Stern des Abends, mußt du heimwärts ziehn? Sieh die andern noch so freundlich glühn! Und die Nachtigall am Weidenbach Ruft dir süße Sehnfuchtslieder nach! "Ach, ich muß -- obgleich ich traurig geh', Scheiden, ach! Scheiden thut weh!" Und du Schwalbe, wanderst du auch fort? Ach, was zieht dich nach dem fremden Ort? Sieh, wie grünend ist noch hier die Au, Mild die Lüfte und der Himmel blau. "Ach! ich muß, obgleich ich traurig geh', Scheiden, ach! Scheiden thut weh!" Zieht denn Alles weithin in die Welt? Stern des Abends, du vom Himmelszelt, Und du, Schwalbe, über Land und See? -- Herz, mein Herz, was thut dir also weh? "Scheiden, ach! Scheiden thut weh!"
Vier Lieder im Volkston für Männerchor , opus 24
by Carl Isenmann (1839 - 1889)
1. Scheiden  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Borromäus Sebastian Georg) Karl Reginald Herloß (1804 - 1849), as Karl Herloßsohn, "Selma", appears in Buch der Liebe
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2. Ich wollt' ein Sträusschen binden  [sung text not yet checked]
Ich wollt ein Sträußlein binden, Da kam die dunkle Nacht, Kein Blümlein war zu finden, Sonst hätt' ich dir's gebracht. Da flossen von den Wangen Mir Thränen in den Klee, Ein Blümlein aufgegangen Ich nun im Garten seh. Das [wollte]1 ich dir brechen Wohl in dem dunklen Klee, Doch fing es an zu sprechen: „Ach, tue mir nicht weh! „Sei freundlich [in dem]2 Herzen, Betracht' dein eigen Leid, Und lasse mich in Schmerzen Nicht sterben vor der Zeit!“ Und hätt's nicht so gesprochen, Im Garten ganz allein, So hätt' ich dir's gebrochen, Nun aber darf's nicht sein. Mein Schatz ist ausgeblieben, Ich bin so ganz allein. Im Lieben wohnt Betrüben, Und kann nicht anders sein.
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1801/3, appears in Ponce de Leon, first published 1803
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "I went to pluck a nosegay"
- ENG English (Amy Pfrimmer) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je voulais faire un bouquet", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Clemens Brentano's Gesammelte Schriften, herausgegeben von Christian Brentano. Siebenter Band. Comödien, Frankfurt am Main, J. D. Sauerländer's Verlag, 1852, page 83. Appears in Ponce de Leon.
1 Strauss: "wollte"2 Reichardt, Thuille: "im"
3. In der Ferne  [sung text not yet checked]
Einsam? [Nein, das]1 bin ich nicht! Denn die Geister meiner Lieben, Die in ferner Heimath blieben, Sie umschweben mich. Traurig? Nein, das bin ich nicht! Denn ich weiß daß in Gedanken Meine [Theuern sich]2 umranken, Und mir nahe sind. Glüklich? Nein, das bin ich nicht! Denn bei still geweinten Thränen Fühl ich [wehmuthsvolles]3 Sehnen Nach der Heimath hin. Hoffend? Ja, [dies]4 ist mein Sinn! Einst mit den geliebten Meinen Wiederum mich zu vereinen, Das erfüllt mein Herz!
Text Authorship:
- by Karl Gottfried Theodor Winkler (1775 - 1856), as Theodor Hell, no title, appears in Sängers Reise, first published 1816
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View original text (without footnotes)Confirmed with Sängers Reise von Theodor Hell, erstes Bändchen, Stuttgart: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1816, page 4.
1 Isenmann: "nun das"; further changes may exist not shown above.2 Weber: "Theuren mich"
3 Weber: "stets ein heimlich"
4 Weber: "das"
4. Jetzt schwingen wir den Hut  [sung text not yet checked]
Jetzt schwingen wir den Hut. Der Wein, der war so gut. Der Kaiser trinkt Burgunder Wein, Sein schönster Junker schenkt ihm ein, Und schmeckt ihm doch nicht besser, Nicht besser. Der Wirth, der ist bezahlt, Und keine Kreide malt Den Namen an die Kammerthür Und hinten dran die Schuldgebühr. Der Gast darf wieder kommen, Ja kommen. Und wer sein Gläslein trinkt, Ein lustig Liedlein singt Im Frieden und mit Sittsamkeit, Und geht nach Haus zu rechter Zeit, Der Gast darf wieder kehren, Mit Ehren. Des Wirths fein Töchterlein Ist züchtig, schlank und fein, Die Mutter hält's in treuer Hut, Und hat sie keins, das ist nicht gut, Mußt eins in Straßburg kaufen, Ja kaufen. Jetzt Brüder, gute Nacht! Der Mond am Himmel wacht; Und wacht er nicht, so schläft er noch. Wir finden Weg und Hausthür doch, Und schlafen aus im Frieden, Ja Frieden.
Text Authorship:
- by Johann Peter Hebel (1760 - 1826), "Abendlied, wenn man aus dem Wirthshaus geht", appears in Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes
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Confirmed with Johann Peter Hebel, Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1850, pages 142 - 143.