Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! [Reis']1 ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! [Brichst du vor Wonn' oder Schmerz?]2 [Doch als ich die Blätter]3 fallen sah, Da [dacht]4 ich: Ach, der Herbst ist [da]5! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht [hinter]6 drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. [Ist und bleibt]7 Frühlingsschein!
Acht kleine Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 6
by Bruno Wandelt (1856 - 1933 )
1. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
1 Draeseke: "Flieg"2 Preis: "Brichst du vor Wonn'? Brichst du vor Schmerz?"
3 Preis: "Und als ich Blätter"; Oberthür, Schnaubelt: "Doch als ich Blätter"
4 Hensel: "sagt'"
5 Draeseke: "nah"
6 Barth, Hensel, Oberthür, Preis, Schnaubelt: "zu mir"
7 Preis: "Sie bleibt"
2. Der Englein Himmelsnektar  [sung text not yet checked]
Himmelsnektar nur allein Kann der Engel Nahrung sein. Auch die vielen Englein klein, Die da in den Blumenkelchen Wohnen, rings in Wald und Au, Trinken Nektar -- fragst du welchen? Ei, das ist der Morgenthau! Englein haben in der Nacht Ihre Brüder wohl bedacht Und den Nektar hergebracht. Hir im Grase legten nieder Sie des Himmelstranks genug, Schwangen dann zum Himmel wieder Sich empor in schnellem Flug.
Text Authorship:
- by Adolf Schults (1820 - 1858), no title, appears in Frühlingsfeier, in Thau-Lieder, no. 1
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Confirmed with Gedichte von Adolf Schults, dritte vermehrte Auflage, Iserlohn: Julius Bädeker, 1857, page 25.
3. Das Veilchen  [sung text not yet checked]
Ei Veichen, liebes Veilchen! So sag' einmal doch an: Warum gehst du ein Weilchen Den Blumen all' voran? "Weil ich bin gar so kleine, [Drum komm ich]1 vor dem Mai, Denn käm' ich nicht alleine, [So gingt Ihr]2 mir vorbei!"
Text Authorship:
- by Adolf Schults (1820 - 1858), no title, appears in Frühlingsfeier, in Blumen-Lieder, in Veilchen, no. 2
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View original text (without footnotes)1 Ruckstuhl: "Erschein ich"; Wilm: "So komm ich"
2 Ruckstuhl: "Ging't ihr an"
4. Vöglein im Tannenwald  [sung text not yet checked]
[Vögele]1 im Tannenwald pfeifet so hell - tirili pfeifet de Wald aus und ein wo wird mei Schätzele sein? Vögelein im Tannenwald pfeifet so hell! Vögelein im Tannenwald pfeifet so süss, tirili pfeifet de Bach auf und ab bis i mei Schätzele hab. Vögelein im Tannenwald pfeifet so süss! Vögelein ums Lauberhaus pfeifet so leis, tirili pfeifet so zart und fein 's Schätzele wird drinnen sein. Vögelein ums Lauberhaus pfeifet so leis!
Text Authorship:
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View original text (without footnotes)1 Taubert: "Vögelein"; Henschel: "Vöglein"; further changes may exist not noted above.
5. Der kleine Reiter  [sung text not yet checked]
Zuck zuck, Reiterlein, Reite frisch in die Welt hinein, Kühn wie ein Held durchs Feld! Muthig und wild, wo's gilt! Leicht wie ein Vogel im Wind Und geschwind, und geschwind, Hopp hopp hopp im Galopp! Aber sacht mit Bedacht In dunkler Nacht! Nimm dich in Acht! nimm dich in Acht! Hopp! Zuck zuck, Reiterlein, Reite Frisch in die Welt hinein! Halt fest den Zügel! Bleib fest im Bügel! Zuck zuck zuck zuck!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Der Kniereiter", appears in Kinderlieder
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Confirmed with Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben, erste vollständige Ausgabe, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1877. pages 80 - 81.
6. Das Maienglöckchen  [sung text not yet checked]
Maienlilie, kannst Du sagen, Warum Du mußt Glöcklein tragen? "König Mai wird kommen heute, Und ich muß es mit Geläute Alle Blumen eilig künden In den Wädern, in den Gründen, Daß sie mögen blühend [stehen]1, Wenn er wird [vorübergehen]2!"
Text Authorship:
- by Adolf Schults (1820 - 1858), "Maienglöckchen", appears in Frühlingsfeier, in Blumen-Lieder
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Adolf Schults, dritte vermehrte Auflage, Iserlohn: Julius Bädeker, 1857, page 29.
1 Graben-Hoffmann: "steh'n"2 Graben-Hoffmann: "vorübergeh'n"
7. Gute Nacht! Allen Müden sei's gebracht  [sung text not yet checked]
Gute Nacht! Allen Müden sei's gebracht. Neigt der Tag sich still [zum]1 Ende, Ruhen alle fleiß'gen Hände, Bis der Morgen neu erwacht. Gute Nacht! Geht zur Ruh! Schließt die müden Augen zu. Stiller wird es auf den Straßen, Und den Wächter hört man blasen, Und die Nacht ruft allen zu: Geht zur Ruh! Schlummert süß! Träumt euch euer Paradies. Wem die Liebe raubt den Frieden, Sei ein schöner Traum beschieden, Als ob Liebchen ihn begrüß', Schlummert süß! Gute Nacht! Schlummert, bis der Tag erwacht Schlummert, bis der neue Morgen Kommt mit seinen neuen Sorgen, Ohne Furcht, der Vater wacht. Gute Nacht!
Text Authorship:
- by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813), "Gute Nacht!"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Auswahl Deutscher Gedichte: Im Anschluss an die Geschichte der deutschen National-Literature von Professor Dr. Hermann Kluge, Zehnte, verbesserte und vermehrte Auflage, Altenburg, Druck und Verlag von Oskar Bonde, 1905, page 325.
1 Abt, Eisenhofer, Graben-Hoffmann: "zu"8. Das Bächlein  [sung text not yet checked]
Du Bächlein, silberhell und klar, Du eilst vorüber immerdar, Am Ufer steh' ich, sinn' und sinn', Wo kommst du her? Wo gehst du hin? Ich komm' aus dunkler Felsen Schoß, Mein Lauf geht über Blum' und Moos; Auf meinem Spiegel schwebt so mild Des blauen Himmels freundlich Bild. Drum hab' ich frohen Kindersinn; Es treibt mich fort, weiß nicht wohin. Der mich gerufen aus dem Stein, Der, denk ich, wird mein Führer sein.
Text Authorship:
- sometimes misattributed to Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
- by Karoline Christiane Louise Rudolphi (1754 - 1811), "Das Bächlein"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le ruisselet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission