In diesem grünen Wald, Wir wollen fröhlich singen, Hört wie es wiederhallt, Und fröhlich thut erklingen. Ach wie ein Lieblichkeit Und holdseliges Leben Die schöne Sommerzeit Und helle Sonn thut geben. Dieweil die Vögel all In Luft und Freuden schweben; Voraus die Nachtigall Ihr Stimmlein thut erheben. Warum soll uns denn nicht, Der Sang aus uns erfreuen; Hört Echo widerspricht, Und will uns überschreien. Der Herr vom Himmelsthron Woll seine Gnade geben, Daß wir den Sommer schon Oefter mit Freud erleben.
Sechs Chorlieder für S., A., T. und B. , opus 3
by Gustav (Johann) Kissling (1843 - 1919)
1. Im Walde  [sung text not yet checked]
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- from Volkslieder (Folksongs) , "Wiederhall", appears in Des Knaben Wunderhorn
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Collected by Achim von Arnim; from Musikalischer Zeitvertreiber, Nürnberg, 1609. XLII.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Schifferliedchen  [sung text not yet checked]
Das waren mir selige Tage! Bewimpfeltes Schifflein, o trage Noch einmal mein Lottchen und mich! O wieg' uns noch einmal behende Von hinnen bis an der Welt Ende; Zur Wiege begehren wir dich. Wie fuhren und fuhren auf Wellen; Da sprangen im Wasser die hellen, Die silbernen Fische herauf. Wir fuhren und fuhren durch Auen; Da ließen die Blumen sich schauen, Da liefen die Lämmer zu hauf. Wir schwebten in lüsternen Kreisen; Da sangen die Lerchen die Weisen, Da zirpeten Täucher im Rohr. Wir schwebten auf strömenden Flächen; Da rauschten Gemurmel von Bächen, Da säuselten Lüftchen ans Ohr. Wir spielten im treibenden Nachen, Wir gaben uns manches zu lachen, Wir hatten des Spieles nicht Rast. Wir ließen die Hörner erklingen, Die Mädchen begonnen zu singen, So hielt ich mein Lottchen umfaßt. Das waren mir selige Tage! Du kleine Gefällige, sage: Sie waren so selig auch mir! Dann such' ich das Schifflein mir wieder! Dann setz' ich dich neben mir nieder, Und fahre durchs Leben mit dir.
Authorship:
- by Christian Adolf Overbeck (1755 - 1821), "Die Schiffahrt", appears in Fritzchens Lieder, second version
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Confirmed with Frizchens Lieder, neue Ausgabe, ed. by Christian Adolf Overbeck, Hamburg: August Campe, 1831, pages 72 - 73.
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3. Wandersmann  [sung text not yet checked]
Ob noch so leicht das Bündel, Mein Liedlein stimm' ich an! Bin ja des Herrgotts Mündel, Ein froher Wandersmann. O Welt, du schöne, weite, Wohin ich immer schreite In Berg und Thal, Welt ein und aus, Ich bin im Vaterhaus! Es läßt mich nimmer bleiben, Nach Stab greif' ich und Schuh! Nun in der Städte Treiben! Nun in die Waldesruh'! Wie weit ich auch die Blicke In alle Fernen schicke, In Berg und Thal, Welt ein und aus, 's ist ja mein Vaterhaus. Ach, wie ein traulich Grüßen Durchschauert's mir das Herz, Blick' ich, die Welt zu Füßen, Vom Berghaupt himmelwärts. Froh breit' ich aus die Arme, Befreit von jedem Harme -- In Berg und Thal, Welt ein und aus, Ich bin im Vaterhaus.
Authorship:
- by Peter Johann Willatzen (1824 - 1898), "Der Wandersmann", appears in Gedichte, in Blumen am Wege
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Confirmed with Peter Johann Willatzen, Gedichte, Bremen: Karl Tannen, 1872, page 62. Appears in Blumen am Wege.
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4. In den grünen Zweigen  [sung text not yet checked]
Das kleinste Vöglein hat sein Nest, Das ihm gehört zu eigen, Darin manch stilles, trautes Fest Sich wunderselig feiern lässt Wohl unter den grünen Zweigen. Doch nimmer mag's dort bau'n allein Und all sein Glück verschweigen, Es sucht Wald aus und sucht Wald ein, Bis es die holde Genossin sein Fand unter den grünen Zweigen. Dann tönt beim Abend- und Morgenglühn Der Lieder heller Reigen, Dann schlagen die Herzen so froh, so kühn Und die schönsten Rosen der Liebe blühn Dann unter den grünen Zweigen.
Authorship:
- by Peter Johann Willatzen (1824 - 1898), "Unter den grünen Zweigen", appears in Gedichte, in Tage der Sonne
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Confirmed with Peter Johann Willatzen, Gedichte, Bremen: Karl Tannen, 1872, page 53. Appears in Tage der Sonne.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
5. Nachtigallenruf  [sung text not yet checked]
Es steht eine Lind' [im tiefen]1Thal, Darunter [bin so manches Mal, So manches Mal]2, Mit meinem Lieb gesessen; Jetzt steht der Baum so dürr und kahl, Mein Schatz ist über [Berg und Thal, Ja Berg und Thal]3, Der hat mich wohl vergessen! Und auf dem Berg, da steht ein Haus, Da ging mein Lieb [wohl ein und aus, Wohl ein und aus]4, Und sah ins Thal hernieder; Jetzt tobet dort der Stürme Graus, Mein Schatz, der zog [ins Land hinaus, Ins Land hinaus]5, Und kehret nimmer wieder! Und ob dem Haus, da steht ein Stern, Der sieht mein Lieb [wohl in der Fern, Wohl in der Fern]6, Fortwandeln durch die Gassen; Ich hatte meinen Schatz so gern, Geklaget sei es [Gott dem Herrn, Ja Gott dem Herrn]7, Daß er mich hat verlassen.
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Volksweise"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ludwig Pfau, Gedichte, Vierte, durchgesehene und vermehrte Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1889, page 125.
1 Kissling: "in jenem" ; further changes may exist not noted above.2 Renger: "bin ich so manchesmal"
3 Renger: "Berg und Thal"
4 Renger: "wohl ein und aus"
5 Renger: "ins Land hinaus"
6 Renger: "wohl in der Fern"
7 Renger: "Gott dem Herrn"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Haideröslein  [sung text not yet checked]
Sie gleicht wohl einem Rosenstock, drum liegt sie mir im Herzen; sie trägt auch einen roten Rock, kann züchtig freundlich scherzen! Sie blühet wie ein Röselein, die Wangen wie das Mündelein! Liebst du mich, so lieb' ich dich, Röslein auf der Heiden! Wer wird das Röslein brechen ab, Röslein auf der Heiden? Das wird wohl tun ein junger Knab' gar züchtig, fein bescheiden! Und steh'n die Stänglein auch allein, der lieb' Gott weiß wohl, wen ich mein'! Ein schön's, ein jung's, ein liebes, fromm's Röslein auf der Heiden! Behüt' dich Gott, mein herzig's Herz, Röslein auf der Heiden! Es ist fürwahr mit mir kein Scherz, lass mich nicht länger leiden! Du kommst mir nicht aus meinem Sinn, dieweil ich hab' das Leben inn'n! Gedenk an mich, wie ich an dich, Röslein auf der Heiden! Beut' mir her deinen roten Mund, Röslein auf der Heiden! Einen Kuss gib mir aus Herzensgrund, so steht mein Herz in Freuden! Behüt' dich Gott zu jeder Zeit, all' Stund' und wie es sich begeit! Küss' du mich, so küss' ich dich, Röslein auf der Heiden!
Authorship:
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Researcher for this page: Johann Winkler