O stille [dies]1 Verlangen, Stille die süße Pein! Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Schon liegt die Welt im Traume, [Blühet]2 die duft'ge Nacht; Der Mond im blauen Raume Hält für die Liebe Wacht. Wo zwei sich treu umfangen, [Da giebt]3 er den holdesten Schein. [O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein!]4 Du bist das süße Feuer, Das mir am Herzen zehrt; [Lüfte]5, lüfte den Schleier, Der nun so lang' mir wehrt! Laß mich vom [rosigen]6 Munde Küssen die Seele dir, Aus meines [Busens]7 Grunde Nimm meine Seele dafür - O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein, Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Die goldnen Sterne grüßen So klar vom Himmelszelt, Es geht ein [Wehn]8 und Küssen Heimlich durch alle Welt, Die Blumen selber neigen [Sehnsüchtig]9 einander sich zu, Die Nachtigall singt in den Zweigen - Träume, liebe auch du! O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Von Lieb' und Traum umfangen Wollen wir selig sein.
Drei Lieder von Geibel und Heine , opus 37
by Ferdinand Gumbert (1818 - 1896)
Translations available for the entire opus: ENG
1. O stille dies Verlangen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel. Erste wohlfeile Ausgabe, Nijmegen s. a.
1 Staehle (second version): "das"2 Lewy: "Blüht"
3 Lewy: "Giebt"
4 Lewy: "O stille dies Verlangen,/ Stille die süße Pein!/ Zu seligem Umfangen/ Laß den Geliebten ein!"
5 Lewy: "O lüfte"
6 Esser, Lewy: "ros'gen"
7 Lewy: "Herzens"
8 Lewy: "Wehen"
9 Esser: "Sehnend"
2. Der Hidalgo  [sung text not yet checked]
Es ist so süß, zu scherzen Mit Liedern und mit Herzen Und mit dem ernsten Streit. Erglänzt des Mondes Schimmer, Da treibt's mich fort vom Zimmer Durch Platz und Gassen weit; Da bin zur Lieb' ich immer Wie zum Gefecht bereit. Die Schönen von Sevilla Mit [Fächern]1 und Mantilla Blicken den Strom entlang; Sie lauschen mit Gefallen, Wenn meine Lieder schallen Zum Mandolinenklang, Und dunkle Rosen fallen Mir vom Balkon zum Dank. Ich trage, wenn ich singe, Die Zither und die Klinge [Von Toledanischem]2 Stahl. Ich sing' an manchem Gitter Und höhne manchen Ritter Mit keckem Lied zumal, [Der Dame]3 gilt die Zither, Die Klinge dem Rival. Auf denn zum Abenteuer! Schon losch der Sonne Feuer [Hinter den Bergen]4 aus; Der Mondnacht [Dämmrungsstunden]5, Sie bringen Liebeskunden, Sie bringen blut'gen Strauß; Und Blumen oder Wunden Trag' morgen ich nach Haus.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Der Hidalgo", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El "hidalgo"", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De hidalgo", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The hidalgo", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "L'hidalgo", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibels Gesammelte Werke in acht Bänden. Erster Band. Jugendgedichte. -- Zeitstimmen. -- Sonette., Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1883, pages 19-20.
1 Lachner: "Fächer"2 Lachner: "Von toledan'schem"; Schumann: "Vom Toledan'schen"
3 Schumann: "Den Damen"
4 Lachner, Schumann: "Jenseits der Berge"
5 Lachner: "Dämmerstunden"
3. Traumbild  [sung text not yet checked]
Mir träumte: [traurig]1 [schaute]2 der Mond, Und traurig schienen die Sterne; Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt, Viel hundert Meilen ferne. Es hat mich zu ihrem Hause geführt, Ich küßte die Steine der Treppe, Die oft ihr kleiner Fuß berührt Und ihres Kleides Schleppe. Die Nacht war lang, die Nacht war kalt, Es waren so kalt die Steine; Es [lugt']3 aus dem Fenster die blasse Gestalt, Beleuchtet vom Mondenscheine!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 26
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "J'étais en rêve: la lune avait un regard triste", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 128.
1 Seligmann: "schaurig"2 von Erlanger: "schien"
3 von Erlanger: "luch" ?