Nur einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!
Und einen Herbst zu reifem Gesange mir,
Daß williger mein Herz, vom süßen
Spiele gesättiget, dann mir sterbe!
Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht
Nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht;
Doch ist mir einst das Heilge, das am
Herzen mir liegt, das Gedicht gelungen:
Willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!
Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel
Mich nicht hinabgeleitet; einmal
Lebt ich, wie Götter, und mehr bedarfs nicht.
Vier Gesänge nach Worten von Hölderlin
Song Cycle by Wolfgang Fortner (1907 - 1987)
1. An die Parzen
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "An die Parzen", appears in Gedichte 1784-1800
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "To the Fates", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "To: the Fates", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Aux Parques", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
2. Hyperions Schicksalslied
Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden, selige Genien!
Glänzende Götterlüfte
Rühren euch leicht,
Wie die Finger der Künstlerin
Heilige Saiten.
Schicksallos, wie der schlafende
Säugling, atmen die Himmlischen;
Keusch bewahrt
In bescheidener Knospe,
Blühet ewig
Ihnen der Geist,
Und die seligen Augen
Blicken in stiller
Ewiger Klarheit.
Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu ruh'n;
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer
Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe
Zu Klippe geworfen,
Jahrlang in's Ungewisse hinab.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Hyperions Schicksalslied", written 1798, appears in Gedichte 1784-1800
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó del destí", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Hyperions noodlotslied", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright © 1995
- ENG English (John Glenn Paton) , "Hyperion's Song of Fate", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Canto del destino di Iperione", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Note: Hyperion is the title character of an unfinished novel in which Hölderlin wrote about the Greek struggle for independence from the Turks.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Abbitte  [sung text not yet checked]
Heilig Wesen! gestört hab' ich die goldene
Götterruhe dir oft, und der [geheimeren]1,
[Tieferen]2 Schmerzen des Lebens
Hast du manche gelernt von mir.
O vergiß es, vergib! gleich dem Gewölke dort
Vor dem friedlichen Mond, geh' ich dahin, und du
Ruhst und [glänzt]3 in deiner
Schöne wieder, du süßes Licht!
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Abbitte", written 1798, appears in Gedichte 1784-1800
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) (Bas Ammerlaan) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English (John Glenn Paton) , copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Hölderlin, Sämtliche Gedichte und Hyperion, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1999, page 198.
1 Pfitzner: "geheimen"2 Apostel, Hauer, Rihm: "Tiefern"
3 Apostel, Hauer, Pfitzner, Rihm: "glänzest"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Jakob Kellner , Malcolm Wren [Guest Editor] , Sharon Krebs [Senior Associate Editor]
4. Geh unter, schöne Sonne
Geh unter, schöne Sonne, sie achteten
Nur wenig dein, sie kannten dich, Heilge, nicht.
Denn mühelos und stille bist du
Über den Mühsamen aufgegangen.
Mir gehst du freundlich unter und auf, o Licht,
Und wohl erkennt mein Auge dich, herrliches!
Denn göttlich stille ehren lernt ich,
Da Diotima den Sinn mir heilte.
O du, des Himmels Botin, wie lauscht ich dir,
Dir, Diotima! Liebe! wie sah von dir
Zum goldnen Tage dieses Auge
Glänzend und dankend empor. Da rauschten
Lebendiger die Quellen, es atmeten
Der dunkeln Erde Blüten mich liebend an,
Und lächelnd über Silberwolken
Neigte sich segnend herab der Äther.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Geh unter, schöne Sonne...", written 1799
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- ENG English (John Glenn Paton) , "Go down, lovely sun", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Note provided by John Paton: Hölderlin borrowed the name Diotima from Plato's Symposium and applied it to Susette Gontard, whose children he tutored. She was the secret, unrequited love of his life.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]