"Kommt her zu mir", spricht Gottes Sohn, "all die ihr seid beschweret nun, mit Sünden hart beladen, ihr Jungen, Alten, Frau und Mann, ich will euch geben, was ich han, will heilen euren Schaden. Mein Joch ist sanft, leicht meine Last, und jeder, der sie willig faßt, der wird der Höll entrinnen. Ich helf ihm tragen, was zu schwer, mit meiner Hilf und Kraft wird er das Himmelreich gewinnen." Gern wollt die Welt auch selig sein, wenn nur nicht wär die schwere Pein, die alle Christen leiden; nun aber kanns nicht anders sein, darum ergeb sich nur darein, wer ewig Pein will meiden. Heut ist der Mensch schön, jung und rank, sieh, morgen ist er schwach und krank, bald muß er auch gar sterben; gleichwie die Blumen auf dem Feld, also wird diese schöne Welt in einem Nu verderben. Die Welt erzittert ob dem Tod; liegt einer in der letzten Not, dann will er gleich fromm werden; einer schafft' dies, der andre das, sein arme Seel er ganz vergaß, dieweil er lebt' auf Erden. Und wenn er nicht mehr leben kann, hebt eine große Klag' er an, will sich nun Gott ergeben; ich fürcht fürwahr, die göttlich Gnade, die er allzeit verspottet hat, wird schwerlich ob ihm schweben. Dem Reichen hilft doch nicht sein Gut, dem Jungen nicht sein stolzer Mut, er muß aus diesem Maien, wenn einer hätt' die ganze Welt, Silber und Gold und alles Geld, doch muß er an den Reihen. Dem G'lehrten hilft doch nicht sein Kunst, die weltlich Pracht ist gar umsonst, wir müssen alle sterben. Wer sich in Christo nicht bereit, weil er lebt in der Gnadenzeit, ewig muß er verderben. Höret und merkt, ihr lieben Kind', die jetzo Gott ergeben sind: Laßt euch die Müh nicht reuen, halt fest am heilgen Gotteswort, das ist eur Trost und höchster Hort: Gott wird euch schon erfreuen. Und was der ewig gütig Gott in seinem Wort versprochen hat, geschworn bei seinem Namen, das hält und gibt er g'wiß fürwahr. Der helf uns zu der Engel Schar, durch Jesum Christum! Amen.
Vier Choral-Motetten für vierstimmigen Chor a capella
Song Cycle by (Leopold) Heinrich (Picot de Peccaduc), Freiherr von Herzogenberg (1843 - 1900)
1. Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Georg Grünwald (d. 1530)
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Researcher for this page: Harry Joelson2. Choralmotette  [sung text checked 1 time]
Soll ich denn auch des Todes Weg Und finst're Straßen reisen, Bahn und Steg, Den mir dein' Augen weisen Du bist mein Hirt, Der alles wird Zu solchem Ende kehren Daß ich einmal In deinem Saal Dich ewig möge ehren. Ich hab dich einen Augenblick, O liebes Kind, verlassen: Sieh aber, sieh, mit großem Glück Und Trost ohn alle Maßen Will ich dir schon Die Freudenkron Aufsetzen und verehren Dein kurzes Leid Soll sich in Freud Und ewig Wohl verkehren.
Authorship:
- by Paul Gerhardt (1606 - 1676)
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Researcher for this page: Claus-Christian Schuster [Guest Editor]3. O Traurigkeit, o Herzeleid  [sung text checked 1 time]
O Traurigkeit, O Herzeleid! Ist das nicht zu beklagen? GOtt des Vaters einig Kind Wird in's Grab getragen. O große Noth! GOtt Selbst [liegt]1 todt, Am Kreuz' ist Er gestorben, Hat dadurch das Himmelreich Uns aus Lieb' erworben. O Menschenkind! Nur deine Sünd' Hat dieses angerichtet, [Wie]2 du durch die Missethat Warest ganz vernichtet. Dein Bräutigam, Das GOtteslamm Liegt hier mit Blut beflossen, Welches er ganz mildiglich Hat für dich vergossen O süßer Mund, O Glaubensgrund, Wie bist Du doch zerschlagen! Alles, was auf Erden lebt, Muß Dich ja beklagen. O lieblich Bild, Schön zart und mild, Du Söhnlein der Jungfrauen! Niemand kann Dein heißes Blut Sonder Reu' anschauen. [Hochselig]3 ist Zu [jeder]4 Frist, Der dieses recht bedenket, Wie der Herr der Herrlichkeit Wird in's Grab [versenket]5! O Jesu, Du Mein' [Hülf']6 und Ruh', Ich bitte Dich mit Thränen: Hilf, daß ich mich bis in's Grab [Möge nach dir]7 sehnen!
Authorship:
- by Johann Rist (1607 - 1667), "Ein trauriger Grabgesang,", written 1641
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Note: The title is actually much longer: "Ein trauriger Grabgesang, in welchem allen gottseligen Herzen das traurige Begräbnis unseres Hochtheuren Seligmachers Jesu Christi andächtig zu betrachten wird vorgestellt, und kann dieses Lied vornehmlich am stillen Freitag, wie auch den Sonnabend vor Ostern gesungen werden."
The first stanza of this text is from the poem "O Traurigkeit, o Herzeleid" by Friedrich Spee. Rist wrote that he happened to come across this first stanza quite by chance and was inspired to add to it.
Confirmed with Dr. Theodor Hansen, Johann Rist und seine Zeit. Aus den Quellen dargestellt, Halle: Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1872, page 191.
1 Herzogenberg: "ist"2 Herzogenberg: "Da"
3 Herzogenberg: "O selig"
4 Herzogenberg: "aller"
5 Herzogenberg: "gesenket"
6 Herzogenberg uses the modern spelling: "Hilf' "
7 Herzogenberg: "Nach dir möge"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
4. Mitten wir im Leben sind von dem Tod umfangen  [sung text not yet checked]
Mitten wir im Leben sind [Von]1 dem Tod umfangen. [Wer ist da, der Hülfe tu']2, Daß; wir Gnad' erlangen? Das bist du, Herr, alleine! Uns reuet unsre Missetat, Die dich, Herr, erzürnet hat. Heiliger Herre Gott, Heiliger, starker Gott, Heiliger, barmherziger Heiland, Du ewiger Gott, laß uns nicht versinken In des [bittern]3 Todes Not! Kyrie eleison! Mitten in dem Tod anficht Uns der Hölle Rachen. Wer will uns aus Nöten Frei und ledig machen? Das tust du, Herr, alleine! Es jammert dein'Barmherzigkeit Unsre Sünd' und großes Leid. Heiliger Herre Gott, Heiliger, starker Gott, Heiliger, barmherziger Heiland, Du ewiger Gott, laß uns nicht versinken In des bittern Todes Not! Kyrie eleison! Mitten in der Höllenangst Unsre Sünd' uns treiben. Wohin soll'n wir denn fliehen hin, Daß wir mögen bleiben? Zu dir, Heiland, alleine! Vergoßen ist dein teures Blut, Das g'nug für die Sünde tut. Heiliger Herre Gott, Heiliger, starker Gott, Heiliger, barmherziger Heiland, Du ewiger Gott, laß uns nicht versinken In des bittern Todes Not! Kyrie eleison!
Authorship:
- by Martin Luther (1483 - 1546) [an adaptation]
Based on:
- a text in Latin by Bible or other Sacred Texts , "Psalmus 120 (121)"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
1 Berger: "Mit"
2 Berger: "Wen suchen wir, der Hilfe tu' "
3 Berger: "bittren"
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani