Mein Herz, verzage nicht! Die Liebe macht's mit allen so, Ein Herz voll treuer Pflicht Wird ohne Gram nicht froh: Es fällt zwar ziemlich schwer, Eh' uns das Kummer-Meer Zum sichern Friedens-Hafen bringt, Man zittert, seufzt und sinkt An Muth und Sinn In Stürmen hin, Der Anker reißt die Hand, Doch wer sich zwingt und hoft, der kommt gleichwohl ans Land. Was leid ich nicht um dich, Du mir ins Herz geprägtes Bild? Die Sehnsucht jaget mich So wie ein schüchtern Wild: Mein Schlaf ist nur ein Qualm, Mein Lied ein Klage-Psalm, Die Angst der bangen Einsamkeit Begrägt mich vor der Zeit, Weil ich den Kuß Entbehren muß, Der so viel Lust verspricht: Doch hoff' ich alles auszustehn, verlaß mir du mich nicht! Verlaß nur du mich nicht, Du Engel! dessen treuer Geist Und holdes Angesicht Mir noch den Trost-Stern weist; Der Himmel wird einmal Uns nach so vieler Qual Der Hoffnung Sieges-Kranz verleihn, Und mich durch dich erfreun; Drum liebe still, Wie ich auch will, Und sieh' geduldig zu, Die Strasse, so uns jetzo trennt, führt unvermerkt zur Ruh'. Ich liebe meinen Schmerz, Weil du mein Engel Ursach bist, Du hast mein ganzes Herz, Diß raubt dir keine List. Was hilfts uns, daß man weint? Was jetzt unmöglich scheint, Das ist gewiß ein Ubergang, Der Grillen-Fang mach krank; Es rühret mich Schon innerlich Ein Trieb der Zärtlichkeit, Die mir dein künftiger Besitz so wie dein Name deut.
Sechs Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 5
by Julius Hey (1832 - 1909)
1. Ermuthigung  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Christian Günther (1695 - 1723), "Als er ihrentwegen viel Leiden musste; doch dabei nicht verzagte", appears in Weltliche Oden oder Lieder
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Confirmed with Sammlung von Johann Christian Günthers [...] Gedichte, zweyte Auflage, no editor named, Breslau und Leipzig: 1746, pages 266 - 268. Appears in Weltliche Oden oder Lieder.
2. Bergeinsamkeit, dein denk' ich sehnend manchen Tag  [sung text not yet checked]
Bergeinsamkeit, Dein denk ich sehnend manchen Tag, Da ich in Blütenbüschen Zur Frühlingszeit Mit meinem Liebchen lag. Der Lippen Spiel Gab heißer jeden Kuß zurück; Wir tauschten Blüt' um Blüte Und hofften viel Und glaubten an das Glück. Was hofften wir? Wir waren arm an Gut und Geld; Das Glück ging mit den Winden: Sie schied von mir, -- Und ich zog in die Welt. O Bergesgrün, Wie mag die Luft dort einsam wehn! Verwachsen sind die Steige; Die Blumen blühn Und welken ungesehn.
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Bergeinsamkeit", appears in Gesammelte Dichtungen, in Lyrische Gedichte
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Confirmed with Wilhelm Ritter von Hertz, Gesammelte Dichtungen, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Nachfolger, 1900, page 91. Appears in Lyrische Gedichte.
3. In Sonnenluft und Sonnenschein  [sung text not yet checked]
Im [Sonnenscheine]1 wandre ich, Die linde Luft umsäuselt mich, Und tausend Vögel singen; Wie möcht' ich da wol traurig sein, Wenn Sommerluft und Sonnenschein Mir ihre Grüße bringen? Die Trauer an der Sonn' zergeht, Der Seufzer in dem Wind verweht, Und alle Sorgen fliehen; Lebe wol, mein Schatz! und denke mein, In Sommerluft und Sonnenschein Will ich die Welt durchziehen!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "In Sommerluft und Sonnenschein", appears in Lieder, in Wanderlieder, in Wesertal
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View original text (without footnotes)1 Seldeneck: "Sonnenschein"; further changes may exist not noted above.
4. Die helle Sonne leuchtet  [sung text not yet checked]
Die helle Sonne leuchtet Auf's weite Meer hernieder, Und alle Wellen zittern Von ihrem Glanze wieder. Du spiegelst Dich, wie die Sonne, Im Meere meiner Lieder! Sie alle glühn und zittern Von Deinem Glanze wieder!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Nachklänge aus der Schule der Weisheit, no. 2
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) (William Stigand, né Stigant) , "The golden sun it shineth"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Lieder des Mirza-Schaffy mit einem Prolog von Friedrich Bodenstedt, Einunddreißigste Auflage, Berlin, Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, 1870, page 124.
5. Ich fühle deinen Odem  [sung text not yet checked]
Ich fühle Deinen Odem Mich überall [umwehn]1 -- Wohin die Augen schweifen Wähn' ich, Dein Bild zu [sehn]2! Im Meere meiner Gedanken Kannst Du nur untergehn Um, wie die Sonne, Morgens Schön wieder aufzustehn!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Nachklänge aus der Schule der Weisheit, no. 3
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) (William Stigand, né Stigant) , "I feel thy breath in sweetness"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Andrew Schneider) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Lieder des Mirza-Schaffy mit einem Prolog von Friedrich Bodenstedt, Einunddreißigste Auflage, Berlin, Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, 1870, page 124.
1 Keller: "umwehen"2 Keller: "sehen"
6. Harr' aus!  [sung text not yet checked]
Harr aus, mein Herz, wenn auch der Gram Ins Leben dich getroffen, Wenn auch entweicht in Grimm und Scham Dein jugendliches Hoffen. Führt auch dein Pfad aus Wald und Feld Hinaus auf öde Haide, Im Glücke trotztest du der Welt: Nun trotz' ihr auch im Leide! Nie hast du zag ein Glück versäumt; Es folgt dir keine Reue: Drum nicht von alter Zeit geträumt! Schau vorwärts in die neue! Lenzblumen brachst du sonder Mühn, Und die gebrochnen starben. Der Lenz ist hin; die Tage glühn: Nun denk an deine Garben! Und will auch dein erkühltes Blut Kein künftig Heil mehr glauben, Laß dir des Strebens freie Mut, Des Schaffens Trost nicht rauben! Bleib selbst dir treu, bleib dein bewußt Im Leide wie im Zorne Und falle, wenn du fallen mußt, Als Held, die Wunden vorne!
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Harr aus! ", appears in Gesammelte Dichtungen, in Lyrische Gedichte
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Confirmed with Wilhelm Ritter von Hertz, Gesammelte Dichtungen, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Nachfolger, 1900, page 90. Appears in Lyrische Gedichte.