Ach gestern hat er mir Rosen gebracht, Sie haben geduftet die ganze Nacht, Für ihn geworben, der meiner denkt -- Da hab' ich den Traum einer Nacht ihm geschenkt. Und heute geh' ich und lächle stumm, Trag seine Rosen mit mir herum Und warte und lausche, und geht die Thür, So zittert mein Herz: ach, käm' er zu mir! Und küsse die Rosen, die er mir gebracht, Und gehe und suche den Traum der Nacht.
Sechs Lieder , opus 6
by Walter Courvoisier (1875 - 1931)
1. Rosen
Text Authorship:
- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Rosen", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Des roses", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
2. Vom Küssen
War ich gar so jung und dumm, Wollte gerne wissen: "Warum ist mein Mund so roth?" Sprach der Mai: "Zum Küssen." Als der Nebel schlich durch's Land, Hab' ich fragen müssen: "Warum ist mein Mund so blaß?" Sprach der Herbst: "Vom Küssen."
Text Authorship:
- by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921), "Vom Küssen", appears in Gedichte, in 2. Vermischte Gedichte, no. 38
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3. In verschwiegener Nacht
In verschwiegener Nacht Hab' ich deiner gedacht Und mit sehnendem Gruß Dich gegrüßet. Hab' geweint und gelacht In der heimlichen Nacht Und mit sehnendem Kuß Dich geküsset. Als das Morgenlicht kam Und die Träume mir nahm, Hab' ich einsam die Wonne Gebüßet.
Text Authorship:
- by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921), "In verschwiegener Nacht", appears in Gedichte, in 1. Das Ringlein sprang entzwei, no. 21
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Dans la nuit discrète", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Schlimme Zeichen
Im Walde, da flüstern Die Bäume so bang, Und der Wind streicht so scheu An den Hängen entlang, Und die Sonne am Himmel, Die leuchtet so roth -- O weh meiner Seele Mein Liebster ist todt.
Text Authorship:
- by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921), "Schlimme Zeichen", appears in Gedichte, in 3. Nach Jahren, no. 36
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mauvais signe", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Anna Ritter, Gedichte, Neunte Auflage, Stuttgart und Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1900, page 211.
5. Segen
Die Lande durchträumt der Schlaf, Und er neigt sich zu dir nieder Und schließt dir tröstend die Lider, Wenn brennender Schmerz dich traf. Vorüber der Welt Gebraus, Nur die Nachtluft atmet leise Und die Sterne ziehn ihre Kreise Und segnen dein Haus.
Text Authorship:
- by Franz Evers (1871 - 1947), "Segen"
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6. Trost der Nacht
Weiche Hände hat die Nacht Und sie reicht sie mir ins Bette; fürchtend dass ich Tränen hätte, streicht sie meine Augen sacht. Dann verlässt sie das Gemach: rauschen hör ich sanft und seiden: und den Dornenzweig der Leiden zieht sie mit der Schleppe nach.
Text Authorship:
- by Ludwig Jacobowski (1868 - 1900), "Trost der Nacht"
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