English translations of Sechs Lieder für Sopran (oder Tenor) mit Pianoforte, opus 12
by Hermann (Gustav) Goetz (1840 - 1876)
Return to the original list
Ich flüsterte leis in den einsamen Bach, er schien mir so still und verschwiegen, drei Wörtchen, so lieb, die bei Tag und bei Nacht in seeligste Träume mich wiegen. Doch als ich dem Bach das Geheimniß verrieth, hat eilig er's weiter getragen; eine liebliche Blume am Ufer ihm blüht, der dürft' er schon heimlich es sagen. Die Blume dem Schmetterling schüchtern verrieth, was der nicht konnte verscheigen; die Nachtigall sang es, da tönte das Lied bald schmetternd von allen Zweigen. Und als es durchflogen den rauschenden Wald, hat sich's zu den Bergen geschwungen, und höher und stärker mit Sturmesgewalt, ist's bis zu den Wolken gedrungen. Sie liebt mich, sie liebt mich! So schallte es laut, mir wollte das Herz fast zerspringen, daß Himmel und Erde, was sie mir vertraut, das süße Geheimniß nun singen!
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Geheimniß"
See other settings of this text.
Note: "Geheimnis" is a modern spelling of "Geheimniss" or "Geheimniß"[Schließe mir]1 die Augen beide mit den lieben Händen zu; geht doch alles, was ich leide, unter deiner Hand zur Ruh. Und wie leise sich der Schmerz Well' [um]2 Welle schlafen [leget]3, [wie]4 der letzte Schlag sich [reget]5, füllest du mein ganzes Herz.
Text Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Schließe mir die Augen beide"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Karg-Elert: "Schliess mir du"
2 Wolff: "und"
3 Greger: "legt"
4 Karg-Elert: "wenn"
5 Greger: "regt"
Close both my eyes with your dear hands; So everything that I suffer goes to rest under your hand. And as silently the pain, wave by wave, goes to sleep; as the last blow falls, you fill my whole heart.
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © by Jakob Kellner, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
Contact: licenses@email.lieder.example.net
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Theodor Storm (1817 - 1888), "Schließe mir die Augen beide"
Go to the general single-text view
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 8
Word count: 40
Wandervöglein, leichtes Blut, das zur Ferne fliegt, fröhlich sich auf Wolken ruht, und in Lüften wiegt. Könnt' ich einmal mit dir zieh'n wo kein Auge reicht, und auf rascher Schwinge flieh'n, wie ein Traum so leicht! Nur die Seele folgt der Spur durch das goldne Licht. Ach! ich hab' die Sehnsucht nur, doch die Schwinge nicht.
Text Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "Wandervöglein"
See other settings of this text.
Immer schaust du in die Ferne, wie die Wolken flieg'n, wie am Himmel goldne Sterne, ihre Bahnen zieh'n! Und die hohen Gipfel locken dich bergauf, bergab. Knabe mit den braunen Locken, nahmst den Wanderstab. Hat ja nimmer dich gelitten in des Vaters Haus; stürmest fort mit raschen Schritten, an dem Hut den Strauß. Sprachst zu mir beim Hände drücken: "Kind, die Welt ist weit!" und ich gab dir bis zur Brücken, weinend das Geleit. Rosen hab' ich dir gebrochen, wie der Dorn auch sticht, was beim Abschiek du versprochen, o vergiß es nicht!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
See other settings of this text.
Früh, [wann]1 die Hähne kräh'n, [Eh']2 die Sternlein [verschwinden]3, Muß ich am [Herde stehn]4, Muß Feuer zünden. Schön ist der [Flammen]5 Schein, [Es]6 springen die Funken. Ich schaue so [drein]7, In Leid versunken. Plötzlich, da kommt es mir, Treuloser Knabe, Daß ich die Nacht von dir Geträumet habe. Träne auf Träne dann Stürzet hernieder; So kommt der Tag heran - O ging' er wieder!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Das verlassene Mägdlein"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, pages 61-62.
1 Bock, Feyhl, Zenger: "wenn"; Senger: "eh' " (further changes may exist not noted above).2 Zenger: "Wenn"
3 Schumann, Pfitzner (SJ5), Wolf: "schwinden"
4 van Eijken, Schumann: "Heerde steh'n"
5 Schumann, Wetzel: "Flamme"
6 Reinecke: "Hell"
7 Molitor, Reinecke, Schumann, Pfitzner (SJ5), Wolf, Zenger: "darein"
Early, when the cock crows, Before the stars disappear, I must stand at the hearth; I must light the fire. Beautiful is the blaze of the flames; [The sparks fly]1. I gaze into the fire, Sunk in grief. Suddenly, it comes to me, Unfaithful boy, That last night I dreamed of you. Tears upon tears then Pour down; So the day comes - O would it were gone again!
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © by Emily Ezust
Emily Ezust permits her translations to be reproduced without prior permission for printed (not online) programs to free-admission concerts only, provided the following credit is given:
Translation copyright © by Emily Ezust,
from the LiederNet ArchiveFor any other purpose, please write to the e-mail address below to request permission and discuss possible fees.
licenses@email.lieder.example.net
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Das verlassene Mägdlein"
Go to the general single-text view
View original text (without footnotes)Translated titles:
"Das verlassene Mägdlein" = "The abandoned maiden"
"Die Verlassene" = "The abandoned one"
1 Reinecke: "Bright fly the sparks"
This text was added to the website: 2003-10-13
Line count: 16
Word count: 70
Ist mir's zu Muthe schwül und bang, so summ' ich mir ein Liedchen leise, nie hörte ich der Worte Klang, ich kenne nur die traute Weise. Zu meiner Wiege neigte sich der Mutter süßer Mund hernieder und sang den Schlaf, wenn er entwich, zurück auf meine müden Lider. Ein Kind, das nimmer schlafen will, hör' in der eignen Brust ich stöhnen, doch auch das kranke Herz wird still, sing' ich es ein mit diesen Tönen.