[Das]1 Waldhorn an der Seite, Mein klingendes Geleite, So fahr' ich in die Weite Und blas' von Ort zu Ort. Ich bin zu spät geboren: Ich poch' an allen Thoren, Ich läut' an allen Ohren -- Doch ist das Glück schon fort. Mein Höslein blieb am Dorne, Mein Schuh klafft hint und vorne, Doch prunk' ich mit dem Horne, Das gibt gar slotten Glanz. Den Mantel muß ich missen, Mein Röcklein ist zerrissen, Mein Hütlein ist verschlissen -- Mein Mut ist aber ganz. So wandr' ich ohne Sorgen Weltein am lichten Morgen, Und will der Wirt nicht borgen, Blas' ich ein' Aria. Und blas' ich immer frecher, Flugs füllt sie mir den Becher, Die Freundin aller Zecher, Die edle Musika.
Sieben Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Paul Pfitzner (1858 - ?)
1. Der fahrende Musikant  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Der fahrende Musikant", appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen
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View original text (without footnotes)1 Rudolf Hoffmann: "Mein"; further changes may exist not noted.
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2. Treulos verliess das Glück mich bald
Treulos verliess das Glück mich bald
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3. Lenznacht  [sung text not yet checked]
Der leise zitternde Abendwind Streicht hin über Klee und Mohn; Du kommst, wenn die Schatten gesunken sind, Und die Lichter des Tages entflohn, Wenn nachtblau, wie Dein Aug' über mir Die dämmernde Lenznacht webt, Wenn um Halme und Gräser der Haide hier Nachtfalter und Glühwurm schwebt. Die Sonne sank -- durch Gestrüpp und Dorn Der Fuß des Harrenden streicht, Über Wald und Feld das Silberhorn Des Mondes am Himmel steigt. Wie die Nacht so still und die Welt so weit, Ein Rauschen ferne verhallt; Nur der Habicht schreit in der Einsamkeit, Und tief erschauert der Wald. Und wieder ein Rauschen! Dein Fuß war's nicht; Was täuschte des Lauschenden Ohr? Ein Hirsch trat drüben im Mondenlicht Aus Waldesschatten hervor. Wie die Nacht so still; doch mit stürmendem Schlag Ruft das Herz nach Dir, die Du mein; O komm, Du wandelst die Nacht zum Tag, Und löse des Harrenden Pein!
Text Authorship:
- by Günther Walling (1839 - 1896), as Karl Ulrici, "Lenznacht", appears in Von Lenz zu Herbst: Dichtungen, in 1. Lieder, first published 1887
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Horch auf, du träumender Tannenforst  [sung text not yet checked]
Horch auf, du träumender Tannenforst, Horcht auf, ihr blühenden Hecken, Du Specht am Stamm, du Falk im Horst, Ihr Rehe in euren Verstecken, Du grüner Eidechs auf dem Stein, Du Eichhorn in den Zweigen: Das schönste Mädel Land aus Land ein, Das gab sich mir zu eigen. Der Eine brachte ihr Blumen dar Mit seidnen Bändern umschlungen, Ein Andrer Steine und Perlen gar, Ein Dritter hat sie besungen. Da kam ein fahrender Gesell, Nicht hat [er Geschmeide]1 geboten, Er hat ihr geschaut in die Äuglein hell, Und geküsst ihre Lippen, die rothen. Erst hat sie geweint, dann hat sie gedroht, Am Ende mich fest umschlungen; Es hat der sehnenden Minne Noth Ihr Herz zu meinem gezwungen. Und wäre des Reiches Herrlichkeit Vom Kaiser als Tausch mir beschieden, Ich spräche: Herr Kaiser, Ihr thut mir leid, Geht weiter Herr Kaiser in Frieden. Nun rausche lauter, du [Wasserfall]2! Stimm' ein in meine Freude, Schwingt eure Glocken und Glöckchen all' Ihr bunten Blumen der Haide, Singt eure schönsten Melodein, Ihr Finken auf den Zweigen. Das schönste Mädel Land aus Land ein, Das gab sich mir zu eigen.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Horch auf, du träumender Tannenforst.", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Hark, you dreaming fir forest.", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach Lieder eines fahrenden Gesellen, Vierte Auflage, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1882, pages 76-77.
1 Gunkel: "Gestein er"2 Gunkel: "Wasserquell"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
5. Wiedersehen  [sung text not yet checked]
So bist du's wirklich, [lichtes]1 Leben? Ich fühle deines Herzens Schlag? -- Noch dröhnt mein Herz von tiefem Beben, Weil es sein Glück nicht glauben mag. Es stehen deine treuen Sterne Wohl über mir, doch wie im Traum; Ich hab' dich wieder, süße Ferne, Ich hab' dich und begreif' es kaum. O halte mich so fest umschlossen An deiner Brust und sprich kein Wort! O bleib', in heil'gem Kuß ergossen, An meinem Munde fort und fort! Kein Sehnen ist mehr und kein Streben, Versunken ist die wirre Welt; Ich bin ein Gott, der über'm Leben In Armen still den Himmel hält.
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Wiedersehn", appears in Gedichte [1847], in 1. Lieder und Liebe
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View original text (without footnotes)Confirmed with Ludwig Pfau, Gedichte, Frankfurt am Main: J. D. Sauerländer's Verlag, 1847, page 23. Appears in Lieder und Liebe.
1 Pfitzner: "holdes"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Melanie Trumbull
6. Neig', schöne Knospe, dich zu mir  [sung text not yet checked]
Neig' [schöne]1 Knospe, dich zu mir, Und was ich bitte das tu' mir! Ich will dich [pflegen und]2 halten; [Du sollst bei mir erwarmen Und sollst in meinen Armen Zur]3 Blume dich entfalten.
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Hafisa, no. 4
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) , "Bend, opening blossom"
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Quilter: "schön' "
2 M. Hauptmann: "pflegen, will dich"
3 M. Hauptmann: "Bei mir sollst du erwarmen, in meinen Armen;/ Bei mir sollst du zur"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
7. Müller, hab' Acht  [sung text not yet checked]
Müller hab' Acht, Acht auf den Waizen, die Gerste, das Korn, Acht auf das Mehl in den Säcken! Ackermaus hinten und Wassermaus vorn Gierig die Mäuler sich lecken, Wühlen zum Speicher sich Stollen und Schacht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Fischotter lauert am Mühlenwehr, Gleitet behend in die Wellen, Macht dir den Hälter von Karpfen leer, Stiehlt dir die bunten Forellen, Selber der Hecht wird umgebracht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Acht auf den Acker, ich rathe dir's wohl, Soll sich das Grünzeug entwickeln! Lampe der Hase ergötzt sich am Kohl Nebst zwei frechen Karnickeln. Schau, wie er spitzt, wie er Männchen macht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Acht auf den duftenden röthlichen Klee Dort an der Bergeshalde! Schau, wie lüstern das braune Reh Aeugt aus dem dämmernden Walde, Wie es hervorzieht leise und sacht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Acht auf die Tauben im Taubenschlag, Acht auf die Hühner im Stalle; Reinecke schlüpft durch Hecken und Hag, Hinze leckt sich die Kralle, Marder und Iltis morden bei Nacht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Lockt in der Nacht ein Stimmchen mild Hinter dem Flieder, dem dichten, Springt über'n Zaun dir ein Edelwild, Nascht von verbotenen Früchten. Mond verkriecht sich, es flüstert, es lacht -- Müller hab' Acht!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Müller hab' Acht!", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Miller, take care!", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 28-29.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]