Im Fliederbusch ein Vöglein saß In der stillen, schönen Maiennacht, Darunter ein Mägdlein im hohen Gras In der stillen, schönen Maiennacht. Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh', Sang Vöglein, hört' das Mägdlein zu, Und weithin klang Der Zwiegesang Das mondbeglänzte Thal entlang. Was sang das Vöglein im Gezweig Durch die stille, schöne Maiennacht? Was sang doch wohl das Mägdlein [gleich]1 Durch die stille, schöne Maiennacht? Von Frühlingssonne das Vögelein, Von Liebeswonne das Mägdelein. Wie der Gesang Zum Herzen [drang]2, [Vergess']3 ich nimmer mein [Lebelang]4!
Fünf Gesänge für drei Frauenstimme , opus 17
by Robert Kahn (1865 - 1951)
1. Zwiegesang  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zwiegesang", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Duet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Duetto", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canto a dois", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, p. 217.
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, neu herausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag Rösl u. Cie., 1919, page 4
1 omitted by Mangold2 W. Berger and Mangold: "klang"
3 Dresel: "Vergeß'"
4 in Reinick's later versions (1838, 1844, etc.): "Leben lang" (used by W. Berger and Mangold)
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2. Im Wasser wogt die Lilie  [sung text not yet checked]
Im Wasser wogt die Lilie, die [blanke]1, hin und her! Doch irrst du, Freund, sobald du sagst, sie schwanke hin und her! Es wurzelt ja so fest ihr Fuß [im tiefen]2 Meeresgrund. Ihr Haupt nur wiegt ein lieblicher Gedanke hin und her!
Authorship:
- by August von Platen-Hallermünde (1796 - 1835), no title, appears in Neue Ghaselen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The lily undulates in the water", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , no title, copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Neue Ghaselen von August Graf von Platen, Erlangen: 'gedruckt mit Junge'schen Schriften', 1823, page 55.
1 Lang: "schlanke"2 Lang: "auf tiefem"
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3. Brautlied  [sung text not yet checked]
Welch ein Scheiden ist seliger, Als zu scheiden von Mädchentagen? Welch ein Klagen ist fröhlicher, Als in Myrten um Veilchen klagen? Als dein Schifflein im Hafen lag, Meerwärts oft sich die Wimpel regten, Ob auch heimischer Wellenschlag, Land und Himmel es treulich hegten. Nun die Anker gelichtet sind, O wie köstlich die Fahrt ins Weite! Düfte schwimmen im Frühlingswind, Und du lächelst an seiner Seite. Manch ein segnender Seufzer schwingt Sich ins Segel, es lind zu schwellen. Laß dies Lied, das die Liebe singt, Sich als günstigen Hauch gesellen!
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Brautlied", appears in Gedichte, in Margarete
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- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , "Nuotakos daina", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
4. Sag an, o lieber Vogel mein  [sung text not yet checked]
"Sag' an, o lieber Vogel mein, Sag' an, wohin die Reise Dein?" Weiß nicht, wohin, Mich treibt der Sinn, Drum muß der Pfad wohl richtig sein! "Sag' an, o liebster Vogel mir, Sag', was verspricht die Hoffnung Dir?" Ach, linde Luft Und süßen Duft Und neuen Lenz verspricht sie mir! "Du hast die schöne Ferne nie Gesehen, und Du glaubst an sie?" Du frägst mich viel, Und das ist Spiel, Die Antwort aber macht mir Müh'! Nun zog in gläubig-frommem Sinn Der Vogel über's Meer dahin, Und linde Luft Und süßer Duft, Sie wurden wirklich sein Gewinn!
Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), no title
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Digues, oh estimat ocell meu", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zeg mij, o lieve vogel klein", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Tell me, oh my dear bird", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
5. Der Weiher  [sung text not yet checked]
Er liegt so still im Morgenlicht, So friedlich, wie ein fromm Gewissen; Wenn Weste seinen Spiegel küssen, Des Ufers Blume fühlt es nicht; Libellen zittern über ihn, Blaugoldne Stäbchen und Karmin, Und auf des Sonnenbildes Glanz Die Wasserspinne führt den Tanz; Schwertlilienkranz am Ufer steht Und horcht des Schilfes Schlummerliede; Ein lindes Säuseln kommt und geht, Als flüstre's: Friede! Friede! Friede! - Das Schilf «Stille, er schläft! stille, stille! Libelle, reg' die Schwingen sacht, Daß nicht das Goldgewebe schrille, Und, Ufergrün, halt gute Wacht, Kein Kieselchen laß niederfallen. Er schläft auf seinem Wolkenflaum, Und über ihn läßt säuselnd wallen Das Laubgewölb' der alte Baum; Hoch oben, wo die Sonne glüht, Wieget der Vogel seine Flügel, Und wie ein schlüpfend Fischlein zieht Sein Schatten durch des Teiches Spiegel. Stille, stille! er hat sich geregt, Ein fallend Reis hat ihn bewegt, Das grad zum Nest der Hänfling trug; Su, Su! breit', Ast, dein grünes Tuch - Su, Su! nun schläft er fest genug.» Die Linde «Ich breite über ihn mein Blätterdach So weit ich es vom Ufer strecken mag. Schau her, wie langaus meine Arme reichen, Ihm mit den Fächern das Gewürm zu scheuchen, Das hundertfarbig zittert in der Luft Ich hauch' ihm meines Odems besten Duft, Und auf sein Lager lass' ich niederfallen Die lieblichste von meinen Blüten allen; Und eine Bank lehnt sich an meinen Stamm, Da schaut ein Dichter von dem Uferdamm, Den hör' ich flüstern wunderliche Weise, Von mir und dir und der Libell' so leise, Daß er den frommen Schläfer nicht geweckt; Sonst wahrlich hätt' die Raupe ihn erschreckt, Die ich geschleudert aus dem Blätterhag. Wie grell die Sonne blitzt! schwül wird der Tag. O könnt' ich, könnt' ich meine Wurzeln strecken Recht mitten in das tief kristall'ne Becken, Den Fäden gleich, die, grünlicher Asbest, Schaun so behaglich aus dem Wassernest, Wie mir zum Hohne, der im Sonnenbrande Hier einsam niederlechzt vom Uferrande.» Die Wasserfäden «Neid' uns! neid' uns! laß die Zweige hangen, Nicht weil flüssigen Kristall wir trinken, Neben uns des Himmels Sterne blinken, Sonne sich in unserm Netz gefangen - Nein, des Teiches Blutsverwandte, fest Hält er all uns an die Brust gepreßt, Und wir bohren unsre feinen Ranken In das Herz ihm, wie ein liebend Weib, Dringen Adern gleich durch seinen Leib Dämmern auf wie seines Traums Gedanken; Wer uns kennt, der nennt uns lieb und treu, Und die Schmerle birgt in unsrer Hut Und die Karpfenmutter ihre Brut; Welle mag in unserm Schleier kosen; Uns nur traut die holde Wasserfei, Sie, die Schöne, lieblicher als Rosen. Schleuß, Trifolium, die Glocken auf, Kurz dein Tag, doch königlich sein Lauf!» Kinder am Ufer «O sieh doch! siehst du nicht die Blumenwolke Da drüben in dem tiefsten Weiherkolke? O, das ist schön! hätt' ich nur einen Stecken, Schmalzweiße Kelch' mit dunkelroten Flecken, Und jede Glocke ist frisiert so fein Wie unser wächsern Engelchen im Schrein. Was meinst du, schneid' ich einen Haselstab, Und wat' ein wenig in die Furt hinab? Pah! Frösch' und Hechte können mich nicht schrecken - Allein, ob nicht vielleicht der Wassermann Dort in den langen Kräutern hocken kann? Ich geh', ich gehe schon - ich gehe nicht - Mich dünkt', ich sah am Grunde ein Gesicht - Komm, laß uns lieber heim, die Sonne sticht!»
Authorship:
- by Annette Elisabeth, Freiin von Droste-Hülshoff (1797 - 1848), "Der Weiher"
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- ENG English (Jane K. Brown) , "The pond", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission