Stand ein junges Veilchen auf der Weiden, Lieb und herzig, in sich, und bescheiden; Und ein wackrer Jüngling über Land Kam hin, da das Veilchen stand. Und er sah das Veilchen auf der Weiden, Lieb und herzig, [in sich, und]1 bescheiden; Sah es an mit Liebe und mit Lust, Wünscht es sich an seine Brust. Heute wird [das Blümchen]2 ihm gegeben, Daß er's trag' an seiner Brust durchs Leben! Und ein Kreis von edlen Menschen steht Ernst und feiert mit Gebet. Seid denn glücklich! Gott mit Euch, Ihr Beide! Seine »Sonn' am Himmel« schein' Euch Freude; Und in Eurer [Freud',]3 in Eurem Schmerz Seine [»bessre«]4 Euch ins Herz!
Fünf Gesänge für 1 mittlere Singstimme mit Pianoforte , opus 43
by Josephine Lang (1815 - 1880)
1. Hochzeitsgesang  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Hochzeitlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Wedding song", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Matthias Claudius Sämtliche Werke. Gedichte. Prosa. Briefe in Auswahl, Berlin, Darmstadt, Wien: Deutsche Buch-Gemeinschaft, 1958, page 584.
1 Lang: "in sich"2 Lang: "das Blümchen, das Veilchen"
3 Lang: "Freud' und"
4 Lang: "ew'ge Sonne"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Das Ständchen  [sung text checked 1 time]
Was wecken aus dem Schlummer mich Für süße Klänge doch? O Mutter, sieh! wer mag es sein, [In]1 später Stunde noch? "Ich [höre nichts, ich sehe]2 nichts, O schlummre fort so lind! Man bringt dir keine Ständchen [jetzt]3, Du armes, krankes Kind!" [Es ist nicht irdische Musik, Was]4 mich so freudig macht; Mich rufen Engel mit Gesang, O Mutter, gute Nacht!
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Das Ständchen", appears in Balladen und Romanzen, in Sterbeklänge, no. 1, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The serenade", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La sérénade", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Uhlands Werke, Erster Teil, Gedichte, herausgegeben von Adalbert Silbermann, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [no year], page 141.
1 Randhartinger (song with string quartet): "In so"2 Hensel: "sehe nichts, ich höre"; Randhartinger (song with string quartet): "höre nichts, ich höre"
3 Lang: "mehr"
4 Mendel: "Nicht irdische Musik ist es/ Das"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Sommerfahrt  [sung text checked 2 times]
Blase mein [Postillon]1,
Schmettre den hellsten Ton,
Schüttle, du Rossepaar,
Muthig dein Mähnenhaar!
Führt mich im Sonnenschein
[Lustig]2 ins Land hinein;
[ ... ]
Grüße dich, Blumenau,
Blinkend im Morgenthau,
Nickendes Gräserheer,
Wallendes Halmenmeer!
Grüße dich, blühst du schon?
Brennender Ackermohn!
Blaue Cyan' im Korn,
Röslein am Hagedorn!
Grüße dich, Schmetterling,
Gaukelnd im Blumenring;
Vöglein im Lindenast,
Fröhlicher Sommergast!
Grüße dich, [Himmelshöh']3;
Segel im [blauen]4 See,
Silberne [Wolke]5 dort,
Nähmst du mich mit an Bord!
Säuselnder Morgenwind,
Streifst mir das Haar [so lind,]6
Raunest mir leis ins Ohr
Liebliche Märchen vor;
Märchen, wie Flur und Feld
Offene Tafel hält,
Leben und Wonnedrang
Alle den Sommer lang!
Märchen der Kinderzeit, --
Ach wie so weit so weit! --
Da ich durch Feld und Flur
Glücklicher Knabe fuhr.
Märchen der Jugend, ach!
Werden im Winde wach,
Froher [Studentensang]7,
Der durch die Wälder klang!
Märchen vom fremden Land
Hinter der Waldeswand;
Dort wo die Berge blaun,
Soll ich noch Wunder schaun.
Auf denn, im Sonnenschein
[Fröhlich]8 ins Land hinein!
Muthig durch Thal und Höh'n,
Leben, bist doch noch schön!
Authorship:
- by Karl Friedrich von Gerok (1815 - 1890), "Sommerfahrt", written 1864, appears in Blumen und Sterne, in Von Land und Meer
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Summer journey", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Blumen und Sterne. Vermischte Gedichte von Karl Gerok, Zehnte Auflage, Stuttgart: E. Greiner'sche Verlagsbuchhandlung, [no year given], pages 12-14.
1 Lang: "Postillion"2 Lang: "fröhlich"
3 likely a typo in Lang: "Himmels Höh'n"
4 typo in Lang: "blauem"
5 typo in Lang: "Wolken"
6 Lang: "gelind"
7 typo in Lang: "Studentenhang"
8 Lang: "lustig"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Scheiden  [sung text checked 1 time]
Warum muss, ach, das Scheiden sein, Das Scheiden? Darum man muss so bittre Pein Erleiden? Kein bösres Wort in aller Welt! Tod spricht es! Und wem es recht auf's Herze fällt[,] Dem bricht es. Halt was du liebst, fest an der Brust! O scheue dich! Zusammen trägt sich Leid und Lust So freudig! Warum muss, ach, das Scheiden sein! Tod spricht es! Und wem es recht auf's Herze fällt[,] Dem bricht es.
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by Christian Reinhold (1813 - 1856), "Scheiden", written 1845, appears in Gedichte, in Lieder und vermischte Gedichte, first published 1853
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Scheiden", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "Parting", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
5. Nur keinen Abschied  [sung text checked 1 time]
Nur keinen Abschied meine Lieben! Noch einen Blick und Druck der Hand! Das Beste ist uns doch geblieben, Der Glaube an Ein Heimathland, An eine Nähe unsrer Geister, An ein Verständniß klar und tief, An Einen Herrn und Einen Meister, Der liebend uns zusammenrief. Es eilt das Schiff mit [Adlersflügeln]1 Hinab mit uns des Lebens Strom, Vorbei an Schlössern, Städten, Hügeln, Vorbei an manchem hohen Dom, Vorbei an mancher lichten Blume, An [manchem]2 Stein der Herrlichkeit, An trauter Stätte Heiligthume, An manchem Grab und manchem Leid. Hier stößt ein Nachen von dem Strande Und legt mit neuen Pilgern an, Schnell weben sich der Freundschaft Bande; Doch alte Freunde nimmt der Kahn: Ein ewig kommen, ewig Gehen, Ein Wechsel voller Lust und Leid, Ein Lebewohl auf Wiedersehen, Ein Lebewohl auf Ewigkeit; Doch wie der Sonne letzte Strahlen, Wenn sie sich neigt am Himmelszelt, Am herrlichsten und schönsten malen Die wundervolle Gotteswelt, So leuchtet in den letzten Blicken Die Lieb am mächtigsten empor Trotz allen irdischen Geschicken Und öffnet uns des Himmels Thor.
Authorship:
- by Albert Zeller (1804 - 1877), no title, appears in Lieder des Leids, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Only no farewell", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Albert Zeller Lieder des Leids, Fünfte stark vermehrte Auflage, Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1865, pages 1-2.
Note: Lang's published score only contains lines 1-16. The complete text is, however, found on three of her four manuscript copies of the song.
1 Lang: "Adlers Flügeln"2 typo in Lang: "manchen"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]