Nur wer die Leier schon hob auch unter Schatten darf das unendliche Lob ahnend erstatten. Nur wer mit Toten vom Mohn aß, von dem ihren, wird nicht den leisesten Ton wieder verlieren. Mag auch die Spieglung im Teich oft uns verschwimmen: Wisse das Bild. Erst in dem Doppelbereich werden die Stimmen ewig und mild.
Orpheus
Song Cycle by Fritz Büchtger (1903 - 1978)
1. Nur wer die Leier schon hob  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 1, no. 9
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Atmen du unsichtbares Gedicht  [sung text not yet checked]
[Atmen, du unsichtbares Gedicht! Immerfort um]1 das eigne [Sein rein eingetauschter Weltraum. Gegengewicht, in dem ich mich rhythmisch ereigne.]2 Einzige Welle, deren allmähliches Meer ich bin ; sparsamstes du von allen möglichen Meeren, -- Raumgewinn. Wieviele von diesen Stellen der Räume waren schon innen in mir. Manche Winde sind wie mein Sohn. Erkennst du mich, Luft, du, voll [noch]2 einst meiniger Orte ? [Du, einmal glatte Rinde, Rundung und Blatt meiner Worte.]2
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 2, no. 1
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Respire, poème invisible !", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Janson: "Atmen, immerfort in"
2 omitted by Janson
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
3. Wir sind die Treibenden  [sung text not yet checked]
Wir sind die Treibenden. Aber den Schritt der Zeit, nehmt ihn als Kleinigkeit im immer Bleibenden. Alles das Eilende wird schon vorüber sein ; denn das Verweilende erst weiht uns ein. Knaben, o werft den Mut nicht in die Schnelligkeit, nicht in den Flugversuch. Alles ist ausgeruht : Dunkel und Helligkeit, Blume und Buch.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 1, no. 22
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Wandelt sich rasch auch die Welt  [sung text not yet checked]
Wandelt sich rasch auch die Welt wie Wolkengestalten, alles Vollendete fällt heim zum Uralten. Über dem Wandel und Gang, weiter und freier, währt noch dein Vor-Gesang, Gott mit der Leier. Nicht sind die Leiden erkannt, nicht ist die Liebe gelernt, und was im Tod uns entfernt, ist nicht entschleiert. Einzig das Lied überm Land heiligt und feiert.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 1, no. 19
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission