An ferne Berge schlug die Donnerkeulen Ein rasch verrauschtes Nachmittagsgewitter. Die Bauern zogen heim auf müden Gäulen, Und singend kehrten Winzervolk und Schnitter. Auf allen Dächern qualmten blaue Säulen Genügsam himmelan, ein luftig Gitter. Nun ist es Nacht, es geistern schon die Eulen, Einsam aus einer Laube klingt die Zither.
Sieben Gesänge , opus 11
by Conrad (Eduard Reinhold) Ansorge (1862 - 1930)
1. Sommernacht  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Sommernacht"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Summer night", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nuit dété", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
2. Acherontisches Frösteln  [sung text not yet checked]
Schon nascht der Staar die rote Vogelbeere, Zum Erntekranze juchheiten die Geigen, Und warte nur, bald nimmt der Herbst die Scheere Und schneidet sich die Blätter von den Zweigen, Dann ängstet in den Wäldern eine Leere, Durch kahle Äste wird ein Fluß sich zeigen, Der schläfrig an mein Ufer schickt die Fähre, Die mich hinüberholt ins große Schweigen.
3. Heiterkeit, güldene, komm!
Heiterkeit, güldene, komm! du des Todes heimlichster süßester Vorgenuß! - Lief ich zu rasch meines Wegs? Jetzt erst, wo der Fuß müde ward, holt dein Blick mich noch ein, holt dein Glück mich noch ein. Rings nur Welle und Spiel. Was je schwer war, sank in blaue Vergessenheit, müßig steht nun mein Kahn. Sturm und Fahrt - wie verlernt er das! Wunsch und Hoffnung ertrank, glatt liegt Seele und Meer. Siebente Einsamkeit! Nie empfand ich näher mir süße Sicherheit, wärmer der Sonne Blick. - Glüht nicht das Eis meiner Gipfel noch? Silbern, leicht, ein Fisch schwimmt nun mein Nachen hinaus ...
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), no title, appears in Dionysos-Dithyramben, in 3. Die Sonne sinkt, no. 3
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4. Immer wieder  [sung text not yet checked]
Ehe wir uns trennen konnten, oh, wie hielt mich dein Gesicht, sahen wir noch Einmal, dicht, dicht an deinem mein Gesicht, in den Winterwald zurück, wo die Bäume sich noch sonnten, wo die Abendwolken prangten, wo ins feuergoldne Licht die verworrnen Zweige langten, und wir baten Gott um Glück.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Immer wieder"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Encore et toujours", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
5. Schneefall  [sung text not yet checked]
Und viele Tage fiel nun schon ein Schnee. Nur Schnee. Nur Schnee. Stumpfgrau der Himmel! sonnelos. Und eines Morgens sprach Er sanft zu Ihr: "Laß uns gehn." Sie nickte nur und nahm ein seiden Tüchlein und schloß die Kammer. Sie wandeln Hand in Hand durch tiefen Schnee. Träumend. Lächelnd. Der letzte goldne Schimmer wandelt aus dem Land . . .
Text Authorship:
- by Alfred Mombert (1872 - 1942), "Schneefall", appears in Tag und Nacht: Gedichte, first published 1894
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Snowfall", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Alfred Mombert, Tag und Nacht, Zweite, veränderte Auflage, Minden i. W.: J.C.C. Bruns, 1902, page 92
6. Schlafend trägt man mich in mein Heimatland  [sung text not yet checked]
Schlafend trägt man mich in mein Heimatland. Ferne komm' ich her, über Gipfel, über Schlünde, über ein dunkles Meer in mein Heimatland.
Text Authorship:
- by Alfred Mombert (1872 - 1942), no title, appears in Der Glühende: ein Gedichtwerk, no. 58
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- ENG English (Jakob Kellner) , "Sleeping, I am carried", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "En dormant, je suis emporté", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Addormentato mi portano", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Alfred Mombert, Der Glühende, zweite veränderte Auflage, J.C.C.Bruns, Minden i.W., 1902, page 65.
7. Mein Stern  [sung text not yet checked]
Ein goldner Stern steht über meinem Haupte . . . Mir hat das Leben manchen Schmerz geboten, Und manche Sehnsucht hat mich überweht. Ich sprach in tiefster Nacht mein Lichtgebet, Und alle Klagen liess ich bei den Toten. Ob nun mein Fuss durch Dorn und Distel geht, Ein goldner Stern steht über meinem Haupte . . .
Text Authorship:
- by Franz Evers (1871 - 1947), "Mein Stern", appears in Königslieder, Leipzig: Verlag 'Kreisende Ringe' (Max Spohr), first published 1894
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Confirmed with Franz Evers, Königslieder, Leipzig: Verlag 'Kreisende Ringe' (Max Spohr), 1894. page 11.