by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Aus den Leiden eines fahrenden Schülers See original
Language: German (Deutsch)
Herr Schmied, Herr Schmied, beschlagt mir mein Rößlein, Und habt ihr's beschlagen, so macht mir ein Schlößlein, Ein Schlößlein so fest und ein Schlößlein so fein, Und muß bei dem Schlößlein ein Schlüssel auch sein. Das Schlößlein, das will ich vors Herze mir legen, Und hab' ich's verschlossen mit Kreuz und mit Segen, So werf' in den See ich den Schlüssel hinein, Darf nimmer ein Wort mehr heraus noch herein. Denn wer eine selige Liebe will tragen, Der darf es den alten Jungfern nicht sagen; Die Dornen, die Disteln, die stechen gar sehr, Doch stechen die Altjungfernzungen noch mehr. Sie tragen's zur Bas' hin und zur Frau Gevattern, Bis daß es die Gänse auf dem Markte beschnattern, Bis daß es der Entrich beredt auf dem See Und der Kuckuck im Walde, und das tut doch weh. Und wär' ich der Herrgott, so ließ' ich auf Erden Zu Dornen und Disteln die Klatschzungen werden, Da fräß' sie der Esel, und hätt's keine Not, Und weinte mein Schatz sich die Augen nicht rot.
Composition:
- Set to music by Franz Paul Lachner (1803 - 1890), "Aus den Leiden eines fahrenden Schülers", op. 84 (Sieben Lieder für eine Bass- oder Altstimme mit begleitung des Piano-Forte) no. 5, published 1847 [ bass or alto and piano ], Mainz, Schott
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar, in Lieder eines fahrenden Schülers, no. 3
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This text was added to the website: 2009-03-22
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