Wenn sich zwei Herzen scheiden, Die sich dereinst geliebt, Das ist ein großes Leiden, Wie's [größ'res nimmer]1 gibt. Es klingt das Wort so traurig gar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Wenn sich zwei Herzen scheiden, Die sich dereinst geliebt. [Da]2 ich zuerst empfunden, Daß Liebe brechen mag: Mir war's, als sei verschwunden Die Sonn' am hellen Tag. [Mir klang's im Ohre]3 wunderbar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! [Da]4 ich zuerst empfunden, Daß Liebe brechen mag. Mein Frühling ging zur Rüste, Ich weiß es wohl, warum; Die [Lippe, die mich]5 küßte, [Ist worden kühl]6 und stumm. Das eine Wort nur sprach sie klar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Mein Frühling ging zur Rüste, Ich weiß es wohl, warum.
Sechs Lieder von E. Geibel
Song Cycle by Wenzel Heinrich Veit (1806 - 1864)
1. Wenn sich zwei Herzen scheiden  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Wenn sich zwei Herzen scheiden", appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Quan dos cors se separen", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "When two young hearts must sever"
- FRE French (Français) (Dina Levias) , "Quand deux cœurs se désunissent", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Nicola Sfredda) , "Quando si separano due cuori", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Kücken, Mendelssohn: "größer keines"; Bolko von Hochberg: "größ'res keines"
2 Henkel, Randhartinger: "Als"
3 Kücken, Mendelssohn: "Im Ohre klang mir's"; Bolko von Hochberg: "Wie klang's im Ohre"
4 Henkel: "Als"
5 Bolko von Hochberg: "Lippen, die ich"
6 Bolko von Hochberg: "Sind worden kalt"
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1. Lieder eines fahrenden Schülers I  [sung text not yet checked]
Kein Tröpflein mehr im Becher! Kein Geld im Säckel mehr! Da wird mir armem Zecher Das Herze gar so schwer. Das Wandern macht mir Pein, Weiß nicht, wo aus, noch ein; Ins Kloster möcht' ich gehen, Da liegt ein kühler Wein. Ich zieh' auf dürrem Wege, Mein Rock ist arg bestaubt, Weiß nicht, wohin ich lege In dieser Nacht mein Haupt. Mein Herberg' ist die Welt, Mein Dach das Himmelszelt, Das Bett, darauf ich schlafe, Das ist das breite Feld. Ich geh' auf flinken Sohlen, Doch schneller reit't das Glück; Ich mag es nicht einholen, Es läßt mich arg zurück. Komm' ich an einen Ort, So war es eben dort, Da kommt der Wind geflogen, Der pfeift mich aus sofort. Ich wollt', ich läg' zur Stunde Am Heidelberger Faß, Den offnen Mund am Spunde, Und träumt' ich weiß nicht was. Und wollt' ein Dirnlein fein Mir gar die Schenkin sein: Mir wär's, als schwämmen Rosen Wohl auf dem klaren Wein. Ach wer den Weg doch wüßte In das Schlaraffenland! [Mir]1 dünket wohl, ich müßte Dort finden Ehr' und Stand. Mein Mut ist gar so schlecht, Daß ich ihn tauschen möcht'; Und so's Dukaten schneite, Das wär' mir eben recht.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar, in Lieder eines fahrenden Schülers, no. 1
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
1 Weins: "Mich"
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3. Lieder eines fahrenden Schülers II  [sung text not yet checked]
Es fliegt manch Vöglein in das Nest, Und fliegt auch [wied'r heraus;]1 Und bist du 'mal mein Schatz gewest, So ist die Liebschaft aus. Du hast mich schlimm betrogen Um schnöden Geldgewinn -- Viel Glück, viel Glück zum reichen Mann!2 Geh du nur immer hin! Viel Blümlein steh'n im hohen Korn Von roth und blauer Zier, Und hast du eins [davon verlorn]3, So such ein andres dir. Glaub' nicht, daß ich mich gräme Um deinen falschen Sinn -- Ich find' schon einen andern Schatz;2 Geh du nur immer hin!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar, in Lieder eines fahrenden Schülers, no. 2
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Gedichte von Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1855, page 239.
