Kampfmüd' und sonn'verbrannt, Fern an der Heiden Strand, Waldgrünes Thüringland, Denk' ich an dich. Mildklarer Sternenschein, Du sollst mir Bote sein, Geh, grüß' die Heimat mein, Weit überm Meer! Feinden von allerwärts, Trotzt meiner Waffen Erz; Wider der Sehnsucht Schmerz Schirmt mich kein Schild. Doch wie das Herz auch klagt, Ausharr' ich unverzagt: Wer Gottes Fahrt gewagt, Trägt still sein Kreuz. Drüben am Belusbach Ist schon die Vorhut wach; Heut noch klingt Speerestrach Durch Kisons Flur. Horch, wie die Hähne krähn! Heut bleibt das Frühmal stehn, Heut, werter Sarazen, Hau'n wir uns satt!
Vier Lieder von J. V. Scheffel aus Frau Aventiure und Trompeter von Säkkingen
by Max Bruch (1838 - 1920)
1. Biterolf im Lager vor Akkon (1190)
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Im Lager vor Akkon 1190", appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Biterolf, no. 1, first published 1870
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Battle-weary and sunburnt", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Altdeutscher Herbstreigen
Wohlauf, ihr zieren Frauen, Laßt Euch noch einmal schauen Im schmucken Convenanz! Brecht Euch die letzten Rosen Und krönt mit Herbstzeitlosen Der seid'nen Locken Kranz. Herbei ihr Flinken, Schnellen, Paart Euch der Tanzgesellen, Der Umzug hebt sich an: Tamburer und Floitirer, Harfner und Trombonirer, Zieh'n uns mit Schall voran. Merkt wohl, wie ich mich spreite Und schreitet, wie ich schreite, In stolzer Kranichsart: Den Reigenleitstab schwing' ich Und wer nicht folgt, den zwing' ich Mit einem Kuß zur Fahrt.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Heinrich von Ofterdingen, in Tanzlieder, in 3. Herbstreigen, no. 1, first published 1863
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Dein gedenk' ich, Margaretha
Sonne taucht in Meeresfluten, Himmel strahlt in letzten Gluten, Langsam will der Tag verscheiden, Ferne Abendglocken läuten. Dein gedenk' ich, Margaretha! Haupt gelehnt an Felsens Kante, Fremder Mann im fremden Lande. Um den Fels die Wellen schäumen, Durch die Seele zieht ein Träumen. Dein gedenk' ich, Margaretha!
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 5. Fünf Jahre später -- Werners Lieder aus Welschland, no. 4
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Note: at least three editions of Der Trompeter von Säkkigen (1859, 1869, 1872) have "Fluß" in stanza 2, line 3, word 3; but the editions of 1874, 1883, and 1890 have "Fuß", as does the above edition. Henschel uses "Fluß" in his setting, but since the English translation in the score has "at my feet" in that line, it seems this is a typo and "Fuß" should be sung instead.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler4. Lind duftig hält die Maiennacht
Lind duftig hält die Maiennacht Jetzt Berg und Thal umfangen, Da komm' ich durch die Büsche sacht Zum Herrenschloß gegangen. Im Garten rauscht der Lindenbaum, Ich steig' in seine Äste, Und singe aus dem grünen Raum Hinauf zur hohen Feste: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!" Im Wipfel hoch die Nachtigall Stimmt ein mit hellem Schlagen, Durch Berg und Thal wird weit der Schall, Der Schall des Lieds getragen. Drob schauen rings die Vögel auf, Der Sang thät sie erwecken; Bald schmettert laut der helle Hauf Aus Busch und Zweig und Hecken: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!" Die Welle hört's, die Welle bringt's Stromabwärts an die Häuser, Aus nebelgrauer Ferne klingt's Zurück mir leis und leiser. Und oben hoch im Morgenduft Seh' ich zwei Engel fliegen, Wie Harfenton kommt durch die Luft Ihr Sang herabgestiegen: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!"
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 9
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission