Offene Arme und pochende Brust, Herzen voll Hoffnung und Träume voll Lust, Willst Du es wagen? Kannst Du es tragen? Was wie des Himmels Unendlichkeit Mit allen Sternen so hoch und weit, -- Liebesseligkeit? Siehst Du nicht auf des Auges Grund, Fühlst Du nicht auf dem brennenden Mund Heißes Verlangen? Beben und Bangen? Hauchet der Athem nicht: gieb! o gieb Eines und Alles dem Liebsten zu Lieb, Was Dir noch blieb? Wenn ich Dich frage: bist Du auch mein? Über die Lippen [nicht]1 bringst Du das Nein! [Wunsch ist Beginnen Ohne Besinnen,]1 Nimm mich! o nimm mich! so flüsterst Du leis, Und was [Liebe]2 von Liebe weiß, Dein ist der Preis! Zauberisch strömet der Seelen Erguß Über und über im minnigen Kuß! Will uns das Leben Wonnig verschweben? Alles versinket in brausender Fluth, Da wir in weltvergessener Gluth [Schwelgend]3 geruht.
Sechs Lieder für 1 höhere Singstimme mit Pianoforte , opus 16
by Bogumil Zepler (1858 - 1919)
1. An Deliane  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Sjögren.
2 Sjögren: "die Liebe"
3 Sjögren: "Lange schwelgend"
2. Ganz im Geheimen  [sung text not yet checked]
Steh'n vor den Leuten wir, sprichst du kein Wort zu mir, bleibst, ach, so stolz und fern und hast mich doch so gern ganz im geheimen. Kommst du doch jede Nacht zu mir im Traum, und sacht schlingst deinen Arm um mich, und ich, ich küsse dich, ganz im geheimen. Wenn's auch ein Traum nur ist, daß du mein Liebchen [Liebster] bist, bleib nur im Traume mein und ich will selig sein ganz im geheimen.
Text Authorship:
- by Franz Joseph (Xaver) von Königsbrun-Schaup (1857 - 1916), "Ganz im Geheimen"
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3. Die Eine  [sung text not yet checked]
Ein holdselig Gesicht und zwei Augen so klar Und schlank gleich der Blumen, der süßen, Und die Stirne so licht und so dunkel das Haar, Und so reizend vom Haupt bis zu Füßen -- Das ist sie, das ist sie, denn ich meine, Die liebste, die Einzige, Eine. Ein knospendes Röschen auf schwellender Brust Und so klopfen das Herz unterm Mieder, Meine Sonne und Wonne und Freude und Lust, Der holdseliger Quell meiner Lieder -- Das ist sie, das ist sie, denn ich meine, Und neben der Einzigen keine. Es liebt sie ein Jeder und lodert in Gluth Und möchte ihr gerne gefallen; Doch Allem und Jedem, dem ist sie nicht gut, Einen Einzigen liebt sie von Allen. Der Glückselige, Einzige, Eine -- Das bin ich, das bin ich nur alleine.
Text Authorship:
- by Ernst von Wildenbruch (1845 - 1909), "Die Eine", appears in Lieder und Balladen, in Lieder
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Confirmed with Ernst von Wildenbruch, Lieder und Balladen, sechste vermehrte Auflage, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, 1892, page 73.
4. Dulde, gedulde dich fein  [sung text not yet checked]
Dulde, gedulde dich fein! Über ein [Stündlein]1 Ist dein Kammer voll Sonne. Über den First, wo die Glocken hangen, Ist schon lange der Schein gegangen, Ging in Thürmers Fenster ein. Wer am nächsten dem Sturm der Glocken, Einsam wohnt er, oft erschrocken, Doch am frühsten tröstet ihn Sonnenschein. Wer in tiefen Gassen gebaut, Hütt' an Hütt'lein [lehnt]2 sich traut, Glocken haben ihn nie erschüttert, [Wetterstrahl ihn nie umzittert]3, Aber spät sein Morgen graut. Höh' und Tiefe hat Lust und Leid. Sag' ihm ab, dem thörigen Neid: Andrer Gram birgt andre Wonne. Dulde, gedulde dich fein! Über ein [Stündlein]1 Ist deine Kammer voll Sonne.
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Über ein Stündlein", appears in Gedichte, in Jugendlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 1.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Note: modern German spelling would change "Thürmers" to "Türmers", "thörigen" to "törigen", etc.
1 Furtwängler, Pfitzner: "Stündelein"2 Furtwängler, Pfitzner: "lehnet"
3 Pfitzner: "Über ihm ist es, wenn es gewittert"
5. Der Ersehnten
Die Sonne nicht
. . . . . . . . . .
— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in Japanese (日本語) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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6. Morgenständchen  [sung text not yet checked]
Steh' auf und öffne das Fenster schnell, Es lacht der Morgen so frisch, so hell, Und unten im kleinen Garten Sind Leute, die Deiner warten.1 Die Veilchen kamen über Nacht, Hoffärtig breit sich die Tulpe macht, Und träumend auf und nieder Schwankt schon der blaue Flieder.1 Die [Ärmsten]2 haben keine Ruh', [An's Fenster blicken sie immerzu]3, Sie glauben nicht an des Lenzes Wehen, Bis sie die holde Rose gesehen.4
Text Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Morgenständchen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning serenade", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 114.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ärmsten" becomes "Aermsten", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ärmsten".
1 Taubert adds "Steh' auf, steh' auf, steh' auf!"2 Taubert: "Armen"
3 Taubert: "Sie blicken an's Fenster immerzu"
4 Taubert adds "Holde Rose, steh' auf, steh' auf!"