1 Silcher: "wiedrum aus,"; Weins: "wieder 'raus"2 Silcher adds "Geh' du, la la la, geh' du, la la la,"
3 Weins: "verlor'n davon"
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4. Lieder eines fahrenden Schülers III  [sung text not yet checked]
Herr Schmied, Herr Schmied, beschlagt mir mein Rößlein, Und habt ihr's beschlagen, so macht mir ein Schlößlein, Ein Schlößlein so fest und ein Schlößlein so fein, Und muß bei dem Schlößlein ein Schlüssel auch sein. Das Schlößlein, das will ich vors Herze mir legen, Und hab' ich's verschlossen mit Kreuz und mit Segen, So werf' in den See ich den Schlüssel hinein, Darf nimmer ein Wort mehr heraus noch herein. Denn wer eine selige Liebe will tragen, Der darf es den alten Jungfern nicht sagen; Die Dornen, die Disteln, die stechen gar sehr, Doch stechen die Altjungfernzungen noch mehr. Sie tragen's zur Bas' hin und zur Frau Gevattern, Bis daß es die [Gäns']1 auf dem Markte beschnattern, Bis daß es der Entrich beredt auf dem See Und der Kuckuck im Walde, und das tut [noch]2 weh. Und wär' ich der Herrgott, so ließ' ich auf Erden Zu Dornen und Disteln die Klatschzungen werden, Da fräß' sie der Esel, und hätt's keine Not, Und weinte mein Schatz sich die Augen nicht rot.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar, in Lieder eines fahrenden Schülers, no. 3
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1 Lachner: "Gänse"
2 Lachner: "doch"
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5. Spielmannslied  [sung text not yet checked]
Und legt ihr zwischen [mich]1 und sie Auch Strom und Thal und Hügel, Gestrenge Herrn, ihr trennt uns [nie]2, Das Lied, das Lied hat Flügel. Ich bin ein Spielmann wohlbekannt, [Ich mache]3 mich auf die Reise, Und sing' hinfort durchs [ganze]4 Land Nur noch die eine Weise: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Und wandr' ich durch den laubgen Wald, Wo Fink und Amsel schweifen: Mein Lied erlauscht das Völkchen bald, Und hebt es an zu pfeifen. Und auf der Heide hört's der Wind, Der spannt die Flügel heiter, Und trägt es [über den]5 Strom geschwind, Und über den Berg, und weiter: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Durch Stadt und Dorf, durch Wies' und Korn Spiel' ich's auf meinen Zügen, Da singen's bald zu Nacht am Born Die Mägde mit den Krügen, Der Jäger summt es vor sich her, Spürt er im Buchenhage; Der Fischer wirft sein Netz ins Meer Und singt's zum Ruderschlage: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Und frischer Wind und Waldvöglein, Und Fischer, Mägd' und Jäger, Die müssen alle Boten sein Und meiner Liebe Träger. So kommt's im Ernst, so kommt's im Scherz Zu deinem Ohr am Ende; Und wenn du's hörst, da pocht dein Herz, Du spürst es, wer es sende: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Spielmanns Lied"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Neununddreißigste Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1855, pages 33-34.
Note: the refrain of this poem is quoted by Hermann Grieben in his poem Fliederlied.
1 Nicolai: "mir"; further changes may exist not shown above.2 Hölzel: "nicht"
3 Hölzel: "Ich mach'"; Schachner: "Und mache"
4 Hölzel, Schachner: "weite"
5 Hölzel: "über'n"
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6. Des Müden Abendlied  [sung text not yet checked]
Verglommen ist das Abendrot, Da tönt ein fernes Klingen; Ich glaube fast, das ist der Tod, Der will in Schlaf mich singen. O [singe]1 nur zu, Du Spielmann du! Du sollst mir Frieden bringen. Ein weiches Bette der Rasen giebt, [Es säuseln so kühl]2 die Cypressen, [Und was ich gelebt, und was]3 ich geliebt, Ich will es [alles]4 vergessen. Keinen Ruhm, kein Glück, Laß ich zurück, [Hab']5 nichts als Schmerzen besessen. So fahr denn wohl, du arge Welt, Mit deinen bunten Schäumen! Was dich ergötzt, was dir gefällt, Wie gern will ich's versäumen! Schon wehet die Nacht Mich an so sacht; Nun [laßt]6 mich ruhn und träumen.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Des Müden Abendlied"
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- ENG English [singable] (Charles Tomlinson Griffes)
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Thuille: "sing'"
2 Esser: "So kühl säuseln"
3 Esser: "Was ich gelebt, was"
4 Esser: "all"
5 Lachner: "Habe"
6 Esser: "lass"
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