Weiße Tauben fliegen durch blaue Morgenluft ... grüßet, weiße Tauben, mein Mädchen von mir! Fliegt meinen Namen vor ihrem Fenster ins Morgenblau - wie wird sie sich freuen! -: "Oh ihr süßen, weißen Tauben im blauen Morgen, [grüßt ihn, grüßt ihn mir wieder!" Ihr weißen Tauben!]1
Lieder nach Gedichten von Christian Morgenstern
Song Cycle by Walter Schulthess (1894 - 1971)
1. Weiße Tauben  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Weiße Tauben"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Colomes blanques", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Reger:
grüßt sie, grüßt sie mir wieder, grüßt sie, ihr weißen Tauben!"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Leise Lieder  [sung text not yet checked]
Leise Lieder sing ich dir bei Nacht, Lieder, die kein sterblich Ohr vernimmt, Noch ein Stern, der etwa spähend wacht, Noch der Mond, der still im Äther schwimmt; Denen niemand als das eigne Herz, Das [sie]1 träumt, in tiefer Wehmut lauscht, Und an denen niemand als der Schmerz, Der sie zeugt, sich kummervoll berauscht. Leise Lieder sing ich dir bei Nacht, Dir, in deren Aug mein Sinn versank, Und aus dessen tiefem, [dunklen]2 Schacht, Meine Seele [ewige]3 Sehnsucht trank.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Leise Lieder", appears in Ich und die Welt
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Soft songs I sing to you at night", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chansons douces", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Reger: "es"
2 Reger: "dunklem" (typo?)
3 Reger: "ew'ge"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Geheime Verabredung  [sung text not yet checked]
Glühend zwischen dir und mir Julinächte brüten; gleiche Sterne dort und hier unsern Schlaf behüten. Wähl das schönste Sternelein, will das gleiche tuen; - morgen droben Stelldichein auf geheimen Schuhen. Gibst du nur nichts anderm Raum, als mich dort zu finden, wird ein gleicher süßer Traum dich und mich verbinden.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Geheime Verabredung"
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Note: also titled "Zwiegesang"Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Ich wache noch  [sung text not yet checked]
Ich wache noch in später Nacht und sinne, wie ich dir etwas Liebes sagen möchte, daß ich dir einen Kranz von Worten flöchte, daraus du würdest meiner Sehnsucht inne, die mich nach deiner Gegenwart erfüllet, als wär' ich nur bei Dir gewahrt vor Sorgen, als lebt' ich nur in Deinem Blick geborgen, dem teuren Blick, der mich in Liebe hüllet.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Morgenstimmung  [sung text not yet checked]
Wenn so die Nacht die treugewölbten Hände von ihrer Erde stillem Antlitz hebt, und in die kühlen, duftenden Gelände der erste Hauch des jungen Morgens bebt - da laß uns Arm in Arm nach Osten gehen bis vor das Tor der großen, stummen Stadt, und Schlaf an Schlaf die junge Sonne sehen, die uns so süßem Sein erschaffen hat.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Morgenstimmung"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Die Eheringe  [sung text not yet checked]
Zwei güldne Ringe hängen an seidnen Frauenhaaren in einem Tempelchen. Am Abend, wann der Engel das Heiligtumchen heimsucht, berühren sich die Ringe - berühren sich und läuten ein Lied der süßen Eintracht im kleinen Tempelchen.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die Eheringe"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Nun wollen wir uns still die Hände geben  [sung text not yet checked]
Nun wollen wir uns still die Hände geben und vorwärts gehen, fromm, fast ohne Zagen, und dieses größte Lebenswagnis wagen: Zwei miteinander ganz verschlungne Leben. Und wollen unermüdlich weiterweben an den für uns nun völlig neuen Tagen und jeden Abend, jeden Morgen fragen, ob wir auch ganz ein Ringen und ein Streben. Auch ganz ein unersättlich Langen, Dürsten, im Maß des Körperlichen, das uns eigen, uns immer geistiger emporzufürsten: Daß wir wie eines Pfeiles Schaft am Schlusse, ineinsverflochten und in einem Schusse, ein neues Reich höhrer Geburt ersteigen.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), appears in Ich und Du, in Sonnette II
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Now we will calmly tie the knot", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nous voulons maintenant nous donner la main en silence", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
8. Aus der Sammlung "Mensch Wanderer": War das die Liebe  [sung text not yet checked]
War das die Liebe, die mich gestern streifte, wie eines seidenen Gewandes Atem im Dunkel, wie ein windvertragner Duft, wie Harmonien aus der blauen Nacht, woher, du weißt es nicht, doch stockt dein Blut und horcht in die Geheimnisse der Dinge... und all dein Wesen flutet zögernd aus, du fühlst dich wie ein Strom die Welt durchrinnen und ahnst doch noch ein Mehr-als-diese-Welt, wie hinter feiner Schleier Wehr noch wartend, ein Himmelreich voll Blüten, Früchten, Sonnen, und lächelnd winkt, die dich so sehr gerührt.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "War das die Liebe...", appears in Nachlese zu Auf vielen Wegen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Était-ce l'amour", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
9. Glück ist wie Blütenduft  [sung text not yet checked]
Glück ist wie Blütenduft, der dir vorüberfliegt... Du ahnest dunkel Ungeheures, dem keine Worte dienen - schließest die Augen, wirfst das Haupt zurück - - und, ach! vorüber ist's.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Wer kann schlagen ‑ außer der Liebe  [sung text not yet checked]
Wer kann schlagen - außer der Liebe? Wer dich ins Herz treffen - außer der Liebe ? Mir ward nie Übles - außer von Geliebten, die ich mehr liebte als sie mich . . . Sie haben mich hundertmal als wie mit blankem Schwert gerichtet und vernichtet - ohn' es selbst auch nur zu ahnen, oder- ahnten sie's - so war's für sie ein Scherz, was mir ein Tod.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), no title
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Dein Wunsch, nicht mehr zu leiden  [sung text not yet checked]
Dein Wunsch, nicht mehr zu leiden, ach, schafft nur neues Leid. So wirst du niemals scheiden von deinem Trauerkleid. Du musst es ganz abtragen, bis auf das letzte Haar, und einst nur dessen klagen: dass es nicht dichter war. Ganz nackend musst du werden zuletzt, weil es zerfallt in seinen Stoff aus Erden von deines Geists Gewalt. Ganz nackend einst entschreiten, allein von Licht umfacht, zu neuen Ort' und Zeiten, zu neuer Trauertracht - - Bis du, aus hundert Larven, ein Gott, so stark, entspringst, dass du zu Sphärenharfen die eigne Schöpfung singst.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), no title
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Sei bereit  [sung text not yet checked]
Wenn die Abendschatten steigen, überhaucht von Zeit zu Zeit meiner Seele sinnend Schweigen unversehne Traurigkeit. Und wie sich die Fackeln neigen draußen zu des Tags Geleit, fühl ich auch auf mich sie zeigen und mir winken: Sei bereit! Wenn die Abendschatten steigen . . .
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Geleitwort für den 6. Dezember"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]13. Die stillen Stunden sind es  [sung text not yet checked]
Die stillen Stunden sind es, da die Glocken der seltnen Seelen uns zu Herzen klingen, da wir verstehn ihr wunder-volles Singen und ihrer Liebe göttlich tiefes Locken: Nach ihren reinen Höhen aufstreben, uns immer freier, stolzer zu vollenden. Ihr stillen Stunden, da sie Grüße senden, die Großen, die am Sinn des Lebens weben!
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die stillen Stunden sind es"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]14. Beim Tode Nahestehender  [sung text not yet checked]
Nun bevölkert sich das hohe Drüben langsam für den alternden Gefährten und ermahnt ihn, liebe Pflicht zu üben. Was sie hier vielleicht ihm nicht gewährten: dass er ihnen helfen durfte leise, zart befruchtend ihrer Seele Zärten, darf er jetzt in geistigerer Weise. Darf ins Labyrinth der Geister ihnen folgen und auf ihrer Geisterreise durch Gedanken und Gefühle dienen.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Beim Tode Nahestehender"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]15. Es leiht mir wunderbare Stärke  [sung text not yet checked]
Es leiht mir wunderbare Stärke die Zuversicht, daß nimmermehr ich sterbe, daß ungehemmt ich meine Werke vollbringe, ob auch oft mein Leib verderbe. Es wirkt, daß ich mit ernster Ruhe von meiner Pläne Fehlschlag mich ermanne. Ich weiß, was ich erstrebe, was ich tue, ist nicht gebannt an eines Lebens Spanne.
Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]