Großvater und Großmutter, Die saßen im Gartenhag, Es lächelte still ihr Antlitz, [Wie sonn'ger]1 Wintertag. Die Arme verschlungen, ruhten Ich und der Geliebte dabei, Uns blühten und klangen die Herzen Wie Blumenhaine im Mai. Ein Bächlein rauschte vorüber Mit plätscherndem Wanderlied; Stumm zog das Gewölk am Himmel, Bis unseren Blicken es schied. Es [raschelte]2 von den Bäumen Das Laub, verwelkt und zerstreut, Und schweigend an uns vorüber Zog leisen Schrittes die Zeit. Stumm blickte auf's junge Pärchen Das alte stille Paar; Des Lebens Doppelspiegel Stand vor uns licht und wahr: Sie sahn uns an und dachten Der schönen Vergangenheit; Wir sahn sie an und dachten Von ferner, [künftger]3 Zeit.
Drei Duette für Sopran und Tenor mit Pianofortebegleitung , opus 136
by (Peter) Nicolai von Wilm (1834 - 1911)
1. Familiengemälde  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Anton Alexander, Graf von Auersperg (1806 - 1876), as Anastasius Grün, "Familiengemälde"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Retrat de família", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Familieportret", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David K. Smythe) , "Portrait of a family", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Portrait de famille", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Retrato de Família", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Schumann: "Wie'n sonniger"
2 Schumann: "rasselte"
3 Schumann: "künftiger"
2. In der Marienkirche begruben sie ihn  [sung text not yet checked]
In der Marienkirche begruben sie ihn, und sie im Marienchor; aus ihrem Grab ein Rotröselein sproßt, aus seinem ein Weißdorn hervor. Die neigten sich, die verzweigten sich, wären gern einander recht nah, daß jeder gleich erkennen konnt: Zwei Liebende ruhten allda.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [an adaptation]
Based on:
- a text in English from Volkslieder (Folksongs) , "Lord Thomas and Fair Annet", subtitle: "A Scottish Ballad"
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Note: based on the last two stanzas of the original Scottish ballad.3. Atlantis  [sung text not yet checked]
Wer sie zu finden wüßte, Glückseligster Pilot, Die wundervolle Küste, Wo uns kein Schmerz mehr droht! Wo nimmer Mund vom Munde, Vom Herzen Herz sich reißt, Wo keine letzte Stunde Uns bittern Abschied heißt! Wo nicht das Flügelrauschen Der Zeit uns mehr erschreckt, Kein Spähen mehr, kein Lauschen In unserm Glück uns neckt; Wo wie in Meeresgrunde, Versteckt von tiefster Fluth, Unendlich ew'ge Stunde Mein Herz an deinem ruht! Es ist kein falsch Gelüste, In eitlem Hirn gedacht; Die wundervolle Küste, Sie ist kein Traum der Nacht: In deinem Aug' und Mienen, Da fand ich ihre Spur, Da ist sie mir erschienen, Die Paradiesesflur. Herz, breite deine Schwingen, Es gilt ein köstlich Gut: Zu kämpfen und zu ringen, Wohlauf, und habe Muth! Gib' dich Getrost den Winden, Nicht scheue Sturm und Riff: Du wirst dein Eden finden, Führt Liebe doch dein Schiff!
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Atlantis", appears in Gedichte von R. E. Prutz, first published 1841
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Confirmed with Gedichte von R. E. Prutz, Leipzig: Otto Wigand, 1841, pages 307 - 308.