Ich nahm die Wahrheit mal aufs Korn Und auch die Lügenfinten. Die Lüge macht sich gut von vorn, Die Wahrheit mehr von hinten.
Busch-lieder
Song Cycle by Gary Bachlund (b. 1947)
1. Lüge und Wahrheit
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908)
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Lies and truth", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Ein galantes Abenteuer
Der Morgen graut. Ich kam per Bahn Stolz in der Stadt der Welfen an. Und wie ich wandle, seh' ich walten Im Morgenscheine fünf Gestalten. »Seid mir gegrüßt, ihr edlen Frauen, So wunderlieblich anzuschauen!« »Wat het he seggt?!« So tönt's im Chor, Fünf Besen heben sich empor. Ich stolp're in ein Kehrichtfaß; Die Besen sind sehr dürr und naß. Kaum rett' ich mich, schon halb verdroschen, Mit 25 Silbergroschen. Das hemmt der Besengarde Lauf. -- Ein Bad nimmt meine Glieder auf. So geht's! -- Bei Damen sollst du fein Gar niemals nicht ironisch sein.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Ein galantes Abenteuer"
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- ENG English (Gary Bachlund) , "An amorous adventure", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
3. Die Rose sprach zum Mägdelein
Die Rose sprach zum Mägdelein: Ich muß dir ewig dankbar sein, Daß du mich an den Busen drückst Und mich mit deiner Huld beglückst. Das Mägdlein sprach: O Röslein mein, Bild dir nur nicht zu viel drauf ein, Daß du mir Aug und Herz entzückst. Ich liebe dich, weil du mich schmückst.
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- by Wilhelm Busch (1832 - 1908)
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- ENG English (Gary Bachlund) , "The rose spoke to the maiden fair", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Romanze
Es war einmal ein Schneiderlein Mit Nadel und mit Scher, Der liebt ein Mädel hübsch und fein So sehr, ach Gott, so sehr. Er kam zu ihr in später Stund und red't so hin und her, Ob er ihr etwa helfen kunnt Mit Nadel und mit Scher. Da dreht das Mädel sich herum! »Oh je, o jemine! Deine Nadel ist ja schon ganz krumm, Geh geh, mein Schneider, geh!« Der Schneider schrie: »Du falsche Dirn, Hätt' ich Dich nie gekannt!« Er kauft sich einen Faden Zwirn Und hängt sich an die Wand.
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- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Romanze"
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Romance", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
5. Innerer Wert
Ein kluger Mann verehrt das Schwein; Er denkt an dessen Zweck. Von außen ist es ja nicht fein, Doch drinnen sitzt der Speck.
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- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Innerer Wert"
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Inner worth", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
6. Gute Nacht
Man wünschte sich herzlich gute Nacht; Die Tante war schrecklich müde; Bald sind die Lichter ausgemacht, Und alles ist Ruh und Friede. Im ganzen Haus sind nur noch zween, Die keine Ruhe finden, Das ist der gute Vetter Eugen Mit seiner Base Lucinden. Sie wachten zusammen bis in der Früh, Sie herzten sich und küßten. Des Morgens beim Frühstück taten sie, Als ob sie von nichts was wüßten.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Gute Nacht"
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Good night", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
7. Brüderlein
Die Tante winkt, die Tante lacht: He, Fritz, komm mal herein! Sieh, welch ein hübsches Brüderlein Der gute Storch in letzter Nacht Ganz heimlich der Mama gebracht. Ei ja, das wird dich freun! Der Fritz, der sagte kurz und grob: Ich hol 'n dicken Stein Und schmeiß ihn an den Kopp!
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- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Die Tante winkt, die Tante lacht", appears in Kritik des Herzens
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Animated Aunty laughed with glee", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
8. Metapheren der Liebe
Welche Augen, welche Miene! Seit ich dich zuerst gesehen, Engel in der Krinoline, Ist's um meine Ruh' geschehen. Ach! in fieberhafter Regung Lauf' ich Tag und Nacht spazieren, Und ich fühl' es, vor Bewegung Fang' ich an zu transpirieren. Und derweil ich eben schwitze, Hast du kalt mich angeschaut; Von den Stiefeln bis zur Mütze Spür' ich eine Gänsehaut. Wahrlich! Das ist sehr bedenklich, Wie ein jeder leicht ermißt, Wenn man so schon etwas kränklich Und in Nankinghosen ist. Würde deiner Augen Sonne Einmal nur mich freundlich grüßen, Ach! -- vor lauter Lust und Wonne Schmölz ich hin zu deinen Füßen. Aber -- ach! -- aus deinen Blicken Wird ein Strahl herniederwettern, Mich zerdrücken und zerknicken Und zu Knochenmehl zerschmettern.
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- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Metapheren der Liebe"
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Metaphor of love", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
9. Die Zeit
So ist nun mal die Zeit allhie, Erst trägt sie dich, --Dann trägst du sie; Und wann's vorüber, weißt du nie.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Die Zeit"
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Time", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
10. Sklaverei
Es flog einmal ein muntres Fliegel Zu einem vollen Honigtiegel. Da tunkt es mit Zufriedenheit Den Rüssel in die Süßigkeit. Nachdem es dann genug geschleckt, Hat es die Flüglein ausgereckt Und möchte sich nach oben schwingen. Allein das Bein im Honigseim Sitzt fest als wie in Vogelleim. Nun fängt das Fliegel an zu singen: Ach, lieber Himmel, mach mich frei Aus dieser süßen Sklaverei! Ein Freund von mir, der dieses sah, Der seufzte tief und rief: Ja, ja!
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), no title, appears in Kritik des Herzens
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11. Immer wieder
Der Winter ging, der Sommer kam. Er bringt aufs neue wieder Den vielbeliebten Wunderkram Der Blumen und der Lieder. Wie das so wechselt Jahr um Jahr, Betracht ich fast mit Sorgen. Was lebte, starb, was ist, es war, Und heute wird zu morgen. Stets muß die Bildnerin Natur Den alten Ton benützen In Haus und Garten, Wald und Flur Zu ihren neuen Skizzen.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Immer wieder"
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Ever again", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission