Wenn oben wird die schön're Welt, Der Liebe ew'ges Seyn gewähren; Wenn wieder Herz zu Herz sich hält, Das Auge blinkt, doch nie voll Zähren -- Willkommen, unbetret'ne Sphären! Wie süß, ob jezt mein Auge bricht, Wird sich der Erde Schmerz verklären, O Ewigkeit, in deinem Licht! Es muß ja seyn! Denn sonst warum, Daß wir vor nächt'ger Tief erkalten? Und schlägt der Kahn des Lebens um, Uns an das Seyn im Sinken halten? Drum glaubt, mit zärtlichen Gewalten, Wird sich das Herz dem Herzen weihn, Und wo kein Tod hinfort darf schalten, Wird ewig Seel' in Seele seyn.
Israelitsche Gesänge von Lord Byron mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Heinrich August Marschner (1795 - 1861)
1. Die bessre Welt
Text Authorship:
- by Karl Julius Körner (1793 - 1873), "Die beßre Welt", appears in Israelitische Gesänge, no. 3
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "If that high world", appears in Hebrew Melodies, no. 3, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The better world", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Iris, Jahrgang 1821 (Sonntag, 28. October), Nr. 44, page 181
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]2. Klage der Heimathlosen
Wie noch die muntere Gazelle Auf Juda's Bergen hüpft, Noch trinkt aus jeder klaren Quelle, Die heil'ger Erd' entschlüpft; Ihr helles Aug', ihr leichter Gang Schweift noch in freyer Lust entlang! So leichten Gang und hell're Augen Sah einst Judäa dort; Wo Geister todter Wonnen hauchen, War schön bewohnt der Ort! Die Ceder Libanons ragt hehr, Die schlankern Jungfraun sind nicht mehr! Die Palm' ist glücklicher im Lande, Als Jakobs arm Geschlecht; Denn wo sie schlug der Wurzel Bande, Bleibt ihr der Heimath Recht. Wo sie erwuchs, da will sie stehn, Und nicht zu fremden Boden gehn! Wir dürfen keine Heimath haben, Die fremde gräbt uns ein; Wo unsre Väter sind begraben, Darf unser Grab nicht seyn! Vom Tempel -- nichts steht mehr davon, Und Spötter nahmen Salem's Thron!
Text Authorship:
- by Karl Julius Körner (1793 - 1873), "Klage der Heimathlosen", appears in Israelitische Gesänge, no. 4
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "The wild Gazelle", appears in Hebrew Melodies, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Lament of the homeless", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
3. Klage
Wein' über die, die weinen fern in Babel! Ihr Tempel brach, ihr Land ward, ach! zur Fabel! Wein', es erstarb der heil'gen Harfe Ton, Im Haus Jehovah's haust der Spötter Hohn. Wo wird die blut'gen Füße Juda baden? Wann wieder Zions Psalm zur Andacht laden? Wann dringet wieder Israels Gesang Zu Herzen, die entzückt sein Himmelsglanz? Ihr armen Pilger, müd' und schmerzbeklommen, Wie wollt ihr flieh'n, und doch zur Ruhe kommen? Die Taube hat ihr Nest, der Fuchs die Kluft, Der Mensch die Heimath -- Jacob nur die Gruft!
Text Authorship:
- by Karl Julius Körner (1793 - 1873), "Klage", appears in Israelitische Gesänge, no. 5
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Oh! Weep for those", appears in Hebrew Melodies, no. 5, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Lament", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
4. Racheruf
Des Arabers Kameel' am Jordan gehen, Der Götzendiener kniet auf Zion's Höhen, Auf Sinai der Baalsverehrer steigt, Und dort, o Gott -- wie ? dort dein Donner schweigt? Wo in den Stein dein Finger Schrift gegraben,-- Wo deinen Schatten wir gesehen haben -- Im Feu'rgewande deine Majestät -- Du, den kein Leben schaut, der nicht vergeht! O laß dein Licht im Blitz sich offenbaren! Entbrich den Speer den Händen der Barbaren! Wie lang entweiht dein Land der Feinde Spott? Wie lang steht leer dein Heiligthum, o Gott?
Text Authorship:
- by Karl Julius Körner (1793 - 1873), "Racheruf", appears in Israelitische Gesänge, no. 6
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "On Jordan's Banks", appears in Hebrew Melodies, no. 6, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Cry of revenge", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
5. Die Tochter Jephta's  [sung text not yet checked]
Da die Heimat, -- o Vater, -- da Gott Von der Tochter verlanget den Tod, [Dein Gelübde den Feinden gab Schmerz: Hier -- entblösst ist's -- durchbohre mein Herz!]1 Und die Stimme der Klagen ist stumm, Und mein Werk auf den Bergen ist um; Wird die Hand, die ich liebe, mich weih'n, Kann der Tod ja nicht schmerzlich mir seyn! Und das schwör' ich dir treulich und gut, Daß so rein ist mein kindliches Blut, Als der Segen, den strömend es fleht, Als hienieden mein letztes Gebet. Ob die Jungfrau Jerusalems klagt, Sey der Richter, der Held nicht verzagt; Der Triumph kam durch mich euch herbey, Und mein Vater, die Heimath sind frey! Wenn das Blut, das du gabst, ist entwallt, Die du liebtest, die Stimme, verhallt, [Sey gedenk mein]2, die Ruhm dir erwarb, Und vergiß nicht, daß lächelnd ich starb!
Text Authorship:
- by Karl Julius Körner (1793 - 1873), "Die Tochter Jephta's", appears in Israelitische Gesänge, no. 7, first published 1821
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Jeptha's Daughter", appears in Hebrew Melodies, no. 7
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Jephta's dochter", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Jephta's daughter", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Körner (translator), Lord Byron’s Poesien, Erstes Bändchen, Zwickau: im Verlage der Gebrüder Schumann, 1821, page 12-13
1 Schumann: "Dein Gelübde vom Feind uns befreit,/ Durchbohr' mich, ich stehe bereit!"2 Schumann: "Denk' meiner"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Alberto Pedrotti , Margo Briessinck , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Sauls Lied vor seiner letzten Schlacht
Krieger und Feldherrn! Wenn Pfeil oder Schwert, Führend die Schaaren des Herrn, mich versehrt: Achtet des Leichnams, des Königes nicht, Euch ruft zum Tod der Gathiter die Pflicht! Du, der mir träget den Bogen und Schild, Siehst du Sauls Streiter zu fliehen gewillt, Strömen laß schnell dir zu Füßen mein Blut, Mein sey das Loos, dem zu nah'n sie nicht Muth! Lebt wohl, ihr Andern! -- Wir bleiben vereint, Erbe des Thrones, mein Sohn und mein Freund! Glanz steht und ewiger Ruhm uns bereit, Oder -- wie Könige sterben wir heut!
Text Authorship:
- by Karl Julius Körner (1793 - 1873), "Sauls Lied vor seiner letzten Schlacht", appears in Israelitische Gesänge, no. 12
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Song of Saul before his last battle", appears in Hebrew Melodies, no. 13, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Saul’s song [sung] before his last battle", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission