Der Fels wird morsch, Dem ich entspringe Und meine Gotteslieder singe... Jäh stürz ich vom Weg Und riesele ganz in mir Fernab, allein über Klagegestein Dem Meer zu. Hab mich so abgeströmt Von meines Blutes Mostvergorenheit. Und immer, immer noch der Widerhall In mir, Wenn schauerlich gen Ost Das morsche Felsgebein, Mein Volk, Zu Gott schreit.
Biblische Balladen. Eine Folge von 19 Gesängen für eine Singstimme, Hoboe, Klarinette, Saxophon und Streichquintett
by Hans Ebert (1889 - 1952)
1. Mein Volk  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Mein Volk", appears in Der siebente Tag, appears in Hebräische Balladen, no. 2, appears in Meine Wunder, Verlag für Kunst Berlin, Amelangsche Buchhandlung, first published 1905
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- ENG English (Sharon Krebs) , "My people", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mon peuple", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe, herausgegeben von Norbert Oellers, Heinze Rölleke und Itta Shedletzky, Band 1 Gedichte, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki unter Mitarbeit von Norbert Oellers, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 1996, pages 96-97 (Der siebente Tag) and page 157 (Hebräische Balladen).
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2. Boas  [sung text not yet checked]
Ruth sucht überall Nach goldenen Kornblumen An den Hütten der Brothüter vorbei – Bringt süßen Sturm Und glitzernde Spielerei Über Boas Herz; Das wogt ganz hoch In seinen Korngärten Der fremden Schnitterin zu.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Boas", appears in Hebräische Balladen, no. 3, first published 1913
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]3. Moses und Josua  [sung text not yet checked]
Als Moses im Alter Gottes war, Nahm er der wilden Juden Josua Und salbte ihn zum König seiner Schar. Da ging ein Sehnen weich durch Israel – Denn Josuas Herz erquickte wie ein Quell. – Des Bibelvolkes Judenleib war sein Altar. Die Mägde mochten den gekrönten Bruder gern – Wie heiliger Dornstrauch brannte süß sein Haar; Sein Lächeln grüßte den ersehnten Heimatstern, Den Mosis altes Sterbeauge aufgehn sah, Als seine müde Löwenseele schrie zum Herrn.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Moses und Josua", appears in Hebräische Balladen, no. 13, first published 1913
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Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, page 21.
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4. Abraham und Isaak  [sung text not yet checked]
Abraham baute in der Landschaft Eden Sich eine Stadt aus Erde und aus Blatt Und übte sich mit Gott zu reden. Die Engel ruhten gern vor seiner frommen Hütte Und Abraham erkannte jeden; Himmlische Zeichen ließen ihre Flügelschritte. Bis sie dann einmal bang in ihren Träumen Meckern hörten die gequälten Böcke, Mit denen Isaak opfern spielte hinter Süßholzbäumen. Und Gott ermahnte: Abraham!! Er brach vom Kamm des Meeres Muscheln ab und Schwamm Hoch auf den Blöcken den Altar zu schmücken. Und trug den einzigen Sohn gebunden auf den Rücken Zu werden seinem großen Herrn gerecht – Der aber liebte seinen Knecht.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Abraham und Isaak", appears in Hebräische Balladen, no. 16, first published 1913
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Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, page 24.
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5. Jakob  [sung text not yet checked]
Jakob war der Büffel seiner Herde. Wenn er stampfte mit den Hufen Sprühte unter ihm die Erde. Brüllend ließ er die gescheckten Brüder, Rannte in den Urwald an die Flüsse, Stillte dort das Blut der Affenbisse. Durch die müden Schmerzen in den Knöcheln Sank er vor dem Himmel fiebernd nieder, Und sein Ochsgesicht erschuf das Lächeln.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Jakob", appears in Hebräische Balladen, no. 20, first published 1913
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Rebekkas Magd ist eine himmlische Fremde, Aus Rosenblättern trägt die Engelin ein Hemde Und einen Stern im Angesicht. Und immer blickt sie auf zum Licht, Und ihre sanften Hände lesen Aus goldenen Linsen ein Gericht. Jakob und Esau blühn an ihrem Wesen Und streiten um die Süßigkeiten nicht, Die sie in ihrem Schoß zum Mahle bricht. Der Bruder läßt dem jüngeren die Jagd Und all sein Erbe für den Dienst der Magd; Um seine Schultern schlägt er wild das Dickicht.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Jakob und Esau", appears in Hebräische Balladen, no. 6, first published 1913
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Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, page 15.
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7. Pharao und Joseph  [sung text not yet checked]
Pharao verstößt seine blühenden Weiber, Sie duften nach den Gärten Amons. Sein Königskopf ruht auf meiner Schulter, Die strömt Korngeruch aus. Pharao ist von Gold. Seine Augen gehen und kommen Wie schillernde Nilwellen. Sein Herz aber liegt in meinem Blut. Zehn Wölfe gingen an meine Tränke. Immer denkt Pharao An meine Brüder, Die mich in die Grube warfen. Säulen werden im Schlaf seine Arme Und drohen. Aber sein träumerisch Herz Rauscht auf meinem Grund. Darum dichten meine Lippen Große Süßigkeiten, Im Weizen unseres Morgens.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Pharao und Joseph", appears in Hebräische Balladen, no. 8, appears in Meine Wunder, first published 1911
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Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, page 17.
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8. Im Anfang  [sung text not yet checked]
Hing an einer goldnen Lenzwolke, Als die Welt noch Kind war Und Gott noch junger Vater war. Schaukelte hei Auf dem Ätherei Und meine Wollhärchen flitterten ringelrei. Neckte den wackelnden Mondgroßpapa, Naschte Goldstaub der Sonnenmama, In den Himmel sperrte ich Satan ein, Und Gott in die rauchende Hölle. Die drohten mit ihrem größten Finger Und haben „klumbumm, klumbumm“ gemacht, Und es sausten die Peitschenwinde; Doch Gott hat nachher zwei Donner gelacht Mit dem Teufel über meine Todsünde. Würde 10 000 Erdglück geben. Noch einmal so gottgeboren zu leben, So gottgeborgen, so offenbar. Ja, ja, Als ich noch Gottes Schlingel war!
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Im Anfang", subtitle: "Weltscherzo", appears in Hebräische Balladen, no. 14, appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, page 22.
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9. An Gott  [sung text not yet checked]
Du wehrst den guten und den bösen Sternen nicht; All ihre Launen strömen. In meiner Stirne schmerzt die Furche, Die tiefe Krone mit dem düsteren Licht. Und meine Welt ist still- Du wehrtest meiner Laune nicht. Gott, wo bist du? Ich möchte nah an deinem Herzen lauschen, Mit deiner fernsten Nähe mich vertauschen, Wenn goldverklärt in deinem Reich Aus tausendseligem Licht Alle die guten und bösen Brunnen rauschen.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "An Gott", appears in Meine Wunder, appears in Hebräische Balladen, no. 5, appears in Gedichte 1906 bis 1913, Verlag der Weißen Bücher Leipzig , first published 1911
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À Dieu", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe, herausgegeben von Norbert Oellers, Heinze Rölleke und Itta Shedletzky, Band 1 Gedichte, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki unter Mitarbeit von Norbert Oellers, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 1996, page 113 (Gedichte 1906 bis 1913; in this version the poem has no stanzas and the word "rauschen" is repeated at the end) and page 160 (Hebräische Balladen).
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10. Sulamith  [sung text not yet checked]
O, ich lernte an deinem süßen Munde Zuviel der Seligkeiten kennen! Schon fühl ich die Lippen Gabriels Auf meinem Herzen brennen . . . Und die Nachtwolke trinkt Meinen tiefen Cederntraum. O, wie dein Leben mir winkt! Und ich vergehe Mit blühendem Herzeleid Und verwehe im Weltraum, In Zeit, In Ewigkeit, Und meine Seele verglüht in den Abendfarben Jerusalems.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Sulamith", appears in Styx, Gedichte, appears in Hebräische Balladen, no. 18, first published 1902
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Sulamith", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe, herausgegeben von Norbert Oellers, Heinze Rölleke und Itta Shedletzky, Band 1 Gedichte, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki unter Mitarbeit von Norbert Oellers, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 1996, page 165.
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11. Esther  [sung text not yet checked]
Esther ist schlank wie die Feldpalme Nach ihren Lippen duften die Weizenhalme Und die Feiertage, die in Juda fallen. Nachts ruht ihr Herz auf einem Psalme Die Götzen lauschen in den Hallen. Der König lächelt ihrem Nahen entgegen -- Denn überall blickt Gott auf Esther. Die jungen Juden dichten Lieder an die Schwester Die sie in Säulen ihres Vorraums prägen.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Esther", written 1913, appears in Hebräische Balladen, no. 4, first published 1913
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]12. Gott, ich liebe dich  [sung text not yet checked]
Gott, ich liebe dich in deinem Rosenkleide, Wenn du aus deinen Gärten trittst, Zebaoth. O, du Gottjüngling, Du Dichter, Ich trinke einsam von deinen Düften. Meine erste Blüte Blut sehnte sich nach dir, So komme doch, Du süßer Gott, Du Gespiele Gott, Deines Tores Gold schmiltzt an meiner Sehnsucht.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Zebaoth", appears in Hebräische Balladen, no. 15, appears in Der siebente Tag, appears in Meine Wunder, Berlin-Wilmersdorf: A. R. Meyer Verlag, first published 1905
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Zebaoth", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Zebaoth", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
13. Saul  [sung text not yet checked]
Über Juda liegt der große Melech wach. Ein steinernes Kameltier trägt sein Dach. Die Klageweiber treiben hoch und heulen. Und ohne Leuchte sinkt die Nacht ins Grab, Sauls volles Auge nahm zur Scheibe ab. Die Katzen schleichen scheu um rissige Säulen. Vor seinen Toren aber stehen die Hethiter. – Er zwingt den Tod, den ersten Eindring nieder – Und schwingt mit fünfmalhunderttausend Mann die Keulen.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Saul", appears in Hebräische Balladen, no. 12, first published 1913
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Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, page 20.
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14. Versöhnung  [sung text not yet checked]
Es wird ein großer Stern in meinen Schoß fallen ... Wir wollen wachen die Nacht, In den Sprachen beten, Die wie Harfen eingeschnitten sind. Wir wollen uns versöhnen die Nacht -- So viel Gott strömt über. Kinder sind unsere Herzen, Die möchten ruhen müdesüß. Und unsere Lippen wollen sich küssen, Was zagst du? Grenzt nicht mein Herz an deins -- Immer färbt dein Blut meine Wangen rot. Wir wollen uns versöhnen die Nacht, Wenn wir uns herzen, sterben wir nicht. Es wird ein großer Stern in meinen Schoß fallen.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Versöhnung", appears in Hebräische Balladen, no. 1, appears in Meine Wunder, first published 1911
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Reconciliation", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Réconciliation", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
15. Eva  [sung text not yet checked]
Du hast deinen Kopf tief über mich gesenkt, Deinen Kopf mit den goldenen Lenzhaaren, Und deine Lippen sind von rosiger Seidenweichheit, Wie die Blüten der Bäume Edens waren. Und die keimende Liebe ist meine Seele. O, meine Seele ist das vertriebene Sehnen, Du zitterst vor Ahnungen Und weißt nicht, warum deine Träume stöhnen. Immer liege ich auf deinem Leben, Eine tausendstämmige Erinnerung. Und du bist so blutjung, so adamjung... Du hast deinen Kopf tief über mich gesenkt --.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Eva", appears in Der siebente Tag, appears in Hebräische Balladen, no. 17, appears in Meine Wunder, Verlag für Kunst Berlin, Amelangsche Buchhandlung, first published 1905
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ève", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
16. Abel  [sung text not yet checked]
Kains Augen sind nicht gottwohlgefällig, Ables Angesicht ist ein goldener Garten, Abels Augen sind Nachtigallen. Immer singt Abel so hell Zu den Saiten seiner Seele, Aber durch Kains Leib führen die Gräben der Stadt. Und er wird seinen Bruder erschlagen -- Abel, Abel, dein Blut färbt den Himmel tief. Wo ist Kain, da ich ihn stürmen will: Hast du die Süßvogel erschlagen In deines Bruders Angesicht?!!
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Abel", appears in Hebräische Balladen, no. 7, first published 1913
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Abel", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Abel", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
17. Ruth  [sung text not yet checked]
Und du suchst mich vor den Hecken. Ich höre deine Schritte seufzen Und meine Augen sind schwere dunkle Tropfen. In meiner Seele blühen süß deine Blicke Und füllen sich, Wenn meine Augen in den Schlaf wandeln. Am Brunnen meiner Heimat Steht ein Engel, Der singt das Lied meiner Liebe, Der singt das Lied Ruths.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Ruth", appears in Der siebente Tag, appears in Hebräische Balladen, no. 11, appears in Meine Wunder, Verlag für Kunst Berlin, Amelangsche Buchhandlung, first published 1905
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ruth", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
18. David und Jonathan Nr. 1  [sung text not yet checked]
In der Bibel stehn wir geschrieben Buntumschlungen. Aber unsere Knabenspiele Leben weiter im Stern. Ich bin David, Du mein Spielgefährte. O, wir färbten Unsere weißen Widderherzen rot! Wie die Knospen an den Liebespsalmen Unter Feiertagshimmel. Deine Abschiedsaugen aber – Immer nimmst du still im Kusse Abschied. Und was soll dein Herz Noch ohne meines – Deine Süßnacht Ohne meine Lieder.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "David und Jonathan", appears in Hebräische Balladen, no. 9, appears in Meine Wunder, first published 1911
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Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, page 18.
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19. David und Jonathan Nr. 2  [sung text not yet checked]
O Jonathan, ich blasse hin in deinem Schoß, Mein Herz fällt feierlich in dunklen Falten, In meiner Schläfe pflege du den Mond, Des Sternes Gold sollst du erhalten, Du bist mein Himmel mein, du Liebgenoß. Ich hab so säumerisch die kühne Welt Fern immer nur im Bach geschaut … Wie bunt sie nun aus meinem Auge fällt Durch deine Liebe aufgetaut. O Jonathan, nimm du die königliche Träne, Sie schimmert weich und reich wie eine Braut. O Jonathan, du Blut der süßen Feige, Duftendes Gehang an meinem Zweige, Du Ring in meiner Lippe Haut, Durch den ich wieder neu und scheu mich sehne.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "David und Jonathan", appears in Hebräische Balladen, no. 10, first published 1913
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