Wohl alle Tage, wenn ich bei dir bin, Umschleiert mich ein Frühling ew'gen Lebens Und ewiger Jugend. Jahre fließen hin; Dein Zaubertrank, ich trank ihn nicht vergebens. Und wenn du morgen welktest bleich und krank, Die schöne Stirn gefurcht von Gram und Sorgen, Mein Auge ist gefeit von jenem Trank, Das Leben mir ein ew'ger Hochzeitmorgen. Und wandelst du dereinst mit greisen Frau'n, Müd' und gebeugt in silberweißem Haare; Ich bin geweiht, dich stets als Braut zu schau'n, Ohnmächtig überfluten uns die Jahre. - Ja, wie der Wein, der alt an Glut gewann, So glüht der Zauber mächt'ger mit den Zeiten. Du kannst nicht altern. Was ein Gott begann, Wird göttlich dauern in die Ewigkeiten.
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 45
by Eduard Hille (1822 - 1891)
1. Wohl alle Tage, wenn ich bei dir bin  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Waldemar Grosse (1828 - 1902), "Ewige Jugend"
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2. Es hat nicht sollen sein  [sung text not yet checked]
Das ist im Leben [häßlich]1 eingerichtet, Daß bei den Rosen gleich die Dornen steh'n, Und was das [arme Herz]2 auch sehnt und dichtet, [Zum Schlusse]3 kommt das Voneinandergeh'n. In deinen Augen hab' ich einst gelesen, Es blitzte drin von Lieb' und Glück ein Schein: Behüet dich Gott! es wär' zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden, Ein sturmgeprüfter müder Wandersmann. Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden, Da führte mich der Weg zu dir hinan. In deinen Armen wollt' ich ganz genesen, Zum Danke dir mein junges Leben weih'n: Behüet dich Gott! Es wär' zu schön gewesen! Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- [Die Wolken flieh'n]4, der Wind [saust]5 durch die Blätter, Ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld, Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter, Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt. Doch wend' es sich zum Guten oder Bösen, [Du schlanke Maid, in]6 Treuen denk' ich dein! Behüet dich Gott, es wär zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! --
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 12
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of Young Werner (It was not to be)", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Young Werner"
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , from Il trombettiere di Säckingen, copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, pages 220-221.
Note to the last two lines of each stanza: Most settings use the more common spelling of the word "Behüt."
1 Hamma: "schmerzlich"; further changes may exist not shown above.2 Pfitzner: "Menschenhertz"
3 Meyer-Helmund: "Am Ende"
4 Abt, Meyer-Helmund, Pfitzner: "Wolken entfliehn"
5 Pfitzner: "rauscht"
6 Abt, Meyer-Helmund, Pfitzner: "Mein Leben lang in"
3. Mein Engel hüte dein  [sung text not yet checked]
[Und willst du]1 von mir scheiden, [Mein herzgeliebter Knab',]2 Soll Alles Dich begleiten, Was [ich von Freuden hab'.]3 Mir bleibt, wenn du geschieden, Mein traurig Herz allein; Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden! Mein Engel hüte dein! Ihm ward zur [Hut]5 gegeben Mein Glück und meine Ruh'; Ach, Glück und Ruh' [und]6 Leben, Herzlieb, das [bist]7 ja du! Und bist [mir du]8 geschieden, Flieht auch der Engel mein; Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden! Mein Engel hüte dein! O [daß]9 er dir verschwiege, Was dich betrüben mag, Wie ich verlassen liege In Sehnsucht Nacht und Tag! Mein Bild soll mit dir gehen Im alten Freudenschein; Fahr' hin, auf Wiedersehen! Mein Engel hüte dein!
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Mein Engel hüte dein", appears in Gedichte, in Lyrisches , first published 1859
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Good angels watch o'er thee"
- ENG English [singable] (Edward Oxenford) , "My angel shall guard you!"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Et si tu veux te séparer de moi", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wilhelm Hertz, Gedichte, Hamburg: Hofmann und Campe, 1859, pages 47-48.
1 Breu: "Wenn du willst"; Leavitt: "Und musst du"; Rheinberger: "So willst du"; further changes may exist not shown above.2 Abt: "muß ich verlassen sein,"
3 Abt: "je an Freuden mein."
4 Abt: "fahr' hin"
5 Wurm: "Hand"
6 Reger, Wurm: "im"
7 Kienzel, wurm: "ist" [this needs to be double-checked
8 Abt, Kienzl, Wurm: "du mir"
9 Jensen: "da"
Note: the poem is preceded by the following:
Daz iuwer min engel walte!
Alter Gruß.
4. Schweigen  [sung text not yet checked]
Kein Wort und keinen Hauch -- Wir wollen schweigen. Die Trauerweiden, die sich neigen Auf Leichensteine, schweigen auch. Sie neigen sich und lesen, Wie ich auf deinen Wangen: Es ist ein Glück gewesen Und ist vorbei gegangen.
Text Authorship:
- by Moritz Hartmann (1821 - 1872), "Schweigen", appears in Zeitlosen (1858.), in Leben und Weben
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5. Nimm dich in Acht!
Und webt der Frühling durch die Luft
. . . . . . . . . .
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6. Im Freien  [sung text not yet checked]
Hüpft ein Vöglein, singt mir zu: Freude, holde Freude! Kuß und Sang, ein Paradeis Auf dem grünen frischen Reis, Unter Blüthen, roth und weiß Auf der grünen Haide. Fließt ein Bächlein, rauscht mir zu: Freude! holde Freude! Muntre Schwätzer lustig ziehn In die Wiesen saftig grün, Oder wo die Sträucher blühn An der grünen Haide. Fliegt ein Bienlein, summt mir zu: Freude! holde Freude! Hohes Fest und süßes Mahl, Honigblutben ohne Zahl, Duft im warmen Sonnenstrahl Auf der grünen Haide. Tanzt ein Mädchen, lacht mir zu: Freude! holde Freude! Ostertag, so licht und warm, Bachgemurmel, Bühnenschwarm, Vogelsang, und Arm im Arm, Tanz auf grüner Haide.