Trink nie gedankenlos, Und nie gefühllos trinke -- Mach' dich nicht allzu groß, Und nie zu tief versinke, Wenn vor dir, goldnen Scheines, Ein voller Humpen blinkt: Der ist nicht wert des Weines, Der ihn wie Wasser trinkt! Es liegt im Wein die Kraft Des Schaffens, der Zerstörung; Zur Quelle wird sein Saft Der Weisheit wie Betörung -- Doch, ob er diesem Reines Und jenem Trübes bringt, Der ist nicht wert des Weines, Der ihn wie Wasser trinkt!
Mirza Schaffy. Trinklieder und Sprüche für 1 tiefere Stimme
Song Cycle by Joseph Schulz-Weida (1830 - 1872)
1. Trink nie gedankenlos  [sung text not yet checked]
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Nachklänge aus der Schule der Weisheit, no. 8
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Aus dem Feuerquell des Weines  [sung text not yet checked]
Aus dem Feuerquell des Weines, Aus dem Zaubergrund des Bechers Sprudelt Gift und -- süße Labung, Sprudelt Schönes und -- Gemeines: Nach dem eignen Wert des Zechers, Nach des Trinkenden Begabung! In Gemeinheit tief versunken Liegt der Tor, vom Rausch bemeistert; Wenn er trinkt -- wird er betrunken, Trinken wir -- sind wir begeistert! Sprühen hohe Witzesfunken, Reden wie mit Engelzungen, Und von Glut sind wir durchdrungen, Und von Schönheit sind wir trunken! Denn es gleicht der Wein dem Regen, Der im Schmutze selbst zu Schmutz wird, Doch auf gutem Acker Segen Bringt und jedermann zunutz wird!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 1
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Im Winter trink' ich und singe Lieder  [sung text not yet checked]
Im Winter trink ich und singe Lieder Aus Freude, daß der Frühling nah ist -- Und kommt der Frühling, trink ich wieder Aus Freude, daß er endlich da ist.
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 9
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Trinkt Wein! das ist mein alter Spruch  [sung text not yet checked]
Trinkt Wein! Das ist mein alter Spruch Und wird auch stets mein neuer sein, Kauft euch der Flasche Weisheitsbuch, Und sollt' es noch so teuer sein! Als Gott der Herr die Welt erschuf, Sprach er: Der Mensch sei König hier, Es soll des Menschen Haupt voll Witz, Es soll sein Trank voll Feuer sein! Dies ist der Grund, daß Adam bald Vom Paradies vertrieben ward; Er floh den Wein, drum konnt' es ihm Im Eden nicht geheuer sein! Die ganze Menschheit ward vertilgt, Nur Noah blieb mit seinem Haus, Der Herr sprach: Weil du Wein gebaut, Sollst du mein Knecht, mein treuer sein. Die Wassertrinker seien jetzt Ersäuft im Wasser allzumal, Nur du, mein Knecht, sollst aufbewahrt In hölzernem Gemäuer sein! Mirza-Schaffy! Dir ward die Wahl In diesem Falle nicht zur Qual; Du hast den Wein erkürt, willst nie Ein Wasserungeheuer sein!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 13
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Jenem Tage zum Gedächtniss  [sung text not yet checked]
Jenem Tage zum Gedächtnis Sei ein langer Trunk gemacht, Wo vom Bethaus in die Schenke Ich den ersten Sprung gemacht! War verdummt in blinder Demut, War gealtert wie ein Greis -- Aber Wein, Gesang und Liebe Hat mich wieder jung gemacht! Trink, Mirza-Schaffy, berausche Dich in Liebe, Sang und Wein! Nur im Rausch sind deine Lieder So voll Glut und Schwung gemacht!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 5
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Woran erkennst du die schönsten Blumen  [sung text not yet checked]
Woran erkennest du die schönsten Blumen? An ihrer Blüte! Woran erkennest du die besten Weine? An ihrer Güte! Woran erkennest du die besten Menschen? An dem Gemüte! Woran erkennest du den Scheich und Mufti? An der Kapuze! Die Antwort, Freund, ist richtig, -- geh und mache sie dir zunutze!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 8
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Die Weise guter Zecher ist  [sung text not yet checked]
Die Weise guter Zecher ist [In]1 früh' und später Stunde, Daß alter Wein im Becher ist, Und neuer Witz im Munde -- Denn wo man Eins davon entbehrt, Da ist das Andre auch nichts werth -- Das Eine steht zum Andern. Je mehr wir uns vertieft im Wein, Je höher steigt der Geist uns -- Der Bart der Weisheit trieft von Wein, Die ganze Welt umkreis't uns, Versunken ganz in Trunkenheit, Und trunken in Versunkenheit, In Wein, Gesang und Liebe! Die Weisen beim Pokale stehn Hoch über der Gemeinheit, Wie Berge überm Thale stehn In himmelhoher Reinheit -- Die Berge färbt des Himmels Licht, Uns wiederstrahlt das Angesicht Im Glanz der vollen Becher! Sagt, was die Welt im Tausch uns giebt Für unser lustig Leben! Die Wonne, die ein Rausch uns giebt, Wer mag uns Bess'res geben? Nur Eins kenn' ich, das schöner ist: Wenn du, Hafisa! bei mir bist, Mit Küssen und mit Scherzen! Und weil so kurz das Leben ist, Muß stets der Weisen Ziel sein: Des Glücks, das uns gegeben ist, Kann nimmermehr zuviel sein! Drum Kind, laß alle Skrupel sein Und steig herab in unsre Reih'n, Wie in's Gebirg die Sonne!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 3
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , appears in Clair-obscur, first published 1954, copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Lieder des Mirza-Schaffy mit einem Prolog von Friedrich Bodenstedt, Hundertfünfte Auflage, Berlin: R.v. Decker's Verlag Marquardt & Schenk, 1882, pages 37-38.
1 Bohn, Rubinstein: "Zu"; further changes may exist for Bohn's setting, not shown above.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
8. Wie die Nachtigallen an den Rosen nippen  [sung text not yet checked]
[Wie]1 die Nachtigallen an den Rosen nippen, -- Sie sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Netzen wir am Weine unsre Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Wie die Meereswellen an den Felsenklippen, -- Wenn das sturmbewegte Meer in Wut ist -- Breche schäumend sich der Wein an unsern Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Wie ein Geisterkönig, ohne Fleisch und Rippen, -- Weil sein Wesen eitel Duft und Glut ist, -- Zieh' er siegreich ein durchs Rosentor der Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist. --
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 6
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Richter: "Wenn"; further changes may exist not shown above.
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