Der Mai ist auf dem Wege, Der Mai ist vor der Tür; Im Garten, auf [der Wiese]1, Ihr Blümlein, kommt herfür! Da hab' ich den Stab genommen, [Da hab' ich]2 das Bündel geschnürt, Zieh' [weiter und immer]3 weiter, Wohin die Straße mich führt. Und über mir [ziehen]4 die Vögel, Sie [ziehen]4 in lustigen Reih'n; Sie zwitschern und trillern und flöten -, Als ging's in den Himmel hinein. Der Wandrer geht alleine, Geht schweigend seinen Gang; Das Bündel will ihn drücken; Der Weg wird ihm [zu]5 lang. Ja, wenn wir all' zusammen So zögen ins Land hinein! Und wenn auch das nicht wäre, Könnt' eine nur mit mir sein!
Sechs Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 28
by Karl Anton Florian Eckert (1820 - 1879)
1. Der Wandrer geht alleine  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Der Mai ist auf dem Wege", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder, in Wanderlieder eines rheinischen Handwerksburschen, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Banck: "den Wiesen"
2 Banck: "Und habe"
3 Banck: "weiter, immer"
4 Banck: "zieh'n"
5 Banck: "so"
2. Ständchen  [sung text not yet checked]
Im hellen, klaren Mondenschein Steh' ich vor deinem Fensterlein, Sanft schimmern die goldenen Sternelein, Süß Liebchen, gute Nacht! Es ist so ruhig rings umher -- Kein Lufthauch streift die Bäume mehr, Ganz dumpf nur von ferne erbrauset das Meer, Hold Liebchen, schlummre sanft! Hinauf zum Fenster will ich seh'n, Bis Mond und Sterne untergeh'n, Und will für dich zum Himmel flehn -- Mein Liebchen, träume süß.
Text Authorship:
- by Helene von Hülsen, née Gräfin von Haeseler (1829 - 1892), "Ständchen", appears in Aus Herz und Leben, in Liebe und Leben
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Confirmed with Helene von Hülsen, Aus Herz und Leben, Berlin: R. v. Decker, 1867, page 47. Appears in Liebe und Leben, no. 8.
3. Zwei Küsse für einen  [sung text not yet checked]
Weil die Mutter mich gescholten, Weil ich dich, mein Freund, geküßt, Gieb, o gieb den Kuß mir wieder, Den du mir hast abgeküßt. Gieb den Kuß mit gutem Willen, Daß ihr Zürnen mög' vergehn; Daß wir wahrhaft sagen können, Daß zurück die That geschehn. Und es wird dir Nutzen bringen, Wenn zurück den Kuß du giebst; Gieb, o gieb geschwind, Geliebter, Jenen Kuß, wenn du mich liebst. Gieb den Kuß um Gottes willen, Mutter ist so wunderbar. -- Dacht'st zurück zu geben einen, Und nun hast du zweie gar.
Text Authorship:
- by Ludwig Friedrich Daniel von Arentsschildt (1807 - 1883), "Weil die Mutter mich gescholten", appears in Völkerstimmen, first published 1847
Based on:
- a text in Spanish (Español) by Anonymous/Unidentified Artist , no title
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Confirmed with Völkerstimmen. Von L. von Arentsschild, Hannover: im Verlage der Helwingschen Hofbuchhandlung, 1847. Appears in Spanien, in Die Herausforderung, page 87. Beneath the poem it says "De Diego de la Llana", which may be a reference to Don Quixote. In later collections, notably Die Gesänge der Völker: Lyrische Mustersammlung in nationalen Parallelen (1851, ed. by Wolfgang Menzel), the text is titled "Der Kuß".
4. Aufgeblüht  [sung text not yet checked]
Im dunklen Waldesschoße Träumt still am Dornenstrauch Im Knospenkelch die Rose Vom milden Frühlingshauch. Ich weiß nicht, wer es leise Der Nachtigall verriet, Daß sie des Liedes Kreise Nachts um die Rose zieht. Sie singt von Quellenrauschen, [Vom blauen]1 Waldesduft, Wo Blumen Küsse tauschen In lauer Lenzesluft. Die Rose hört's mit Beben In ihrem stillen Traum; Es birgt ihr Blütenleben Die enge Knospe kaum. Sie ringt und bebt und glühet, Und wie der Tag erwacht, Da ist sie aufgeblühet In wunderbarer Pracht. Von [süßen Schauern]2 trunken Lauscht sie des Liedes Schall; Doch in den Reiz versunken Schweigt nun die Nachtigall.
Text Authorship:
- by Georg Scherer (1824 - 1909), "Aufgeblüht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Georg Scherer, vierte, vermehrte Auflage, Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien: Deutsche Verlags-Anstalt, 1894, pages 29 - 30.
1 Meyer-Olbersleben: "Von blauem"2 Meyer-Olbersleben: "süßem Schauer"
5. Lied  [sung text not yet checked]
Lieb' Liebchen, leg's Händchen [aufs]1 Herze mein; - Ach, hörst du, wie's [pochet]2 im Kämmerlein? Da hauset ein Zimmermann schlimm und arg, Der zimmert mir einen Totensarg. [Es]3 hämmert und klopfet bei Tag und bei Nacht; [Es]3 hat mich schon längst um den Schlaf gebracht. Ach! sputet Euch, Meister Zimmermann, Damit ich [balde]4 schlafen kann.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1817, appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Lieder, no. 4, first published 1827
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lief liefje, voel 't hart eens", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Dear sweetheart, lay your hand on my heart", copyright ©
- ENG English [singable] (Daniel Platt) , "My dear, lay your hand here", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chère bien‑aimée, pose tes petites mains sur mon cœur", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Amore mio, posa la mano sul mio cuore", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Note: first titled "Der Zimmermann"; later titled "Holzmeyer"
1 Medtner: "auf" [sic]
2 Lange-Müller: "pocht"
3 Lange-Müller: "Er"
4 Lachner: "bald"; Franz: "nun balde"
6. Liebesaufruf  [sung text not yet checked]
Nun ist dein kleines Fensterlein Wohl wieder aufgethaut? Lieb Dirnel, hab' so manches Mal Im Winter 'nach geschaut. War'n dicke weiße Blumen vor, Ich konnte dich nicht sehn; So mußt' ich über Eis und Schnee Betrübt nach Hause gehn. Da hab' ich auf dem kalten Weg An dich recht warm gedacht, Hab' deinen lieben Namen laut Genannt bei Tag und Nacht. Wenn ich so oft gebetet hätt' Die ganze Winterzeit, Als dein gedacht in einem Tag, Ich wäre benedeit. Ob's Lieben wohl was Böses ist? Die Vöglein thun's uns vor, Und schwingen doch mit Sang und Klang Zum Himmel sich empor. So zieh' ich aus zur Maienzeit Auf grüne Liebeslust! Ist's Fensterlein erst aufgethaut, Wird's warm auch um die Brust.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Liebesaufruf", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2, in Ländliche Lieder
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