sung text not yet checked]
Schwer die Brust von Reu' und [Herzeleide]1, Zieht ein Knabe durch die grüne Haide. "Sonne, lichte Sonne," spricht er flehend, "Alles wissend bist du, alles sehend; "Gib' mir Kunde von der Magd, der blassen, Die ich einst am Quell im Wald verlassen." Sonne spricht: "Ich sah auf meine Gange Manch' verlass'nes Weib mit bleicher Wange, "Aber die du liessest grambeladen, Sah ich nicht von meinen lichten Pfaden." Als der Mond erscheint zur Abendstunde, Fragt der Knabe auch den Mond um Kunde: "Sahst du nicht von deiner Himmelshöhe Jene Eine, die ich liess im Wehe?" Spricht der Mond: "Wohl sah ich manches arme Weib gequält von übergrossem Harme, "Aber jene, die du einst betrogen, Sah ich nicht von meinem Himmelsbogen." Leis im Grase flüstern zwei Narzissen: "Weder Mond noch Sonne kann es wissen, "Wo sein blasses Liebchen ist zu finden, Doch wir Blumen könnten's wohl ihm künden, "Die wir in der Erde uns verbergen, Bis der Lenz uns weckt aus unsren Särgen."
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Reue", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolph Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, vierte Auflage, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882. pages 80 - 81.
1 Nolopp: "Leide"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Melanie Trumbull
6. Gemach, o Seele, klage nicht  [sung text not yet checked]
Gemach, o Seele, klage nicht, Weil Du auf Erden leidest! Am besten ist's, wenn's Herz auch bricht, Daß Du Dich still bescheidest! Der Mond, der bleiche Seelenhirt, Fährt auf der Wolkenwelle; Und wenn's hier unten dunkel wird, Wird's dort am Himmel helle!
Authorship:
- by Alfred Friedmann (1845 - 1923), no title, appears in Leichtsinnige Lieder, in Herzenslieder, Hamburg: J. F. Richter, first published 1878
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Confirmed with Alfred Friedmann, Leichtsinnige Lieder, Hamburg: J. F. Richter, 1878, page 99. Appears in Herzenslieder.
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7. Ich weiss mir wo ein Röslein blühn  [sung text not yet checked]
Ich weiß mir wo ein Röslein [blühn]1 Und kann es nicht erlangen, Ich weiß mir wo ein Sternlein glühn, Kann nicht zu ihm gelangen! Ich weiß mir wo zwei Auglein glühn, Die wollen mich nicht grüßen: Geh', Liedlein, das ich sang in Grün, Und leg' dich Ihr zu Füßen.
Authorship:
- by Alfred Friedmann (1845 - 1923), "Geh'!"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Alfred Friedmann, Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, 1882, page 31.
1 Sachs: "stehn"; further changes may exist not shown above.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
8. Das Glück  [sung text not yet checked]
Mit hellem Sang Die Tage lang, Zog durch die schattenreichen Auen, Durch Haideland, Im Sonnenbrand, Ein Ritter, um das Glück zu schauen. Betrübt und matt, Des Wanderns satt -- Sein Haar begann schon zu ergrauen -- Hatt' er nicht Weg, Hatt' er nicht Steg Gefunden, um das Glück zu schauen. Als er erschlafft, Gebeugt an Kraft, Huscht' ihm ein Schatten vor die Brauen. "O Schatten, sprich, Wohin muß ich Denn wandern, um das Glück zu schauen?" " ' Im Monde, bleich, Das Felsenreich, Das Thal, wo Schatten nur und Grauen, Durchziehe dann, Du Rittersmann -- So wirst am Ende du das Glück erschauen . . . ' "
Authorship:
- by Ferdinand Gross (1849 - 1900), "Das Glück (nach Edgar Allen Poe)"
Based on:
- a text in English by Edgar Allan Poe (1809 - 1849), "Eldorado"
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Confirmed with Neue Monatshefte für Dichtkunst und Kritik, dritter Band, Leipzig: Ernst Julius Günther, 1876. Page 506.
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9. Märzenwind  [sung text not yet checked]
Kühl war die Märzenluft, heiss war mein Blut. Wind kam geflogen und nahm mir den Hut. Über den Gartenzaun ward er geweht. Dort hat gefunden ihn Nachbars Margareth, Hat ihm die Erde geblasen vom Rand Und ihm ein Veilchen gesteckt unter's Band, Warf ihn herüber mir ohne ein Wort. Als ich ihr danken wollt', war sie schon fort. Nun muss ich täglich am Gartenzaun steh'n, Wart' auf den Wind, doch der Wind will nicht weh'n. Gretchen auch schau' ich durch's Gartenstacket, Aber nicht einmal den Blondkopf sie dreht. Hilft mir der Wind nicht, so werf' ich hinein Selber den Hut ihr und steig' hinterdrein!
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Märzenwind", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "March wind", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1885, pages 113-114.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Research team for this page: Malcolm Wren [Guest Editor] , Sharon Krebs [Guest Editor]
10. Warnung  [sung text not yet checked]
Ich denke zurücke, Und werde zum Kind, Da sitzt mit der Krücke Die Ahne und spinnt; Sie zupft ihren Rocken Und warnend sie spricht: "Wenn Buben dich locken, So folg ihnen nicht!" Schon längst schloß der Alten Die Lippen der Tod, Ich habe gehalten Getreu ihr Gebot, Und ward doch in Gruben Gelockt und umgarnt - Ich war nur vor Buben, Nicht Mädeln gewarnt.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Researcher for this page: Harry Joelson11. Ein Vöglein wohnt im Laube  [sung text not yet checked]
Ein Vöglein wohnt im Laube, Das goldne Eier legt Und eine goldne Haube Auf seinem Scheitel trägt. Die Eilein möcht' ich finden, Auf eine Schnur sie reih'n Und um den Nacken binden Der lieben Trauten mein. Ein Rabe sitzt im Dunkeln Versteckt im tiefsten Forst. Ein Ringlein mit Karfunkeln Verbirgt sein Tannenhorst. Will keiner den Baum mir sagen, Wo ich das Kleinod find'? Am Finger sollt' es tragen Das allerschönste Kind. Zwölf bunte Enten gleiten Über des Weihers Fluth, Darein seit alten Zeiten Eine goldne Krone ruht. Tragt Enten auf dem Rücken Die Krone vor mich hin! Ihr Zackenreif soll schmücken Meine junge Königin.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Ein Vöglein wohnt im Laube", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "A bird dwells in the foliage", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Fünfundzwanzigstes Tausend, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1890, pages 117-118.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
12. Im Korn  [sung text not yet checked]
Im Korn, im Korn, im gelben Korn Blüht Mohn und blauer Rittersporn, Die Halme im Wind sich wiegen. Im Korn, im Korn, im gelben Korn Ein Röslein fand ich ohne Dorn; Die Ähren waren verschwiegen. Im Korn, im Korn, im gelben Korn Hat lichterloh geflammt ihr Zorn, Dann ist die Flamme gesunken. Im Korn, im Korn, im gelben Korn Hab' ich aus einem süssen Born Viel Seligkeit getrunken.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Im Korn"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "In the wheat", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission