Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! [Reis']1 ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! [Brichst du vor Wonn' oder Schmerz?]2 [Doch als ich die]3 Blätter fallen sah, Da [dacht]4 ich: Ach, der Herbst ist [da]5! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht [hinter]6 drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. [Ist und bleibt]7 Frühlingsschein!
Sechs Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 29
by Karl Anton Florian Eckert (1820 - 1879)
1. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
1 Draeseke: "Flieg"2 Preis: "Brichst du vor Wonn'? Brichst du vor Schmerz?"
3 Preis: "Und als ich"
4 Hensel: "sagt'"
5 Draeseke: "nah"
6 Barth, Hensel, Preis: "zu mir"
7 Preis: "Sie bleibt"
Research team for this text: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Wach' auf Gesell'  [sung text not yet checked]
Der Sonnenstrahl, der lacht so hell In's Zimmer mir herein, Und ruft: Wach auf, wach auf, Gesell, Und lass das Schlafen sein. Die Vöglein sind schon längst erwacht, Hörst Du ihr Locken nicht? Sie singen: Komm' zur Waldesnacht, Da ist's so kühl, so dicht. Der Bienen leises Summen winkt: Komm' in den Wald hinaus, Wo sich's so schön aus Kelchen trinkt Im hohen, grünen Haus. Und auch der Bäume Rauschen sagt: Komm' her; hier ist die Ruh; Von Waldesriesen hoch umragt Schliess' Du Dein Auge zu. Und murmelnd rauscht's der rasche Quell, Und Alles ruft im Hain: Heraus, heraus, wach' auf, Gesell, Und lass das Schlafen sein!
Authorship:
- by Friedrich August Leo (1820 - 1898), "Wach' auf, Gesell!", appears in Gedichte, in 4. Land und Meer [author's text checked 1 time against a primary source]
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Confirmed with Gedichte von Friedrich August Leo. Dritte vermehrte Auflage. Leipzig, Verlag von A. G. Liebeskind, 1886, p. 241.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Nachts  [sung text not yet checked]
Im Windsgeräusch, in stiller Nacht Geht dort ein Wandersmann, Er seufzt und weint und schleicht so sacht Und ruft die Sterne an: "Mein Busen pocht, mein Herz ist schwer, In stiller Einsamkeit, Mir unbekannt, wohin, woher, Durchwandl' ich Freud und Leid; Ihr kleinen goldnen Sterne, Ihr bleibt mir ewig ferne, Ferne, ferne, Und ach! ich vertraut' Euch so gerne!" Da klingt es plötzlich um ihn her, Und heller wird die Nacht, Schon fühlt er nicht sein Herz so schwer, Er dünkt sich neu erwacht: "O Mensch, Du bist uns fern und nah, Doch einsam bist Du nicht, Vertrau' uns nur, Dein Auge sah Oft unser stilles Licht. Wir kleinen goldnen Sterne [Sind Dir nicht]1 ewig ferne; Gerne, gerne, Gedenken ja Deiner die Sterne."
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Nacht" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Hensel: "Sind nicht Dir"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
4. Zwiegesang  [sung text not yet checked]
Im Fliederbusch ein Vöglein saß In der stillen, schönen Maiennacht, Darunter ein Mägdlein im hohen Gras In der stillen, schönen Maiennacht. Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh', Sang Vöglein, hört' das Mägdlein zu, Und weithin klang Der Zwiegesang Das mondbeglänzte Thal entlang. Was sang das Vöglein im Gezweig Durch die stille, schöne Maiennacht? Was sang doch wohl das Mägdlein [gleich]1 Durch die stille, schöne Maiennacht? Von Frühlingssonne das Vögelein, Von Liebeswonne das Mägdelein. Wie der Gesang Zum Herzen [drang]2, [Vergess']3 ich nimmer mein [Lebelang]4!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zwiegesang", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Duet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Duetto", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canto a dois", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, p. 217.
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, neu herausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag Rösl u. Cie., 1919, page 4
1 omitted by Mangold2 W. Berger and Mangold: "klang"
3 Dresel: "Vergeß'"
4 in Reinick's later versions (1838, 1844, etc.): "Leben lang" (used by W. Berger and Mangold)
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Ja, überselig hast du mich gemacht!  [sung text checked 1 time]
Ja, überselig hast du mich gemacht! Der allerlängste Tag, er reicht nicht hin, Und [viel zu kurz]1 ist jeder Traum der Nacht, Zu denken, wie ich überselig bin. Ich fühl's, um dieser Wonne ganz zu leben, Muß Gott mir noch ein zweites Leben geben.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Buch der Liebe, Breslau, bei Georg Philipp Aderholz, first published 1836 [author's text checked 1 time against a primary source]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Song", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Buch der Liebe von Hoffmann von Fallersleben, Breslau, bei Georg Philipp Aderholz, 1836, page 67.
1 Ekert: "viel kurz"Research team for this text: Peter Donderwinkel , Melanie Trumbull
6. Ich liebe dich  [sung text not yet checked]
Von Deinen Lippen hab' ich es getrunken, In Deinem Auge hat mir's hell getagt, Dein süßer Mund hat's flüsternd mir gesagt Als Du voll Inbrunst an mein Herz gesunken: "Ich liebe Dich!" Nun jubelt es mein Herz in stolzem Glücke, Es träumt's mein Sinn, es wogt im heißen Blut Und hell umloht es mich in wilder Glut Wenn ich an meine Brust Dich jauchzend drücke: "Ich liebe Dich!" Du sagtest mir: "Dein bin ich, Dein für's Leben, "Dir will ich angehören, nimm mich hin! "Du machtest mich zu Dem ja, was ich bin "Und Dir allein will ich mein Alles geben -- "Ich liebe Dich!" So halt' ich Dich! Und naht die letzte Stunde, Und schwebt mein Geist auf Todesflügeln fort, Dann flüstr' ich noch das letzte, leise Wort, Und mit dem Geiste flieht's vom bleichen Munde: "Ich liebe Dich!"
Authorship:
- by Friedrich August Leo (1820 - 1898), "Ich liebe dich", appears in Gedichte, in 1. Lyrisches [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]